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So erkennen Chefs Stresserkrankungen bei Angestellten

Oliver Janßen

Zu den Aufgaben eines Chefs gehört der richtige Umgang mit Angestellten, die psychisch belastet sind. Dazu gehören auch solche Mitarbeiter, die aufgrund psychischer oder stressbedingter Probleme über einen längeren Zeitraum krankgeschrieben sind.

Typische Indizien für Stresserkrankungen

Zu dieser schwierigen Aufgabe gehört zwingend das frühzeitige Erkennen von Stress bei Mitarbeitern. Doch woran lässt sich erkennen, ob ein Angestellter kurz vor einer Stresserkrankung oder im schlimmsten unter einem Burnout-Syndrom leidet? Auf dem Webportal psyga.info des Projektes "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt" (psyGA) können Führungskräfte zunächst mit einem Schnelltest überprüfen, wie es um die Stressbelastung innerhalb des Teams steht.

Neben klassischen Symptomen können häufige Fehlzeiten von einzelnen Mitarbeitern auch ein typisches Indiz für Stress-Erkrankungen sein. Darüber hinaus sollten sie auf folgende Punkte achten:

  • Veränderungen, die in einem starken Kontrast zum „normalen“ Verhalten des jeweiligen Mitarbeiters stehen
  • Zieht sich der eigentlich gesellige Mitarbeiter von den Kollegen zurück?
  • Kann er plötzlich keine Kritik mehr vertragen?
  • Auffälliger Leistungsabfall wie beispielsweise stark verlangsamtes Arbeiten
  • Hohe Ausfallzeiten mit vielen Fehltagen oder auch häufigem Zuspätkommen
  • Verändertes Sozialverhalten wie etwa ein stetiges Sich-Zurückziehen, eine niedrige Reizschwelle, unsicherer Umgang mit Kritik, Ungeduld oder ständiges Beklagen

Sollten Sie diese genannten Auffälligkeiten bei einem oder mehreren Mitarbeitern bemerken, gilt es konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Hier bietet sich an, in einem Gespräch mit Betroffenen herauszufinden, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Situation für Ihr Gegenüber zu verbessern. Auch kann die Ursache für stressbedingte Veränderungen im privaten Bereich des Mitarbeiters liegen. Ebenso sollten in diesem Fall Informationen für Hilfsangebote entweder im eigenen Betrieb oder von externer Seite bereitgestellt werden. Allein das Gespräch kann die Situation des Angestellten wesentlich verändern und zu alter Form verhelfen.

Stress bei Mitarbeitern frühzeitig vermeiden

Um es im besten erst gar nicht zu extremen, gesundheitlichen Belastungen kommen zu lassen, tun Führungskräfte gut daran, Stress bei Ihren Mitarbeiten frühzeitig zu vermeiden. In einer Handlungshilfe für Führungskräfte hat psyGA wesentliche Punkte zusammengestellt, mit denen Sie auf potenzielle Stresssituationen frühzeitig reagieren können:

Arbeitsabläufe optimieren

  • Wie sieht es mit Zeit Zeitdruck aus?
  • Sind die Aufgaben vielfältig oder eher einseitig?
  • Lassen sich einseitige Tätigkeiten durch Job-Rotation verringern?
  • Brauchen Mitarbeiter Unterstützung bei schwierigen Aufgaben?

Störungsfreie Zeiten einrichten

  • Vermeiden Sie ständige Unterbrechungen bei Ihren Mitarbeitern.
  • Ratsam sind störungsfreie Zeiten, die im Team abgesprochen und akzeptiert werden.
  • Seien Sie ein Vorbild und richten sie Zeitfenster für ungestörtes Arbeitens ein. Zum Beispiel eine „Stille Stunde“, die in Ihrem Terminkalender blockiert ist, und in der Sie sich ungestört mit einer wichtigen Aufgabe beschäftigen.

Der kurze Draht zum Chef

  • Sprechen Sie zeitnah mit überforderten oder belasteten Angestellten.
  • Finden Sie eine praktikable Lösung, um Stress, Fehler und Unmut zu vermeiden.
  • Seien Sie offen und ansprechbar für Probleme z.B. in regelmäßigen Sprechzeiten

Konflikte aktiv angehen

  • Haben Sie ein offenes Ohr für kritische Anmerkungen und Konflikte
  • Suchen Sie gemeinsam mit den Betroffenen nach praktikablen Lösungen.

Offene Kommunikation, Ehrlichkeit und Transparenz

  • Offene Kommunikation ist nicht nur Zeichen von Beteiligung, sondern sichert entscheidend die Qualität der Arbeit.
  • Achten Sie darauf, dass relevante Informationen ohne Verzögerung bei Ihren Mitarbeitern ankommen.
  • Vermeiden Sie, dass Mitarbeiter durch Gerüchte, Unsicherheit oder versteckte Wut wochenlang gelähmt sind.
  • Bleiben Sie ansprechbar und zeigen Sie Verständnis – auch, wenn die Beschäftigten Kritik äußern.

Gesundheit zum Gespräch machen

  • Gesundheit gehört in die Kommunikation zwischen Führungskraft und Mitarbeiter.
  • Fragen Sie konkret: „Wie geht es Ihnen in unserem Team? Können Sie Ihre Arbeit gut tun? Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten“? „Was kann das Unternehmen bzw. ich als Ihre Führungskraft dafür tun, damit Sie gesund und engagiert Ihre Arbeit ausführen können?“

Belastungen und Potenziale kennen

  • Welche Belastungen für körperliche und psychische Gesundheit sind in Ihrem Unternehmen aktuell relevant?
  • Lassen Sie sich die Ergebnisse und Potenziale zur Intervention aufzeigen.
  • Beziehen Sie hierbei sowohl die Beschäftigten als auch die zuständigen Experten des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, der Personalabteilung und des Betriebsrates mit ein.
  • Gehen Sie den Ursachen nach – zum Beispiel durch Gespräche in Workshops und Gesundheitszirkeln.

Ausführliche Information zum Thema Stress bei Angestellten und der Umgang damit finden Sie unter psyga.info.

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