Schritt für Schritt: Umrüstung auf Gas-Wärmepumpen-Kombination
Im Zuge der Energiewende stehen viele Hausbesitzer vor der Herausforderung, ihre Heizsysteme an das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) anzupassen. Besonders in älteren Bestandsgebäuden, die häufig über 25 Jahre alt sind, gestaltet sich der Umstieg auf rein regenerative Systeme wie Wärmepumpen schwierig. Das neue GEG schreibt jedoch vor, dass mindestens 65 Prozent der Wärme regenerativ erzeugt werden müssen. Hybride Heizsysteme, die Gas und Wärmepumpe kombinieren, bieten hier eine technisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösung.

Praxisbeispiel: Hybridsystem im Einfamilienhaus
Im niedersächsischen Ostercappeln wurde ein 1993/94 errichtetes Einfamilienhaus mit etwa 135 Quadratmetern Wohnfläche auf ein hybrides Heizsystem umgerüstet. Zuvor wurde das Gebäude mit einem Gas-Brennwertgerät und einem Festbrennstoff-Kaminofen beheizt, die Warmwasserbereitung erfolgte über einen 150-Liter-Trinkwasserspeicher. Aufgrund wiederkehrender regelungstechnischer Probleme beim bisherigen wandhängenden Wärmeerzeuger empfahl der beauftragte Installateur, ein Hybridsystem mit dem Kit 65 von Brötje einzusetzen.
Der Heizungsbaumeister erläutert: „Ein Hybridsystem bietet für den Gebäudebestand häufig das Beste aus zwei Welten: Spitzenlasten lassen sich mit dem Gas-Brennwertgerät bedienen. Dadurch kann die Auslegung der Wärmepumpe mit einer niedrigeren Nennheizleistung kostengünstiger erfolgen.“
So klappt die technische Umsetzung mit dem Kit 65
Das Kit 65 von Brötje ermöglicht die schrittweise Nachrüstung bestehender Gasheizungen zu einem hybriden Heizsystem. Die Lösung ist auf die Kombination eines Gas-Brennwertkessels der Serie WGB.1 (Modell 14.1 bis 22.1) oder WBS.1 (14.1 bis 22.1) mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe der Baureihen BLW Eco.1 (Modell 4.1 bis 8.1) oder BLW Mono.1 (6.1 bis 9.1) ausgelegt. Für weitere Gerätekombinationen stehen ebenfalls Ausführungen zur Verfügung.
Die Umrüstung erfolgt in zwei Schritten: Nach dem Ausbau des Altgeräts wird zunächst das Kit 65 installiert. Anschließend wird ein neuer Gas-Brennwertkessel angeschlossen. Damit ist die bestehende Gasheizung für den späteren Hybridbetrieb mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe vorbereitet. Der Hersteller hat mit dem Kit 65 eine standardisierte Schnittstelle geschaffen, die eine Einbindung der Wärmepumpe in den Heizkreislauf ermöglicht.
Schritt für Schritt: Der Einbau in 15 Bildern




5. Schon hängt das Kit 65. Die Umwälzpumpe ist bei Lieferung rechtsseitig ausgerichtet. Falls es aufgrund räumlicher Gegebenheiten nötig ist, den Zugang auf die linke Seite zu verlegen, kann das Entlüftungsrohr mit Pumpe und Umschaltventil um 180° gedreht werden.




10. Markus Hachmann entfernt die Vorderwand des eingehängten Gas-Brennwertkessels und klappt das Kesselschaltfeld herunter. An den Vor- und Rücklaufanschlüssen des Kessels montiert er nun die mitgelieferten Leitungen samt Dichtungen lose vor und zieht sie anschließend fest. Anschließend erfolgt die Montage der Wärmedämmung.
11. Zur Einrichtung der elektrischen Anschlüsse wird der Gehäusedeckel der Regelungseinheit im Kessel entfernt. Danach ist die Anschlussleiterplatte des Kit 65 mit vier Schrauben zu fixieren und der Endwiderstand in die Buchse an der Unterseite des Kit 65 zu stecken. Jetzt lässt sich die Verbindungsleitung zwischen Kesselschaltfeld und Anschlussleiterplatte verlegen.


14. Alle Funktionen von Gas-Brennwertkessel und Wärmepumpe werden über die Bedieneinheit am Kessel gesteuert. Die Hybrid-Regelung lässt sich auch nach vollständiger Kesselmontage zu Installations- und Wartungsarbeiten aus dem Gehäuse entfernen – von oben oder von der Seite.

Hybride Heiztechnik: Vorteile für den Gebäudebestand
Durch den Einsatz des Kit 65 können Hausbesitzer ihre Heizsysteme zukunftssicher und GEG-konform gestalten, ohne auf bewährte Gas-Brennwerttechnik zu verzichten. Die Kombination aus Gas und Wärmepumpe erlaubt eine flexible Betriebsweise: Während das Gasgerät Lastspitzen abdeckt, kann die Wärmepumpe für die Grundlast dimensioniert werden. Dadurch lassen sich sowohl Investitions- als auch Betriebskosten optimieren.
Das Beispiel aus Ostercappeln verdeutlicht, dass sich selbst Gebäude aus den 1990er Jahren mit moderatem Aufwand auf hybride Heiztechnik umrüsten lassen. Die Installation des Kits ist routinemäßig möglich und eröffnet Bestandsgebäuden den Zugang zu effizienter und gesetzeskonformer Wärmeerzeugung.
Bautafel Einfamilienhaus
- Objekt: Einfamilienhaus, 49179 Ostercappeln
- Auftraggeber: Lore & Rolf P.
- Architektur: Dipl.-Ing. Frank Reinsch, 49163 Bohmte
- Ausführung: Handwerksbetrieb Serhat Gören GmbH
Markus Hachmann, 49448 Lemförde
https://handwerksbetrieb-goeren.de - Speichertechnik/Warmwasserbereitung: Interdomo Domocell 5
150 Liter, (Bestand) - Heizungsanlage: Brötje WGB 22.1 mit Kit 65
- Hersteller: August Brötje GmbH, 26180 Rastede
www.broetje.de
Über die August Brötje GmbH
Mit über 100 Jahren Branchenerfahrung entwickelt und fertigt Brötje Heizungs- und Wärmetechnik für Wohnhäuser sowie gewerbliche und institutionelle Anwendungsbereiche. Das Unternehmen mit Produktions- und Vertriebsstandorten im norddeutschen Rastede und Augustfehn sowie in Haar beschäftigt 550 Mitarbeiter und deckt die komplette Bandbreite an Heizungstechnik ab.
Umweltschonende Wärmepumpen und Solarthermie werden durch sparsame Gas- und Öl-Brennwert-Technologie ergänzt und können zu flexiblen Hybridheizungslösungen kombiniert werden. Passende System- und Regelungstechnik sowie das Heizkörpersortiment komplettieren das Leistungsspektrum.
Weitere Informationen aus dem Hause Brötje: www.broetje.de