Studie 2025: Vier Trends im Informationsverhalten am Bau

Die Studie Kommunikationsmonitor 2025 von BauInfoConsult untersucht das berufliche Orientierungs- und Informationsverhalten in der deutschen Baubranche. In telefonischen Interviews wurden 501 Akteure aus Architekturbüros, Bauunternehmen sowie Elektro- und SHK-Installationsfirmen befragt. Die Ergebnisse liefern neue Einblicke in die Nutzung digitaler und gedruckter Medien sowie die Rolle von Herstellern und Händlern als Informationsquellen.
Gedruckte Fachmedien: Architekturbüros bleiben Stammleser
Das Internet ist das meistgenutzte Medium für berufliche Recherchen zu Bauthemen und Bauprodukten. Besonders häufig greifen Bauakteure zur gezielten Googlesuche oder zu Webseiten von Lieferanten. Dennoch bleibt das gedruckte Wort relevant; insbesondere in Form von Katalogen, Dokumentationsmaterial und Broschüren.
Auffällig ist, dass klassische Fachzeitschriften vor allem von Architekturbüros weiterhin gelesen werden. Eine von vier befragten Personen aus Architekturbüros nutzt Zeitschriften besonders intensiv, etwa zur Inspiration durch Referenzprojekte oder um sich über baurechtliche Neuerungen zu informieren. Bei den Verarbeitern hingegen nimmt das Interesse an unabhängigen Fachmedien deutlich ab.
Deutsche Installationsbetriebe nutzen Apps europaweit am intensivsten
Entgegen dem verbreiteten Vorurteil eines digitalen Rückstands in Deutschland zeigt die Studie, dass insbesondere deutsche Installationsbetriebe bei der Nutzung von Apps führend sind. Speziell im SHK- und Elektrohandwerk verwenden die meisten Befragten sowohl allgemeine Kommunikations-Apps als auch spezialisierte Anwendungen von Herstellern und Fachhandel.
Europäische Vergleichsdaten bestätigen: Deutsche Elektroinstallateure stehen bei der App-Nutzung an der Spitze. Damit widerlegt die Studie die Annahme, das deutsche Handwerk sei im Bereich digitaler Anwendungen rückständig.
Gedruckte Informationen behalten auf der Baustelle ihren Wert
Digitale Informationskanäle wie Internetsuche, Social Media und Apps sind allgegenwärtig. Dennoch zeigt sich auf der Baustelle ein anderes Bild: Gerade bei Dokumentationsmaterial und Verarbeitungshinweisen greifen Installationsfachkräfte in der konkreten Verarbeitungssituation häufig auf gedruckte Unterlagen zurück. Die Gründe liegen auf der Hand: Laptops werden selten auf Baustellen mitgeführt und die Nutzung von Smartphones ist für viele Anwender vor Ort umständlich. Gedruckte Materialien der Hersteller bleiben daher wichtige Informationshilfen, insbesondere am Ende des Entscheidungsprozesses und in der praktischen Umsetzung.
Hersteller und Fachhandel sind zentrale Ansprechpartner
Die Studie verdeutlicht, dass sich die Bedeutung von Informationsquellen je nach Bauphase verschiebt. Während in der Angebotsphase Preisinformationen im Vordergrund stehen, ist die Entwurfsplanung von Produktinformationen und Beratungsbedarf geprägt. In der Vorbereitungsphase rücken Fragen zur Lieferbarkeit in den Fokus, während in der Bauausführung, Produktberatung und Verarbeitungshilfen gefragt sind.
Entsprechend wechseln auch die wichtigsten Ansprechpartner: In Preis- und Lieferfragen ist der Fachhandel zentral, bei Produktinformationen und Verarbeitungshilfen stehen die Hersteller im Mittelpunkt – etwa über Websites, Dokumentationsmaterial oder persönliche Ansprechpartner aus Innen- und Außendienst.
Ausblick und vollständiger Info-Bericht
Die Ergebnisse des Kommunikationsmonitors 2025 zeigen, wie differenziert Bauprofis heute Informationen recherchieren und nutzen. Digitale Kanäle dominieren, doch gedruckte Informationen behalten insbesondere auf der Baustelle ihre Relevanz. Die Rolle von Herstellern und Fachhandel als Informationspartner variiert je nach Bauphase und Informationsbedarf.
Der vollständige Bericht ist ab 1. Oktober 2025 bei BauInfoConsult erhältlich und bietet eine umfassende Datengrundlage für die Kommunikationsstrategie in der Baubranche.