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Energiekrise: Gestiegene Preise für viele nicht mehr zu stemmen

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs und den resultierenden Energiepreis- und Inflationsentwicklungen sind die Kosten in vielen Lebensbereichen der Menschen in Schleswig-Holstein gestiegen: Laut Statistikamt Nord sind die Preise für Strom, Gas und andere Brennstoffe um 45 Prozent, Nahrungsmittel um 26 Prozent und Verkehr um 10 Prozent gestiegen.

Viele Bürger suchten daher Rat bei der Verbraucherzentrale, wie Energie und Geld gespart werden könne oder rechtliche Beratung, ob Preiserhöhungen der Energieversorger rechtens wären. Wegen der enormen Teuerungen, aber gleichbleibenden Einkünften suchten die Verbraucher vermehrt Rat zur Umschuldung ihrer überzogenen Konten. Hierzu lieferte die VZSH aktuelle Tipps, Hintergrundinformationen und Musterbriefe, beantwortet Fragen und unterstützt Betroffene in ihrer Situation in individuellen Beratungen und in Informationsveranstaltungen. Nach sprunghaftem Anstieg der Verbraucherkontakte 2021 auf 2022 sind Kontaktzahlen erneut gestiegen und pendelten sich auf hohem Niveau ein.

„Auch im dritten von Unsicherheit geprägten Jahr zeigt sich das Vertrauen der Menschen in die Arbeit der Verbraucherzentrale und die große Bedeutung von Transparenz, gesicherten Informationen und unabhängigem Rat“, sagt Birgit Wille, erste stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende der VZSH.

Energiewende eine Frage des Geldes?

Der Trend, sich im Zuge der Energiepreiskrise aktiv an der Energiewende zu beteiligen und sich von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen, setzte sich im Jahr 2023 zwar fort. Sanierungs- und Unabhängigkeitsbestrebungen bleiben aber vor allem bei steigenden Zinsen und Baukosten eine Frage des Geldes: „Nach wie vor erreichen uns täglich Anfragen zur Nutzung von erneuerbaren Energien und zur energetischen Sanierung von Altbauten“, erklärt Stefan Bock, Vorstand der VZSH. „Die Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen: hohe Preise, Inflation, Energiewende und Klimawandel. Gerade in Krisenzeiten ist der gesellschaftliche Zusammenhalt wichtig. Es gilt daher auch den Blick auf die Menschen zu richten, die die Energiepreissteigerungen nicht durch bauliche Maßnahmen bewältigen können.“

Vulnerable Verbraucher besonders hart getroffen

Einige Mitbürger sind stärker von hohen Lebenshaltungskosten betroffen. Diese sogenannten vulnerablen Gruppen haben seltener die Möglichkeit, bei Konsumausgaben zu sparen. Zudem wohnen sie häufig in Gebäuden zur Miete, die sich in einem energetisch schlechten Zustand befinden. „Heizen wird so zur zweiten Miete“, warnt Bock. „Das Energiesparen ist für viele die einzige Möglichkeit, ihre Heizkosten zu senken.“ Die wachsende Verunsicherung und Verzweiflung der Verbraucher nimmt auch Dorothee Kremer, Leiterin der VZSH-Beratungsstelle in Kiel, wahr: „In den Beratungen merken wir, dass besonders Menschen, die ohnehin am Existenzminimum leben, in ein Gefühl der Ohnmacht geraten.“ Daneben befinden sich auch vermeintlich kleinere Probleme, etwa mit untergeschobenen Abos, Fake-Shops oder Alltagsverträgen für Internet, Telefon und Mobilfunk, auf einem unverändert hohen Niveau.

Verbraucher vor hohen Energiekosten und Kostenfallen schützen

Mit einem Zuwendungsbescheid des Ministeriums für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz ist es der VZSH seit 1. Juli 2023 möglich, die Beratung für Menschen mit geringem Einkommen auszubauen. Zu der Maßnahme „Stärkung der Verbraucherberatung im Rahmen des 8-Punkte-Entlastungspakets zur Energiekrise“ zählt wesentlich der Ausbau der Energieberatung. Doch auch das bislang am Kieler Ostufer angesiedelte Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ wird auf die weiteren Beratungsstandorte der VZSH in Flensburg, Heide, Norderstedt und Lübeck ausgeweitet.

„Mit unserer Quartiersarbeit können wir den Teil der Gesellschaft, der besonders unter den Preisentwicklungen leidet, gezielt mit Verbraucherrechts- und Budgetberatungen unterstützen. Durch offene Sprechstunden, kostenlose Beratung und viel persönlichen Kontakt in den Quartieren ist unser Angebot niedrigschwellig und für alle betroffenen Anwohner zugänglich. Als erster und fester Ansprechpartner zu Verbraucherfragen vor Ort können wir den Schleswig-Holsteinern rechtssicher und unabhängig bei ihren individuellen Lebenslagen Hilfe zur Selbsthilfe geben“, so Bock. „Noch ist die Förderung über das Jahr 2024 hinaus nicht gesichert. Doch fest steht: Die Probleme der Menschen in Schleswig-Holstein werden im Jahr 2025 weiter bestehen. Wir rechnen damit, dass sich die Situation der Bürger im Land weiter zuspitzen wird.“

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