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Heizwasseraufbereitung: Orben bringt verschlammtes Heizsystem wieder in Schuss

Das Heizsystem im alten und neuen Gebäudeteil besteht aus zwei Heizkreisen einer Fußbodenheizung und wird von einer Gasheizung versorgt. Der Kunde rief bei seinem Fachhandwerker an, weil seine Heizung im Erdgeschoss im Neubau nicht mehr richtig warm wurde. Als dann beim Wechsel eines Badheizkörpers schwarze „Suppe“ aus dem durchkorrodierten Heizkörper auslief, war klar: Die Anlage mit 1.200 l Wasserinhalt war verschlammt und muss entweder neu befüllt oder das vorhandene Heizwasser muss aufbereitet werden. 

Die Schwarzfärbung des Heizwassers ließ zudem auf einen hohen Magnetitgehalt schließen. Die Vermutung: Der Magnetitschlamm hatte sich als Schicht an den Rohrwandungen der Fußbodenheizungen abgelagert, die Wärmeübertragung massiv eingeschränkt und die Druckverhältnisse in der Anlage verändert.

Orben-Service übernimmt

Weil der Fachhandwerker selbst gerade keine Kapazitäten hatte, kam der Orben Service zum Einsatz. Er umfasst eine komplette Dienstleistung zur Aufbereitung des Heizungswassers im Bypassverfahren. Der Service wird dreistufig über den Großhandel abgewickelt und entlastet das Fachhandwerk. Er ist bundesweit in über acht Niederlassungen verfügbar und eignet sich für Anlagen jeder Größe. 

Auch große Heizungsanlagen mit bis zu 120.000 Litern pro Stunde können versorgt werden. Erfahrene Techniker übernehmen die komplette Abwicklung, inklusive Wasseranalyse, Maßnahmenplan und Dokumentation. Die Arbeiten erfolgen nach DIN EN 14336 und VDI 2035. Besonders bei Auftragsspitzen oder Personalengpässen profitieren Fachbetriebe von diesem Service.

Messung und Dokumentation

Vor Ort erfolgte zunächst eine Sichtkontrolle des Heizwassers und eine Messung von Gesamthärte, pH-Wert und der Leitfähigkeit. Ein wichtiger Schritt, denn: Die Heizwasseraufbereitung nach VDI 2035 ist bei allen Herstellern die Voraussetzung für eine Gewährleistung wie auf Wärmeerzeuger, Wärmetauscher und Umwälzpumpen. Entspricht das Heizwasser nicht den VDI-Werten, kann die Garantie erlöschen. Sauberes Heizwasser schützt Fachhandwerker somit vor Haftungsrisiken und sichert Garantieansprüche.

Ein pH-Wert von 9,5, eine Leitfähigkeit von 107 µS/cm und eine Gesamthärte von 3,5 °dH lagen außerhalb der Vorgaben der VDI 2035. Diese fordert unter anderem eine Leitfähigkeit von < 100 µS, einen pH-Wert von 8,2 bis 9,0 bei Aluminiumkomponenten im System sowie 8,2 bis 10,0 bei sonstigen Werkstoffen und eine heizungsleistungsabhängige max. Gesamthärte des Wassers bei salzarmer Betriebsweise von <0,3 °dH

Der Kombi-Filter besteht aus Filterkammer, einem Siebeinsatz aus Flies und dem Magnetitabscheider. Sowohl nicht-metallische Partikel (bis zu 1 µm) als auch eisenhaltige Verunreinigungen (Heizungsschlamm) werden gefiltert.

Sechs Stunden Aufbereitung ganz ohne Handwerker

Die Aufbereitung erfolgte im Bypass-Verfahren bei laufender Anlage mit der „Thermostil mobil 4000“ von Orben. Da auslaufsichere Spezialverbinder zum Einsatz kamen, brauchte kein Handwerker während der laufenden Aufbereitung vor Ort sein – die dreifache Umlaufmenge vom Gesamtvolumen mit einer Umwälzung von je 560 l / h erfolgten innerhalb von sechs Stunden völlig automatisch. Für eine lückenlose Dokumentation der umgewälzten Heizwassermenge wurde vor und nach der Entsalzung der Wasserzähler an der Thermostil fotografiert. Alle Ergebnisse der Ausgangsmessung wurden im Anlagenheft dokumentiert.

Schnellanschluss im Bypass-Verfahren

Zunächst wurden alle Stellantriebe, Heizkörper und Thermostate voll geöffnet, damit alle Kreise vollständig durchströmt werden können.

Die Thermostil Mobil wurde dann im Heizraum über zwei KFE-Hähne über Schnellverbinder angeschlossen; für die Wasserentnahme an den Rücklauf und für die Einspeisung des dann aufbereiteten Heizwassers wieder am Vorlauf. Wobei der Schlauch für den Vorlauf erst nach der Entlüftung angeschlossen wurde. Diese erfolgte einfach, indem die Pumpe gestartet wurde, bis ein wenig Heizwasser an Stelle von Luft aus dem Schlauch für den Vorlauf austrat.

Der feinmaschige Filterbeutel fängt nicht-metallische Verunreinigungen aus dem Heizungswasser auf.

Magnetit- und Schlamm entfernt

Nun wurden am Thermostil die Absperrhähne geöffnet. Der maximale Betriebsdruck beträgt 6 bar. Die Umwälzung wird von der integrierten Heizungsumwälzpumpe (12 mWS) unterstützt. Das Heizwasser aus dem Rücklauf fließt jetzt durch den integrierten Magnetflussfilter und den Feinfilter im Gerät. Bei dieser Magnetit- und Schlammentfernung werden bereits kleinste Partikel mit 1 μm erfasst und aus dem Heizwasser entfernt. (Zum Vergleich: Der Durchmesser eines menschlichen Haares beträgt ca. 50 µm.)

Vollentsalzung nach VDI 2035 ohne chemische Zusätze

Zur Vollentsalzung gemäß VDI 2035 fließt das Heizwasser über das Hochleistungsharz Thermion2035 pH-conform. Es befindet sich in einer robusten Edelstahlkartusche (23 l), die mit einer LED-Leitfähigkeitsfähigkeitsanzeige zur Kontrolle eines bevorstehenden Wechsels ausgestattet ist. Dieses Mischbettharz erzeugt mit seiner hohen Entsalzungskapazität VDI 2035 konformes Wasser und schützt so vor Korrosion

Der pH-Wert wird dabei selbsttätig, ohne Zugabe von Chemikalien, einreguliert. Leuchtdioden am oberen Deckel der Harzkartusche kündigen per Ampelsystem den bevorstehenden Harzwechsel an.

Das schwarze Magnetit (Heizungsschlamm) bleibt am Magnetstab des Abscheiders haften. Zur Reinigung wird er einfach unter fließendem Wasser abgespült

Beste Abschlusswerte dokumentiert

Der pH-Wert konnte von 9,5 auf 8,5 gesenkt werden und lag damit wieder gut im vorgeschriebenen Bereich (VDI-Vorgabe zwischen 8,2 und 10,0). Der nun erreichte Resthärtegrad spricht ebenfalls für einen künftig störungsfreien Betrieb. Im Anlagenbuch stehen neben dem aktuellen Stand des Wasserzählers nun auch optimale und VDI-gerechte Messwerte. Die Dokumentation der Werte sorgt dafür, dass die Garantiebedingungen der Hersteller erfüllt sind. Die komplette Durchführung der Heizwasseraufbereitung erfolgte durch den Orben-Service – im Namen des Fachhandwerkers vor Ort bei dessen Kunden.

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