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5 Thesen zur Digitalisierung der Bau-Branche

IT-Lösungen wie “BIM and More” docken immer öfter an der Schnittstelle zwischen Baustoffindustrie und Architekten an. Anlässlich der Weltleitmesse BAU, die am 14. Januar startet, formuliert BIM-Experte Matthias Uhl, Gründer und Geschäftsführer von Die Werkbank fünf Thesen zur Digitalisierung.

These 1: Schnellere Datenübersetzung als ein Schlüssel zu BIM

BIM-Programme werden in der Realität nur Nutzen stiften, wenn sie in der Lage sind, in wenigen Minuten mehrere hundert bis tausend Daten in BIM-Objekte zu übersetzen. Der schnelle und digitale Übersetzungsprozess von Produktdaten in BIM-Daten ist der Schlüssel. Gute Anwendungen bereiten tausende BIM-Objekte automatisiert und mit nur wenigen Mausklicks über BIM-Plugins so auf, dass sie in den führenden CAD-Systemen veröffentlicht werden können. „Wenn BIM in der Praxis funktionieren soll, müssen sich BIM-Daten zusätzlich endlos vielen Datenabnehmern wie BIM-Downloadportalen oder großen Planungsbüros zur Verfügung stellen lassen“, sagt Uhl.

These 2: Architekten nutzen nur Bruchteil möglicher Systemvarianten

Aktuell bleiben beim Bau von Immobilien noch immer zu viele Lösungen und Systemvarianten der Baustoffindustrie ungenutzt. Dadurch wird heute oftmals nicht die Bauqualität erreicht, die eigentlich möglich wäre. Grund ist die hohe Komplexität bei der Planung, die mit den verschiedenen Variationsmöglichkeiten einhergeht. Baustoffhersteller tun sich schwer, die Breite und die Vielschichtigkeit ihres Angebots zu kommunizieren. Zudem fehlt es aufseiten der Architekten und Planer oft an Fach-Knowhow wie beispielsweise Bauphysik, um die ganze Palette an Kombinationsmöglichkeiten selbst konfigurieren zu können.

Durchdachtes BIM ermöglicht es Planern, entsprechend den Anforderungen des jeweiligen Gebäudes die optimale Lösung und Systemvariante schnell und aufwandsoptimiert zu finden. Denn: Je früher Planer und Architekten durch BIM-Schnittstellen zu CAD-Anwendungen alle Informationen haben, desto besser können sie eingebunden werden – und desto besser kann durch Digitalisierung gebaut werden.

These 3: Single Sourcing Ansatz wird sich durchsetzen

Der Single Sourcing Ansatz kann Baustoffproduzenten zum Durchbruch bei der Digitalisierung verhelfen. „Single Sourcing verspricht Autonomie, Sicherheit und Effizienz“, erklärt Uhl. Beim Single Sourcing bleibt das Produktdatenmanagementsystem (PIM) des Baustoffherstellers die einzige Datenquelle für die Aufbereitung und den Export der BIM-Objekte. Jede Veränderung in dessen PIM wird automatisch in Echtzeit ebenfalls in allen BIM-Kanälen vollzogen. Anwendungen wie „BIM & More“ fungieren als eine Art Pipeline mit Aufbereitungsanlage zwischen der Datenbank des Herstellers, die ohnehin gepflegt wird.

These 4: Die Baustoffindustrie braucht Datenhoheit bei BIM

Die aufwendige Datenpflege, immer dann wenn sich Veränderungen im Produktportfolio des Baustoffproduzenten ergeben, muss aufhören. Diese ist jedoch bei einigen BIM-Anwendungen noch immer üblich. Eine benutzerfreundliche BIM-Infrastruktur muss es der Industrie erlauben, die Transformation selbst in die Hand zu nehmen und damit die Kontrolle über die eigenen Daten zu haben. Datenhoheit ist für die Baustoffindustrie wichtiger denn je.

These 5: Ohne gepflegte Produktdaten-Managementsysteme kein BIM

Baustoffproduzenten müssen weitere Schritte in Richtung Digitalisierung unternehmen. Es mangelt aktuell noch immer oft an einer grundlegenden Datenstruktur in Unternehmen und teilweise wird noch mit Excel gearbeitet. Meist agieren nur die großen Player im Markt mit führenden Produktdatensystemen wie SAP-Anwendungen, ERP-Lösungen oder dem für BIM wertvollen Produktinformationsmanagement PIM. Ein funktionierendes BIM setzt jedoch gepflegte Produktdatenmanagementsysteme voraus, die nach Beobachtung von Die Werkbank auch im Jahr 2019 nur sehr selten vorliegen.

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