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Arbeitsunterbrechungen: Fehlerquelle und Zeitkiller Nummer eins

Arbeitsunterbrechungen verursachen nicht nur Stress, sie erhöhen auch die Fehlerquote. Es kostet viel Zeit, um einen Fehler wieder zu korrigieren. Hier zunächst einige Fakten:

  • Bis zu zehn Mal täglich wird ein Monteur bei seiner Arbeit unterbrochen. Die Hälfte der Unterbrechungen sind vermeidbar.
  • 50 bis 100 % mehr Energie braucht man nach der Unterbrechung, um sich wieder voll auf die Arbeit zu konzentrieren.
  • 30 % der Betroffenen erklären, dass Unterbrechungen große Stressoren sind.
  • Die meisten Unterbrechungen werden schicksalhaft hingenommen.
  • Jeder zweite Montagefehler wird durch eine Arbeitsunterbrechung verursacht.

Der größte Störer ist das Handy. Die ständige Erreichbarkeit erhöht die Unterbrechungsquote. Anrufer sind sich meist nicht bewusst, welche Konsequenz ihr Anruf verursacht. Schon der Blick auf das Display, um zu schauen, wer anruft, ist eine Sekunden-Unterbrechung der Arbeit. Dann ist man abgelenkt, weil man sich fragt: Weshalb werde ich angerufen? Ist es wichtig für mich? Auch die Mailbox ist keine optimale Lösung.

Handy weg bei fehleranfälligen Arbeiten

Der unterschiedliche Schwierigkeitsgrad einer Montage spielt bei einer Unterbrechung eine erhebliche Rolle. Leichte Arbeiten kann der Monteur unterbrechen, Arbeiten, die hohe Konzentration erfordern, dürfen nicht unterbrochen werden. Bei besonders fehleranfälligen Arbeiten sollte noch nicht einmal der Kollege mit einer Frage unterbrechen dürfen. Sehr anspruchsvolle Arbeiten erledigt man am besten im Leistungshoch, also vormittags. Allerdings ist gerade diese Zeit störanfällig. Also am besten das Handy im Auto lassen und erst in der Pause die Anrufe checken. Nur so werden Ablenkungen konsequent ausgeschlossen.

Am Ende einer Unterbrechung braucht man viel Energie, um wieder in die ursprüngliche Tätigkeit zu finden. Eine Unterbrechung dauert meist nur wenige Minuten; um sich dann wieder auf die Arbeit zu konzentrieren, benötigt man nochmals den gleichen Zeitanteil bis zur vollen Entfaltung der Leistung.

Mono- statt Multitasking

Es ist eine Frage der eigenen Disziplin, sich voll und ganz auf den Augenblick zu konzentrieren. Multitasking ist für anspruchsvolle Arbeiten ungeeignet, eher bei einfachen Routinetätigkeiten einsetzbar und auch nur kurzzeitig. Für A-Arbeiten hat sich Monotasking bewährt.

Monotasker arbeiten konzentriert, können ihre Kräfte voll und ganz auf eine Tätigkeit richten. Ausdauer und Durchhaltevermögen sind die Kennzeichen der Konzentrationsfähigkeit. Das verschleißt weniger Kräfte als Multitasking und garantiert gründliches Erledigen.

Fazit

Es gehört Disziplin dazu, sich nicht stören zu lassen. Bedenken Sie aber mal: Ein Arzt lässt sich nicht bei der Operation unterbrechen, ein Richter nicht im Prozess, ein Seminarleiter nicht in seinem Referat. Warum soll sich ein Monteur unterbrechen lassen?

Sie werden feststellen, dass es immer die gleichen Personen sind, die häufig stören, auch wenn es sich um weniger dringende Fälle handelt. Blenden Sie diese Störer aus.

Störungsfreies Arbeiten heißt nicht, dass Sie ab sofort für niemanden erreichbar sind. Wenn Störungen halbiert werden, ist das ein großer Erfolg. Schließlich ist die einzige sinnvolle Unterbrechung die Arbeitspause mit Erholungswert.

Dieser Beitrag von Rolf Leicher ist zuerst erschienen in SBZ Monteur 02/2017. Dipl.-Betrw. Rolf Leicher ist Kommunikationstrainer und Autor.

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