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Einmalzahlung oder lebenslange Rente aus der privaten Rentenversicherung?

Durch eine Abwägung der Vor- und Nachteile der privaten Rentenversicherung durch Einmalzahlung bzw. der lebenslangen Rente soll die Entscheidungsfindung erleichtert werden.

Hilfe bei der Entscheidungsfindung - Auszahlungsart je nach individueller Situation auswählen

Seinem Chef Lebewohl gesagt, der Eintritt in den Ruhestand steht kurz bevor. Neben der gesetzlichen Altersvorsorge gilt es nun jedoch auch bei der privaten Altersvorsorge eine wichtige Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung sollte wohl bedacht sein, denn sobald eine Entscheidung gefällt wurde gibt es kein Zurück mehr.

Ob nun ein hoher Einmalbetrag oder eine monatlicher Betrag gewählt werden sollte, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

  • Soll die private Altersvorsorge ein Teil des Erbes sein?
  • Wie hoch ist die jeweilige Besteuerung?
  • Wie lange kann man eine private Altersrente beziehen?
  • Wie groß ist die Planungssicherheit, je nach Auszahlungsart der Privatrente?

Neben diese Fragen spielen auch Faktoren wie die Dauer der Lebenszeit oder unterschiedliche Auszahlungsvarianten eine Rolle.

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage entscheiden sich derzeit zwei von drei Versicherten für eine Einmalzahlung. Letztlich muss jeder die Antwort für sich selbst finden, dennoch sollten vor der Entscheidung die jeweiligen Vor- und Nachteile abgewogen werden. 

Private Altersvorsorge als Einmalzahlung erhalten - Besteuerung, Vor- und Nachteile

Als erste und derzeit am häufigsten genutzte Variante bietet sich für den in den Ruhestand eintretenden Handwerker eine Kapitalzahlung in Form einer Einmalzahlung an. Bei dieser Form erhält der Versicherte die Privatrente in Form einer zumeist größeren Summe einmalig auf sein Konto überwiesen.

Bei einer zumeist höheren Einmalzahlung lohnt sich zunächst ein Blick auf die Besteuerung. Denn wer die private Rentenversicherung mit Vertrag vor 2005 geschlossen hat, erhält den Betrag in der Regel steuerfrei. Als Voraussetzung gelten hierfür lediglich eine vorab bereits fünfjährige Einzahlung des Versicherten sowie ein im Vertrag hinterlegter Mindesttodesfallschutz. Sollten die genannten Kriterien nicht erfüllt werden, fällt für den Versicherten eine Kapitalertragssteuer an. (Für Kapitalerträge, welche nach dem 31.12.2008 zufließen, beträgt die Kapitalertragssteuer einheitlich 25%, gemäß § 43a I S. 1 Nr. 1 ESTG)

Die Kapitalertragssteuer wird zusätzlich halbiert, insofern der Vertrag ab 2006 abgeschlossen wurde und mindestens 12 Jahre einbezahlt wurde. Weiterhin für Verträge, bei denen eine Auszahlung nicht vor dem 60. Geburtstag erfolgt.

Bei einer Einmalzahlung gilt es zusätzlich über die weitere Anlage des Kapitals nachzudenken. Aufgrund der aktuellen historischen Niedrigzinsen ist eine reine Geldanlage weniger rentabel. Weiterhin gilt es an die langfristige finanzielle Absicherung im Ruhestand zu denken, gerade dann wenn die private Altersvorsorge parallel zur oft nicht ausreichenden gesetzlichen Altersrente dringend notwendig ist. Dies erfordert eine große Disziplin hinsichtlich der Ausgaben, zusätzlich ist eine langfristige Planung und Einteilung der finanziellen Mittel aus der Einmalzahlung unerlässlich.

Während eine regelmäßige Zahlung der privaten Altersrente abhängig von der Lebensdauer ist, spielt diese bei einer Einmalzahlung keine Rolle. Zusätzlich wird die Summe bei einer einmaligen Kapitalzahlung Teil des Erbes, wenn der Versicherte verstirbt.

Private Altersvorsorge als regelmäßige Rentenzahlung erhalten - Besteuerung, Vor- und Nachteile

Die zweite und grundsätzlich bequemere Variante bietet die monatliche Auszahlung der privaten Altersvorsorge.

Hinsichtlich der Besteuerung wird die Privatrente als steuerpflichtiges Einkommen angesehen. Die Höhe der Besteuerung hängt dabei vom Lebensjahr des Rentenbeziehers ab. Ein Versicherter, der ab dem 61. Lebensjahr die Privatrente bezieht zahlt lebenslang 22 Prozent Einkommenssteuer. Die Einkommenssteuer senkt sich bei Bezug ab 63 Jahren auf 20 Prozent und bei Bezug der Privatrente ab 67 Jahren auf 17 Prozent Einkommensteuer.

Bei der regelmäßigen Rentenzahlung muss sich der Versicherte zudem keine Gedanken über die weitere Anlage des Geldes machen. Allerdings ist diese Form der privaten Rentenzahlung nicht vererbbar. Verstirbt der Versicherte, haben die Hinterbliebenen folglich keinen Anspruch auf das Restkapital.

Die Rentabilität der regelmäßigen Rentenzahlung hängt daher hauptsächlich von der Lebensdauer des Versicherten ab. Denn die monatliche Rentenzahlung erfolgt bis zum Tod des Versicherten. Laut einer Rechnung beläuft sich die notwendige Bezugsdauer auf aktuell 22 Jahre, ehe der Versicherte sein eingezahltes Kapital durch Auszahlung in Form der Privatrente zurückerhält.

Zusätzlich sind in der Regel unterschiedliche Formen der regelmäßigen Privatrente wählbar. Auch eine Kombination der unterschiedlichen Varianten ist zumeist möglich.

Grundsätzlich gilt es zwischen den beiden folgenden Varianten zu unterscheiden:

Regelmäßige volldynamische Rentenzahlung:

Bei dieser Variante ist zunächst die monatliche Rente etwas geringer als die Mindestverzinsung und der Überschussanteil ergeben würden. Jedoch erhöht sich die Rentenzahlung im Laufe der Zeit stetig. Bei dieser Form ist eine Absenkung der monatlichen Rentenzahlung ausgeschlossen.

Regelmäßige konstante Überschussrente

Diese Variante beginnt mit einem etwas höheren monatlichen Rentenbetrag und Überschussanteil direkt zu Beginn der Auszahlungsphase. Jedoch kann sich bei dieser Form der Rentenzahlung der monatliche Überschussanteil senken, wodurch sich der Rentenbetrag langfristig verringern kann.

Einmalzahlung vs. Regelmäßige Rentenzahlung

Vorteile einer Einmalzahlung:

- Unter günstigen Vertragsvoraussetzungen ist ein steuerfreier Bezug der einmaligen Kapitalzahlung möglich.

- Die Summe der Einmalzahlung ist vererbbar.

- Die Höhe der Summe ist unabhängig von der Lebensdauer des Versicherten.

Nachteile einer Einmalzahlung:

- Eine weitere Geldanlage nach der Einmalzahlung ist unerlässlich. Eine langfristige Planung der finanziellen Mittel sowie eine große Disziplin bei der Geldausgabe ist notwendig.

- Unter ungünstigen Vertragsvoraussetzungen fallen auf die Einmalzahlung bis zu 25% Kapitalertragssteuer an.

Vorteile einer regelmäßigen Rentenzahlung:

- Die Besteuerung ist je nach Lebensjahr zum Bezugseintritt relativ niedrig. Ab dem 67. Lebensjahr sind ausschließlich 17 Prozent Einkommenssteuer zu zahlen.

- Die Rentenzahlung erfolgt regelmäßig. Es ist keine weitere Geldanlage der Rentenzahlungen notwendig. Dadurch ist eine größere Planungssicherheit gegeben.

- Es können unterschiedliche Bezugsvarianten gewählt werden. (Volldynamische Rentenzahlung oder konstante Überschussrente)

Nachteile einer regelmäßigen Rentenzahlung:

- Seinem Chef vorzeitig, etwa ab dem 61. Lebensjahr, Lebewohl zu sagen, kann sich negativ auf die Besteuerung auswirken. In diesem Fall ist eine Einkommenssteuer von 22% auf die monatliche Rentenzahlung zu entrichten.

- Die regelmäßige Rentenzahlung ist nicht vererbbar. Die Rentenzahlung endet, sobald der Versicherte verstirbt.

- Die Summe der Rentenauszahlung insgesamt ist abhängig von der Lebensdauer des Versicherten. Die Auszahlungsart der regelmäßigen Privatrente ist daher ausschließlich bei langer Lebensdauer rentabel.

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