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Praxiswissen: Hydraulik in der Heizung

Jürgen Lutz
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Hydraulik der Heizung: Da überlässt man nichts dem Zufall.

Bei Heizungsmodernisierungen fokussieren sich viele Heizungsfachhandwerker zu stark auf den Wärmeerzeuger alleine. Doch auch bei Neuinstallationen stehen häufig noch die heiztechnischen Einzelkomponenten im Mittelpunkt. Besser und zielführend ist es jedoch deren Zusammenspiel im Gesamtsystem zu betrachten. Warmwasserheizsysteme bestehen prinzipiell aus zwei Segmenten: aus dem Wärmeerzeugerkreis und dem Wärmeverbraucherheizkreis.

Nur wenn beide sorgfältig und wirkungsvoll miteinander kombiniert werden, kann die Heizungsanlage bestimmungsgemäß und energieeffizient arbeiten. Um die jeweils erforderlichen Heizwasserströme und -temperaturen zur richtigen Zeit dorthin zu lenken, wo sie gebraucht werden, muss der Fachhandwerker eine geeignete hydraulische Anlagenschaltung mit den dazu passenden Regelarmaturen und -strategien auswählen. Maßgebend sind zunächst die jeweiligen anlagenspezifischen Anforderungen.

Regelventil oder Mischer? Unterschiede bei Stellgliedern in der Heizungstechnik

Besonderes Augenmerk gilt der Art und Anzahl der Wärmeerzeuger: Öl-/Gas-/Festbrennstoff-Niedertemperatur- und Brennwertkessel, Wärmepumpe oder Solarthermie etc. als Ein- oder Mehrkesselanlage beziehungsweise als multivalentes Heizsystem. Diese Produkte können unterschiedliche Anforderungen haben, zum Beispiel die Einhaltung einer Mindest- (meist 50 bis 60 °C) oder Maximal-Rücklauftemperatur (Brennwertnutzung) sowie eines Mindest- und Maximal-Volumenstroms.

Typische Anforderungen in Verbindung mit den Heizkreisen, die Heizkörper und Flächenheizsysteme versorgen können, sind konstante Volumenströme, maximale Vorlauftemperaturen sowie die Anpassung der Vorlauftemperatur an die Außentemperatur. Aufgrund der verschiedenen Anforderungen und Komponenten im Wärmeerzeuger- und Verbraucher-Kreis kommen unterschiedliche hydraulische Schaltungen zur Anwendung, die sich mit dazu passenden Armaturen umsetzen lassen. Zur Auswahl stehen sogenannte Stellglieder.

Stellglieder im Heizungsbau:

  • Zwei-Wege-Armatur (Ausführung nur als Durchgangsventil)
  • Drei-Wege-Armatur (Ausführung als Drei-Wege-Mischer oder -Ventil)
  • Vier-Wege-Armatur (Ausführung nur als Vier-Wege-Mischer

Worin sich Mischer und Ventil generell unterscheiden, ist in der Tabelle „Grundsätzliche Unterscheidungsmerkmale zwischen Mischer und Ventil“ zusammengefasst, kann aber auch wie folgt auf den Punkt gebracht werden: Ein Ventil ist „dichter“ beziehungsweise hat eine „geringere Leckrate“ als ein Mischer.

In der täglichen heiztechnischen Schaltungspraxis stellt sich am häufigsten die Frage, wann ein 3-Wege-Stellglied oder ein 4-Wege-Mischer eingesetzt wird. Beide Armaturen können in den Verbraucherkreisen für variable Vorlauftemperaturen bei konstantem Volumenstrom sowie für eine gleichmäßige Wärmebeaufschlagung der Verbraucher sorgen. Die Haupt­unterschiede bestehen zum einen darin, dass bei einem 3-Wege-Stellglied (im Gegensatz zum 4-Wege-Mischer) keine Rücklauftemperaturanhebung gegeben ist. Zum anderen schafft der 4-Wege-Mischer im Schließzustand eine vollständige hydraulische Trennung von Wärmeerzeuger- und Verbraucherheizkreis. Die typischen Einsatzbereiche von 3-Wege-Stellgliedern sind also überschaubar.

Einsatz 3-Wege-Stellglieder:

  • Abnehmerkreise mit von der Kesseltemperatur abweichenden Vorlauftemperaturen
  • Mehrkreisanlagen
  • Anlagen mit Brennwertnutzung, Pufferspeicher, Fernwärmeanschluss
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