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Handwerksbetriebe: Digitalisierung in drei Schritten

Die Digitalisierung eröffnet dem Handwerk zahlreiche Chancen, z.B. für eine effizientere Auftragsbearbeitung, neue Produkte und Dienstleistungen oder für den Gewinn neuer Kunden und Lieferanten. Zwar steht das Handwerk diesen Chancen aufgeschlossen gegenüber, doch für 56% der Betriebe ist die Digitalisierung in der Praxis eine Herausforderung. Das zeigt eine Studie des Zentralverbands des deutschen Handwerks ZDH und des Digitalverbands BITKOM.

Viele Möglichkeiten versus voll Auftragsbücher

„Bei der Umsetzung der Digitalisierung stehen die Betriebe einerseits einem Berg aus Möglichkeiten, Produkten und Anbietern gegenüber. Andererseits sind die Auftragsbücher voll, dadurch sind Zeit und Personal knapp. Den Betrieben fehlen schlichtweg die Ressourcen, um sich neben dem operativen Geschäft um strategische Fragen der Digitalisierung und ihrer Umsetzung zu kümmern.“, fasst Stephan Blank (ZDH) beim Dialogforum „Digitales Handwerk“ auf der IHM die Ausgangslage zusammen.

Blank steuert das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk, das die Betriebe durch anbieterneutrale Informationen in die Lage versetzt, Entscheidungen für ihre Digitalisierungsstrategie zu treffen und sie bei der Umsetzung begleitet. Das Angebot ist kostenlos. Beim Dialogforum am 8. März 2018 auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM)  kreisten die Fragen um die praktische Umsetzung von Digitalisierungsstrategien in Handwerksbetrieben.

Drei Schritte zur Digitalisierung des eigenen Betriebs

Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk stellte drei Schritte vor, mit denen die Digitalisierung in der Praxis gelingt.

1. Schritt: Eine Ist- und Bedarfsanalyse decken Digitalisierungspotenziale auf

Zu Beginn wird der Status Quo des Betriebs analysiert. Alle Bereiche des Betriebs werden kritisch unter die Lupe genommen, u.a. 

  • die Gestaltung der Geschäftsprozesse
  • angebotene Produkte und Dienstleistungen
  • finanzielle Ressourcen
  • personelle Ressourcen
  • zeitliche Ressourcen

Ziel ist es, den gegenwärtigen Digitalisierungsgrad des eigenen Betriebs zu bestimmen. So lassen sich die Potenziale der Digitalisierung identifizieren. Einen anbieterneutralen Digitalisierungscheck finden Sie hier.

Neben dem Heben von Effizienzpotenzialen etc. rücken auch die Kunden ins Visier. Sie verändern sich durch die Digitalisierung. Sie werden zu gut informierten und vernetzen Akteuren mit hohen Ansprüchen, z.B. an schnelle Auftragsbearbeitung oder 24-Stunden-Serviceleistungen. Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens hängt künftig nicht mehr nur von einzelnen Produkten und Dienstleistungen, sondern auch von innovativen Geschäftsmodellen ab, die digitale Lösung für den Kunden anbieten. Das bedeutet: Produkte und Dienstleistungen werden so mit digitalen Werkzeugen kombiniert, dass sie klar definierte Probleme von Kunden lösen. Um ihnen also einen echten Mehrwert zu bieten, analysiert man ihre Bedürfnisse und Interessen. So lässt sich das Angebot genau auf sie zuschneiden.

Blank nannte ein Dienstleistungsangebot auf Basis des Internet of Things als Beispiel: Ein Handwerksbetrieb wartet das Dach des Kunden vom obersten Giebel bis zur Regenrinne regelmäßig. Möglich machen das Sensoren in der Regenrinne oder Drohnen, die mit Messtechnik ausgestattet sind. Die Firma lässt sich diesen Wartungs- und Instandhaltungsservice mit einem Abo-Modell monatlich vergüten. Eine Überprüfung durch die Angestellten auf dem Dach ist nicht nötig, sodass Kosten für die Inspektion sinken. Nur bei Schäden müssen die Angestellten noch auf das Dach.

2. Schritt: Digitalisierungsstrategie auf die Kunden des digitalen Zeitalters ausrichten

Nachdem die Potenziale sowohl im Unternehmen als auch auf Seiten der Kunden klar erfasst sind, müssen auch die Ziele definiert werden. Die Digitalisierungsstrategie wird auf diese Ziele ausgerichtet und mit einem Maßnahmenplan für die Umsetzung unterfüttert. Dabei werden sämtliche Maßnahmen auf Wirtschaftlichkeit geprüft. Auch die Frage zur Finanzierung wird geklärt – ob durch eigene Mittel, steuerliche Abschreibung oder Fördergelder. Zum Schluss fließen alle Maßnahmen in einen Digitalisierungsfahrplan, der die einzelnen Etappen auf dem Weg zum Ziel beschreibt.

3. Schritt: Umsetzung schrittweise in Angriff nehmen

Dann beginnt die Umsetzung: „Am besten startet man mit Maßnahmen, die mit wenig Aufwand und Kosten umsetzbar sind, und schnell Erfolg zeigen. Dazu zählt unter anderem der Aufbau digitaler Kundenschnittstellen, zum Beispiel über soziale Netzwerke und Einträge in Suchmaschinen. Über diese Kanäle erreicht man die Kunden am schnellsten, zumal die meisten von ihnen online nach einer Handwerksleistung suchen.“, so Blank.

Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk

Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) unterstützt das Handwerk, die technischen und wirtschaftlichen Potenziale der Digitalisierung zu erschließen. Für dieses Ziel stellt das KDH Entscheidern in Handwerksbetrieben und Vertretern von Handwerksorganisationen praxisnahe Informations-, Qualifikations- und Unterstützungsangebote zur Verfügung, die in fünf bundesweiten Schaufenstern entwickelt und illustriert werden. Das Angebot ist kostenlos. Die Informationen sind anbieterneutral. Weitere Informationen unter www.handwerkdigital.de  

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