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Strommix: Windkraft wichtigster Energieträger vor Kohle

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 7,8 % weniger Strom als im 1. Quartal 2022. Gründe für die ungewöhnlich niedrige Stromeinspeisung waren milde Temperaturen, hohe Strompreise und eine konjunkturelle Abschwächung. Der im 1. Quartal 2023 in Deutschland erzeugte und in das Stromnetz eingespeiste Strom stammte dabei zu knapp einem Drittel (32,2 %) aus Windkraft (1. Quartal 2022: 30,0 %). Damit hatte Windkraft trotz eines Rückgangs um 0,7 % im Vergleich zum Vorjahresquartal zum ersten Mal seit dem 2. Quartal 2020 wieder den höchsten Anteil an der Stromeinspeisung. Die Einspeisung von Strom aus Kohlekraftwerken erreichte mit 30,0 % den zweithöchsten Anteil.

Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern geht um 10,4 % zurück

Die insgesamt aus konventionellen Energieträgern erzeugte Strommenge ging im 1. Quartal 2023 um 10,4 % gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Der Anteil des Stroms aus konventionellen Energieträgern war mit 51,4 % nur noch leicht höher als der Anteil des eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen.

Den größten absoluten Rückgang bei der Stromeinspeisung aus konventionellen Energieträgern verzeichnete die Einspeisung aus Kohle mit einem Minus von 5,5 Milliarden Kilowattstunden (-12,1 %). Den zweitgrößten Rückgang gab es bei der Einspeisung aus Kernenergie, die um 2,8 Milliarden Kilowattstunden abnahm (-32,7 %) – bereits vor der Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 zum 15. April 2023. Die Stromeinspeisung aus Erdgas stieg dagegen im Vergleich zum 1. Quartal 2022 wieder leicht um 2,4 % und erreichte einen Anteil von 14,6 % (1. Quartal 2022: 13,2 %) an der gesamten Stromerzeugung, lag aber unter dem Niveau vom 1. Quartal 2021 (16,2 %).

Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt auf 48,6 %

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist im 1. Quartal 2023 gegenüber dem 1. Quartal 2022 um 4,7 % gesunken. Aufgrund der geringeren Gesamtnachfrage nach Strom stieg der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien dennoch von 47,1 % im 1. Quartal 2022 auf 48,6 % im 1. Quartal 2023. Die Einspeisung aus Photovoltaik sank um 27,1 % auf einen Anteil von 4,9 % (1. Quartal 2022: 6,2 %). Der starke Rückgang bei der Stromeinspeisung aus Photovoltaik lag hauptsächlich daran, dass diese im 1. Quartal 2022 aufgrund der ungewöhnlich hohen Zahl an Sonnenstunden sehr hoch war.

Stromexporte weiterhin höher als Stromimporte, aber geringerer Exportüberschuss

Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im 1. Quartal 2023 im Vergleich zum 1. Quartal 2022 um 15,2 % gestiegen. Die insgesamt aus Deutschland exportierte Strommenge sank im 1. Quartal 2023 gegenüber dem 1. Quartal 2022 um 9,8 %. Damit verringerte sich der deutsche Exportüberschuss auf 9,2 Milliarden Kilowattstunden (1. Quartal 2022: 13,1 Milliarden Kilowattstunden).

Methodische Hinweise

In der Statistik erfasst werden alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland, die Strom in das Netz für die allgemeine Versorgung einspeisen. Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird. Die im Inland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strommenge ist auch deshalb nicht gleichzusetzen mit dem Stromverbrauch, da auf dem Weg zu den Verbrauchsstellen sogenannte Netzverluste auftreten sowie der Saldo aus Stromimporten und -exporten berücksichtigt werden muss.

Weitere methodische Hinweise und weitere Ergebnisse bietet der Themenbereich Energie unter www.destatis.de> Themen > Branchen und Unternehmen > Energie > Erzeugung.

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