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Mensa Garching mit Holz-Glas-Fassade und Verbinder von Knapp

Die Ansicht der Fassade ist durch Glas und Holz geprägt. Gehalten werden die Element durch Verbinder von Knapp.

Die neue Mensa auf dem Forschungscampus in Garching stellt die kommunikativen Mitte des Lehr- und Forschungzentrums dar. Insgesamt 1.750 Sitzplätze stehen dort den Studenten und Wissenschaftlern ab Herbst zur Verfügung. Die bisher genutzte Mensa war nach fast 40 Jahren Betriebsdauer technisch und von den Kapazitäten an ihren Grenzen angelangt: Heute wollen am Garchinger Campus 15.000 Studenten und rund 7.000 Beschäftigte täglich zu Mittag essen oder Café trinken, ursprünglich waren es 2.000.

Darüber hinaus war der bisherige Bau in punkto Energieeffizienz überaltert, sodass der Freistaat Bayern 44,5 Mio. Euro in einen zeitgemäßen Neubau investiert hat.

Die Verbinder der Riegel wurden vormontiert, so dass sie auf der Baustelle nur eingehängt werden mussten.

Der Entwurf und die Fassadengestaltung der neuen Mensa stammt aus der Feder der von Meck Architekten, wobei sich der Neubau an den Bestandsgebäuden orientieren und sich in die vorhandenen Baustrukturen integriert. Zwei offene Durchgänge führen in den quadratischen Innenhof der Mensa, der als Erschließungszentrum fungiert sowie als sommerlicher Treffpunkt.

Von dem mit Kiefern bestandenen Außengelände geht es ebenerdig in die Campus-Kneipe und die benachbarte Cafeteria.

Bei der Montage der Fassadengläser erleichtertete Hebetechnik den Einbau der schweren Scheiben.

Viel Licht durch große Glasflächen

In dem neuen Mensagebäude führt ein weitläufiges Foyer über einen breiten Stufengang nach oben in das hohe, lichtdurchflutete Obergeschoss und in den großen Speisesaal. Durch große Glasflächen blicken die Gäste in die Umgebung und über die Geschosse hinweg ins Foyer und hinunter in die Cafeteria.

Die räumliche Struktur des Gebäudes wird durch die Stahlbetonkonstruktion betont: im Sockel eng und dicht, im oberen Speisesaal licht und weit. Die hohe Speichermasse der Konstruktion dient dazu, klimatische Schwankungen auszugleichen, so die Planer.

Die Energie bezieht die Mensa vom hochschuleigenen Nahwärmenetz. Eine zusätzliche eine Kraft-Wärmekoppelungsanlage erzeugt zentral Strom. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach spart zudem jedes Jahr bis zu 8,3 Tonnen CO₂ ein.

Schichtholz, Glas und Edelstahl

Die Fassade des Neubaus sollte Aufgabenstellung der Bauherrschaft trotz der großen Dimensionen angenehm wirken. Hierfür wählten die Planer eine optisch auffällige Holz-Edelstahl-Fassade in Pfosten-Riegel-Konstruktion. Wobei die 60/456 mm Stützen aus Furnierschichtholz den Innenräumen eine gemütliche wie ansprechende Atmosphäre verleihen. Den Wetterschutz der Fassade sichert die äußere, glasperlengestrahlte Edelstahlschicht.

Die Fassadenbekleidungen bestehen wie die Pfosten-Riegel-Profile aus Furnierschichtholz mit 27 mm Stärke. Die maximalen Plattenformate betragen 1,285 m × 11,58 m.

Um die bis zu 2,18 m breiten und 5,11 m hohen, festverglasten Glasscheiben zu montieren, wurden die Ricon Verbinder 160/40 und 120/40 für rund 1.900 Verbindungspunkte eingesetzt: Die Haupt-/Nebenträgerverbinder bestehen aus zwei baugleichen Verbinderplatten aus Stahl. Eine optionale Sperrklappe verriegelt entgegen der Einschubrichtung. Dieses Verbindungssystem wird für nicht sichtbare Anschlüsse mit Holzbreiten ab 50 mm eingesetzt und ist für außermittige Glaslasten bis 860 kg zugelassen.

Die Verbinder verfügen über die Europäische Bauzulassung (ETA) über eine CE-Kennzeichnung und werden regelmäßig fremdüberwacht. Zudem ermöglichten sie bei der Mensa-Fassaden den gewünschten hohen Vorfertigungsgrad.

Hier ein fertiges Fassadenelement auf der Baustelle.

Vorfertigung für schnelle Montage

Die Rossmanith GmbH übernahm als Hersteller der Pfosten-Riegel-Konstruktion die Vorfertigung. Dies erfolgte auf Basis der von Knapp Verbinder gelieferten technischen Vorgaben für die CNC-Fertigung.

Die Riegel wurden für die Verbinder ausgefräst, auf den Pfosten wurden letztere lediglich aufgeschraubt. Dabei realisierte Rossmanith eine Sonderlösung für übertiefe Riegel: Aufgrund ihrer übergroßen Gesamttiefe von bis zu 450 mm wurden pro Pfosten je zwei Verbinder hintereinander montiert. So leiten sie nun Glaslasten bis zu 1t pro Scheibe sicher auf die Pfosten ab.

Deckenhohen Gläser sorgen für natürliches Tageslicht.

Montage ohne Werkzeuge

Auf der Baustelle fügten die Monteure die einzelnen Elemente ohne weiteres Werkzeug und ohne Verschrauben nur noch zusammen. Erleichtert wurde die Montage durch die sternförmige Prägung auf der Rückseite des Verbinders.

Im Anschluss wurde die Konstruktion mittels Sperrbügel gesichert, um Verschiebungen zu verhindern. Danach stellten die Monteure die Fugenabstände mit den Verbindern ein, um die Bautoleranzen auszugleichen. Dabei wurden die Riegel dicht an die Pfosten gezogen.

Die fugendichte Montage (R30 ≥ 20 mm, R60 ≥ 40 mm) ermöglicht ausreichenden Feuerwiderstand (DIN 4102-2) und führt zu saubern Fugenbildern, so die Verantwortlichen.

Sollte die Fassade einmal in Teilen oder ganz demontiert werden müssen, lassen die Verbinder auch eine einfache Demontage zu, ebenso den Einbau eines erneuerten Elements. Angesichts der langen Nutzungsdauer der bisherigen Mensa dürfte das allerdings erst in mehreren Jahrzehnten zur Debatte stehen.

Wie das Beispiel der Mensa in Garching eindrucksvoll zeigt, lassen sich große Glasfronten mit schweren Verglasungen an der Fassade auch durch kleinere und mittlere Handwerksbetriebe fertigen und im Werk vormontieren.

www.knapp-verbinder.com

Projektbeteiligte:

Bauherr: Freistaat Bayern

Architekt: meck architekten gmbh, Andreas Meck, Axel Frühauf

Verbinder: Knapp Verbinder

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in GLASWELT 04/2020.

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