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Viessmann: Low-NOx-Kessel liefern Dampf für die Käseherstellung

In der Käserei Barmstedt in Neumünster stehen die Anlagen niemals still: Jeden Tag kommen hier rund zwei Millionen Liter Rohmilch an – das entspricht rund 80 vollen Milchtankwagen – und werden zu Käse weiterverarbeitet. 100 Tonnen Schnittkäse und 100 Tonnen Pasta Filata-Käse (Mozzarella/Pizza-Käse) verlassen täglich das 120.000 m2 große Werksgelände.

Beinahe genauso wichtig wie der Rohstoff Milch, ist Wärme für die Käseherstellung: zum Erhitzen und Pasteurisieren. Die Prozesswärme kommt im Fall der Käserei am Standort Neumünster von zwei Hochdruck-Dampferzeugern vom Industriekesselhersteller Viessmann Industrial Solutions. Sie versorgen das Werk mit jeweils 15 Tonnen Dampf pro Stunde und das besonders emissionsarm. Denn die beiden Hocheffizienzkessel erfüllen die strengen Anforderungen für NOx-Werte der Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchV).

„In den vergangenen Jahren hatten wir einen enormen Milchzuwachs, weshalb wir dringend neue Produktionskapazitäten schaffen mussten. Gleichzeitig wollten wir auch das Geschäftsfeld der Käseproduktion weiter ausbauen“, erklärt Herbert Hannemann die Entscheidung, ein neues Käsewerk zu bauen. Er ist technischer Leiter bei der Meierei Barmstedt eG und hat als Planer den Werksneubau federführend betreut.

Die Molkerei verarbeitet in ihren beiden Werken in Barmstedt und Neumünster, beides in Schleswig-Holstein, jährlich rund eine Milliarde Kilogramm Milch zu Käse, Butter sowie Milch- und Molkenkonzentraten für das In- und Ausland. Sie ist damit das größte selbständige milchwirtschaftliche Unternehmen im Bundesland. Insgesamt 80 Millionen Euro investierte die Meierei Barmstedt eG in das neue Käsewerk in Neumünster.

Bereitstellung von Dampf noch in der Bauphase

Eine besondere Herausforderung beim Neubau der Käserei: „Schon früh im gesamten Bauprozess war Dampf gefragt, damit die Meierei Barmstedt mit der Käseproduktion im Werk starten konnte“, betont Michael Werner, der als Vertriebsbeauftragter der Georg Hagelschuer GmbH & Co. KG das Projekt vonseiten des Anlagenbauers betreute.

Den Dampf für die Käseproduktion produzieren zwei Hocheffizienzkessel, gefertigt von der Viessmann Industriekessel Mittenwalde GmbH. „Während wir die Kesselanlage installierten, waren die bautechnischen Arbeiten, wie Fundamentarbeiten, noch in vollem Gange. Wir mussten uns deshalb sehr eng mit Planer und Architekt absprechen, zum Beispiel hinsichtlich der Fundamentbelastung“, so Werner weiter.

Die Käseproduktion im ersten Werksteil in Neumünster startete bereits, als noch Rohbauarbeiten für den zweiten Werksteil auf dem rund 120.000 m2 großen Gelände stattfanden. Die Käserei verarbeitet Rohmilch zu Schnittkäse, wie Gouda und Edamer, sowie zu Pasta Filata-Käse (Mozzarella/ Pizza-Käse) für die industrielle Weiterverarbeitung.

Die beiden Dampferzeuger Vitomax HS überzeugen mit besonders niedrigen NOx-Werten

Dass in der Käserei täglich rund zwei Millionen Liter Milch zu 200 Tonnen Käse werden, dafür sorgen neben den 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch die beiden Viessmann-Kessel. Die Hochdruck-Dampferzeuger Vitomax HS arbeiten mit einem Betriebsdruck von 10 bar und liefern jeweils 15 Tonnen Dampf pro Stunde.

Die Kesselanlage ist in einem Energietrakt auf dem Werksgelände installiert, in dem die drei Medien Dampf, Kälte und Druckluft zusammenlaufen. Der Dampf kommt in erster Linie zum Anwärmen der Kesselmilch sowie bei der Milch- und Molkenpasteurisierung zum Einsatz. Darüber hinaus nutzt die Käserei den Dampf zum Reinigen der Produktionsanlagen.

Die Käseproduktion läuft 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und fordert deshalb absolute Prozesssicherheit. Gerade auch, weil es sich bei Milch um ein leicht verderbliches Lebensmittel handelt. Drei Kesselwärter haben daher die Anlagen rund um die Uhr im Blick.

Dampfkessel in Low-NOx-Ausführung für die Käseherstellung

Der Vitomax HS ist insbesondere für die produzierende Industrie konzipiert, die beständig hohe Dampfmengen fordert, wie die Milchwirtschaft. Er arbeitet dabei besonders effizient und umweltfreundlich. Eine 120 Millimeter starke Wärmedämmung verhindert Abstrahlverluste. Die großzügig dimensionierten Flammrohre des Kessels sorgen für eine emissionsarme Verbrennung.

Der Vitomax HS hat eine verschleißfreie und wassergekühlte Brennerdurchführung. Sie kühlt die Flammwurzel und unterstützt die Rauchgasrezirkulation in diesem Bereich, da sie im Gegensatz zu einer Ausmauerung keine hohe Wärmestrahlung abgibt. Somit wird thermisches NOx reduziert.

Mit Gas befeuert, wie er in der Käserei in Neumünster installiert ist, liegen die NOx-Emissionen (NOx für Stickoxide) des Vitomax HS unter 70 mg/Nm3. Er erfüllt damit schon heute die besonders niedrigen NOx-Werte, die in Zukunft gefordert sein werden. Dank integriertem Economiser liegt der Wirkungsgrad des Kessels bei über 95,5 Prozent, selbst bei 100 Prozent Volllastbetrieb.

Erfolg als Basis für den Folgeauftrag

Für die Profis von Viessmann und Hagelschuer ist es bereits das zweite Projekt mit der Meierei Barmstedt eG. Bereits 2014 planten und bauten sie die Anlagentechnik des Milchtrockenwerks in Neumünster, das eines der modernsten Milchtrockenwerke Europas ist und an dem die Meierei Barmstedt eG Miteigentümerin ist.

„Wir waren sehr zufrieden mit dem Projektablauf beim Neubau des Milchtrockenwerks. Deshalb sollten auch beim Neubau der Käserei wieder alle damals beteiligten Gewerke und Partner zum Zug kommen“, betont Hannemann. Insgesamt 25 Gewerke waren an den beiden Neubauprojekten beteiligt. Beide Werke – die MTW Milchtrockenwerk Norddeutschland GmbH und die Käserei – liegen direkt nebeneinander, sind jedoch gesellschaftlich und hinsichtlich der Produktionsprozesse strikt voneinander getrennt.

„Im Grunde brachte Viessmann den Stein für beide Projekte ins Rollen, genauer gesagt Ewald Wesemann von Viessmann Industriekessel Mittenwalde“, unterstreicht Michael Werner von Hagelschuer. „Er machte uns auf die Ausschreibung zum Neubau des Milchtrockenwerks aufmerksam – kurz vor Ende der Bewerbungsfrist. Dank seiner guten und gründlichen Vorarbeit konnten wir uns den Auftrag dann letztendlich auch sichern. Und das erste Projekt hat ja wiederum die Tür zum zweiten Projekt mit der Meierei Barmstedt eG geöffnet,“ erklärt Werner weiter. 

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