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KfW-Fördervolumen durch Corona-Hilfe mehr als verdoppelt

Das Geschäftsjahr 2020 der KfW wird maßgeblich von dem KfW-Sonderprogramm "Corona-Hilfe" geprägt, das die KfW im Auftrag der Bundesregierung und im Schulterschluss mit den Finanzierungspartnern aufgesetzt hat. Bis zum 30.06.2020 wurden etwa 70.000 Kreditanträge entgegengenommen und 33,6 Mrd. EUR an Zusagen herausgelegt.

Rund 97 % der Anträge kamen von kleinen und mittleren Unternehmen, von denen 99,8 % der Kredite ein Volumen bis 3 Mio. EUR haben. Damit profitiert vor allem der deutsche Mittelstand von der KfW-Corona-Hilfe. Bislang wurden für die KfW- Corona-Hilfe (Stand 11.08.2020) 81.359 Anträge gestellt, von denen 99,7 % bereits abschließend bearbeitet worden sind. Das Zusagevolumen liegt bei 42,6 Mrd. EUR.

Positive Ertragsentwicklung bei der KfW

"Die KfW hat im ersten Halbjahr 2020 die höchste Förderleistung ihrer Geschichte abgeliefert, in einer Zeit, in der durch die Corona-Krise die deutsche Wirtschaftsleistung so stark eingebrochen ist wie nie zuvor. Das entschlossene Vorgehen der Bundesregierung, bei dem die KfW-Corona-Hilfe ein wichtiger Baustein ist, zeigt aber Wirkung", sagte Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW-Bankengruppe. "Die KfW-Corona-Hilfe wurde im Eiltempo mit dem Bund und unseren Finanzierungspartnern aufgesetzt. Dabei hat sich die jahrelange gute Zusammenarbeit erneut bewährt."

Die Corona-Pandemie hat die gesamte Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession gestürzt. Hiervon sind Unternehmen und in der Folge auch Banken massiv betroffen. Nach einem Konzerngewinn von 904 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2019 schloss die KfW das erste Halbjahr 2020 mit einem Verlust von 576 Mio. EUR ab. Hierbei verbesserte sich das Betriebsergebnis vor Bewertungen gegenüber dem Vorjahr mit 967 Mio. EUR um fast 15 %, während das Bewertungsergebnis die Ertragslage mit rund 1,5 Mrd. EUR belastete. 

"Die Ertragsentwicklung der KfW im zweiten Quartal 2020 verläuft operativ unverändert sehr erfreulich. Die KfW bleibt mit einer Kernkapitalquote von 23,5 % gut aufgestellt", sagt Dr. Bräunig.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Das Neugeschäft des Geschäftsfelds Mittelstandsbank & Private Kunden erreichte per 30.06.2020 ein Fördervolumen von 48,7 Mrd. EUR (17,8 Mrd. EUR).

Mit Zusagen in Höhe von 30,7 Mrd. EUR (8,4 Mrd. EUR) erhöhte sich die Kreditnachfrage insbesondere im Segment Mittelstandsbank aufgrund des Corona-Sonderprogramms erheblich.

  • Das Fördervolumen im Schwerpunkt Gründung & Unternehmensinvestitionen ist mit 26,5 Mrd. EUR gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 (4,0 Mrd. EUR) deutlich gestiegen. Haupttreiber war der KfW-Unternehmerkredit mit 20,2 Mrd. EUR, davon 19,3 Mrd. EUR aus dem Corona-Sonderprogramm. Im dazugehörigen KfW-Schnellkredit wurden 4,1 Mrd. EUR zugesagt. 
  • Der Förderschwerpunkt Innovation erreichte 0,4 Mrd. EUR (0,3 Mrd. EUR). Hier entwickelte sich der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit seit Start des zusätzlichen Förderzuschusses Anfang Februar positiv. 
  • Im Schwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien lagen die Neuzusagen in Höhe von 3,9 Mrd. EUR leicht unter Vorjahresniveau (4,1 Mrd. EUR). Zurückzuführen war dies überwiegend auf das ausgelaufene Energieeffizienzprogramm Abwärme (1,0 Mrd. EUR). Erfreulich entwickelte sich dagegen das KfW-Programm Erneuerbare Energien mit 1,8 Mrd. EUR (0,8 Mrd. EUR). Grund hierfür waren unter anderem günstige Kreditnehmerkonditionen.  

Privatkundengeschäft trotzt der Coronakrise

Das Segment Private Kunden erzielte zum Ende des zweiten Quartals ein Fördervolumen von 18,0 Mrd. EUR und lag damit trotz Corona-Krise deutlich über dem Vorjahr (9,4 Mrd. EUR).

Die Zusagen für private Kunden im Förderschwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien erreichten mit 12,7 Mrd. EUR (5,4 Mrd. EUR) einen neuen Höchststand. Ein Grund für den starken Anstieg der Förderzahlen waren die zu Jahresanfang vorgenommenen deutlichen Verbesserungen in der Produktfamilie Energieeffizient Bauen und Sanieren, mit denen die Bundesregierung die Beschlüsse des Klimakabinetts umgesetzt hat. Mit geförderten Investitionen in mehr als 215.000 energieeffiziente Wohneinheiten im ersten Halbjahr 2020 setzte die KfW im Auftrag der Bundesregierung wichtige Impulse für die Energiewende im Gebäudebereich und stützte gleichzeitig die vorwiegend mittelständischen Handwerksbetriebe. Damit gehen Klimaschutz und Konjunktur Hand in Hand. 

Sehr erfreulich waren auch die Zusagen im Bereich Wohnen & Leben mit 4,2 Mrd. EUR (3,1 Mrd. EUR). Das weiterhin stark nachgefragte KfW-Wohneigentumsprogramm trug mit einem Fördervolumen in Höhe von 2,8 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR) den größten Anteil dazu bei. 

Im Geschäftsfeld Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden lag das Zusagevolumen mit 14,2 Mrd. EUR im ersten Halbjahr 2020 ebenfalls sehr deutlich über dem Vorjahreswert von 3,0 Mrd. EUR. Auch hierfür waren die Zusagen aus dem Corona-Sonderprogramm maßgeblich.

In der Individualfinanzierung Unternehmen wurde das Fördervolumen von der starken Nachfrage nach Direktbeteiligungen für Konsortialfinanzierung im Rahmen der Corona-Hilfe dominiert. Bei einem Zusagevolumen von insgesamt 10,1 Mrd. EUR (0,2 Mrd. EUR) wurden innerhalb des Corona-Sonderprogramms bis zum Stichtag 9,3 Mrd. EUR an mittlere und größere Unternehmen zugesagt.

Refinanzierungsvolumen von 65 Mrd. Euro

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW per 30.06.2020 langfristige Mittel im Gegenwert von 35,9 Mrd. EUR in 14 verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten auf. Für das Gesamtjahr 2020 plant die KfW ein Refinanzierungsvolumen von 65 Mrd. EUR.

Für die Refinanzierung des Sonderprogrammes des Bundes steht der KfW über den bundeseigenen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) eine neue Refinanzierungsquelle zur Verfügung, welche bis zu einer Höhe von maximal 100 Mrd. EUR in Anspruch genommen werden kann. Im dritten Quartal 2020 soll erstmals eine Refinanzierung über den WSF in Höhe von bis zu 30 Mrd. EUR erfolgen. Die KfW plant im zweiten Halbjahr wieder regelmäßig mit der Emission liquider Anleihen am Kapitalmarkt präsent zu sein.

Im Zuge ihres für das zweite Halbjahr ausstehenden Refinanzierungsbedarfs von rund 30 Mrd. EUR wird die Förderbank ihre Emissionsaktivitäten auch im USD-Markt wieder verstärken. Für das Gesamtjahr 2020 hat die KfW nach wie vor ein Zielvolumen bei Green-Bond-Emissionen von bis zu 8 Mrd. EUR.

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