Trotz Rückgang: Flächenheizung bleibt Zukunftstechnologie

Die aktuelle Markterhebung des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächenkühlungen e. V. (BVF) und des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zeigt für das Jahr 2024 einen weiteren Rückgang beim Absatz von Flächenheiz- und Kühlsystemen. So wurden im Jahr 2024 nur noch rund 195 Millionen laufende Meter Rohr verlegt – ein Minus von rund 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Nach dem deutlichen Einbruch im Jahr 2023 infolge der politischen Unsicherheiten rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der geringen Neubautätigkeit setzt sich damit der rückläufige Trend fort. Die Ursachen liegen weiterhin in der schleppenden Entwicklung im Wohnungs- und Gewerbeneubau sowie einer zurückhaltenden Investitionsbereitschaft im Bestand.

Marktpotenzial bleibt bestehen
Trotz der aktuellen Zahlen sehen die Verbände weiterhin ein großes Marktpotenzial für Flächenheizungen und -kühlungen. Die Technologie bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten sowohl im Neubau als auch in der Sanierung. Ob Fußboden, Wand oder Decke – moderne Systeme lassen sich individuell an nahezu jedes Gebäude und Projekt anpassen.
„Flächenheizung und Flächenkühlung ist eine Basistechnologie für die Zukunft“, erklärt Sascha Allissat, Vorsitzender der Fachgruppe Flächenheizung im BDH. „Sie ist kombinierbar mit allen Wärmeerzeugern, ideal geeignet für Wärmepumpen – und damit nachhaltig und energieeffizient.“
Auch Ulrich Stahl, Vorstandsvorsitzender des BVF e.V., betont die Vorteile für Nutzer und Planer: „Ein weiterer Pluspunkt sind die thermische Behaglichkeit für die Bewohner, die architektonische Gestaltungsfreiheit und die Möglichkeit, das Gebäude auch zu kühlen.“
Ganzheitlicher Systemansatz notwendig
Die Verbände fordern, den Fokus in der Förderpolitik nicht allein auf Wärmeerzeuger zu legen, sondern verstärkt ganzheitliche Systemlösungen zu unterstützen. Flächenheiz- und Kühlsysteme arbeiten besonders effizient in Kombination mit modernen Wärmepumpen, ermöglichen niedrige Systemtemperaturen und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur CO₂-Reduktion im Gebäudesektor.
„Mit der Belebung des Wohnungsbaus und der konsequenten Förderung energetischer Sanierungen wird auch der Markt für Flächenheizung und -kühlung wieder deutlich wachsen“, so die Einschätzung der beiden Verbände.
Die Industrie ist bereit – nun braucht es politische Flankierung, stabile Rahmenbedingungen und praxistaugliche Fördermodelle, welche die Systemlösungen in den Fokus rücken.