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BSW-Solar fordert: Solare Fernwärme nicht länger kaltstellen

Deutschlands Fernwärmenetz ist nach Auffassung des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. (BSW) „ein riesiger weißer Fleck auf der Landkarte der Energiewende“. Es sei längst überfällig, das hier brachliegende gewaltige Klimaschutzpotenzial mithilfe moderner Solarkollektorfelder kosteneffizient zu heben. Dafür müssten umgehend nach der Regierungsbildung Marktprämien für solare Fernwärme ausgegeben werden, so die Forderung der Solarunternehmer.

Während die Photovoltaik inzwischen rund zehn Prozent des Stromverbrauchs deckt, wird hierzulande bislang nicht einmal ein Prozent der Fernwärme aus Solarkraftwerken gespeist. Dabei kann auch Solarwärme inzwischen im großtechnischen Maßstab bereits für unter fünf Cent je Kilowattstunde produziert werden.

Solare Fernwärme darf nicht ausgesperrt werden

Zwar registriert die Solarbranche in jüngster Zeit ein wachsendes Interesse bei Wärmeversorgern, bislang sind in Deutschland jedoch nur ein paar Dutzend Solarkraftwerke zur Fernwärme-Einspeisung im Megawatt-Maßstab in Betrieb. Ursache dafür sei, dass die Nutzer fossiler Energieträger deren Gesundheits- und Klimafolgekosten nur zu einem Bruchteil selbst tragen müssen. Die damit verbundene Wettbewerbsverzerrung zuungunsten von Solarpark-Betreibern werde im Wärmesektor weder durch angemessene CO₂-Preise noch mittels angemessener Förderangebote ausgeglichen, beklagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Eine bereits vor Jahren geplante „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ liege schon länger auf Eis und sei zudem mit einem zu kleinen Fördertopf ausgestattet.

„Die aktuelle Heizkostendebatte muss zu einer Modernisierung, Diversifizierung und Solarisierung der heimischen Wärmeversorgung führen. Es kann nicht sein, dass solare Fernwärme weiter kaltgestellt wird und aus den Wärmenetzen weitgehend ausgesperrt bleibt. Solarwärme muss zukünftig eine weitaus größere Rolle spielen – nicht nur auf den Dächern von Eigenheimen, sondern insbesondere auch im großtechnischen Maßstab, um in Wärmenetze einzuspeisen und so emissionsfreie Solarwärme auch in Deutschlands Innenstädte zu bringen“, meint Körnig.

Bürgergeld zum Ausgleich sozialer Härten

Der Bundesverband Solarwirtschaft fordert SPD, Grüne und FDP auf, die Wirtschaftlichkeitslücke für die Produzenten solarer Nah- und Fernwärme schnell zu schließen. Um den „schlafenden Riesen Solare Fernwärme“ zu wecken, empfiehlt die Solarwirtschaft in einem ersten Schritt ein auf mindestens fünf Jahre angelegtes Ausschreibungsprogramm für große Solarthermieanlagen nach dem Vorbild der seit Jahren erfolgreichen Auktionen für Photovoltaik-Solarparks. So könnten über 25 Jahre 20 Milliarden Kilowattstunden emissionsfreie Wärme besonders effizient produziert werden.

Flankierend solle der CO₂-Preis im Wärmesektor schneller angehoben und ein Bürgergeld zum Ausgleich sozialer Härten eingeführt werden. Zudem sei eine Privilegierung der Solarthermie im Baurecht geboten. Gemeinden täten sich schwer, Areale für solarthermische Kraftwerke bereitzustellen. Absagen oder jahrelange Verzögerungen seien bislang die Regel.

„Solarthermie bietet einen unschätzbaren Wert für den Klima- und Verbraucherschutz, nämlich verlässliche und von keinem Rohstoff oder Brennstoff abhängige Wärmekosten – und das für Jahrzehnte. Diese Klimaschutztechnologie ist ausgereift und sofort verfügbar. Jetzt fehlen nur noch die politischen Investitionsimpulse“, so Körnig.

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