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Ingenieurunternehmen schauen sorgenvoll in die Zukunft

81 Prozent der Ingenieurunternehmen beurteilen ihre Situation zu Jahresbeginn gut bzw. sehr gut, 19 Prozent als ausreichend bzw. schlecht. 18 Prozent der Unternehmen verzeichneten 2020 einen Umsatzrückgang. Das sind deutlich mehr als in den Jahren zuvor, in denen der Umsatzrückgang zwischen sechs und neun Prozent lag.

Die Auswirkungen der Coronakrise kommen also – durch die langen Projektlaufzeiten zeitverzögert – langsam in der Branche an. Es besteht nun die Gefahr, dass sich die Lage für rund ein Fünftel der Unternehmen weiter verschärft, wenn Investitionen nicht wie geplant umgesetzt werden. Laut einer neuen "Ernst & Young"-Umfrage unter 300 Kommunen, rechnen 47 Prozent mit einem Haushaltsdefizit.

Aufgeschobene Projekte würden die Krise verlängern

Dazu erklärt VBI-Präsident Jörg Thiele: „Die neuesten wirtschaftlichen Daten unserer Unternehmen sind nur eine Momentaufnahme, entscheidend für die Zukunft ist die aktuelle Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand und privater Unternehmen. Nur wenn geplante Projekte weiterhin ausgeschrieben und durchgeführt werden, bleibt die Planungs- und Bauwirtschaft der Eckpfeiler einer wirtschaftlichen Erholung nach der Krise.

Auf keinen Fall dürfen die wegbrechenden Gewerbesteuereinnahmen der Kommunen dazu führen, dass Projekte verschoben oder aufgehoben werden. Das würde die Krise noch verschärfen und sich jahrelang auswirken. Die Steuerausfälle müssen komplett ausgeglichen werden.“

Die Mitarbeitersuche bleibt ein Problem

Bereits heute berichten sieben Prozent der Unternehmen von zahlreichen zurückgestellten öffentlichen Aufträgen und fünf Prozent von zahlreichen zurückgestellten privaten Aufträgen. 27 Prozent mussten bereits im zweiten Halbjahr 2020 einen Auftragsrückgang verzeichnen, acht Prozent der Unternehmen erwarten daraufhin einen starken Rückgang der Aufträge im ersten Halbjahr 2021.

Doch auch neben den Auswirkungen der Coronakrise gibt es nach wie vor einen Faktor, der die wirtschaftliche Entwicklung der Ingenieurbüros seit langem bremst. So nennen 31 Prozent die Coronakrise und 32 Prozent den Ingenieurmangel als wesentliche Hemmnisse ihrer Tätigkeiten. 27 Prozent der Unternehmen hätten gerne Personal eingestellt, haben jedoch keine Mitarbeiter gefunden. 

An der VBI-Konjunkturumfrage haben 462 der rund 2.000 VBI-Mitgliedsunternehmen teilgenommen. Die Umfrage lief vom 5. bis zum 31. Januar 2021.

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