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ADAC: Laden an Autobahnen bis zu 62 Prozent teurer

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Das Laden von Elektroautos an Schnellladesäulen entlang deutscher Autobahnen ist für Nutzer ohne Vertrag deutlich teurer als für Vertragskunden. Das zeigt ein aktueller Preisvergleich des ADAC. Demnach kann Ad-hoc-Laden – also das spontane Laden ohne vorherige Registrierung bei einem Anbieter – bis zu 62 Prozent mehr kosten als das Laden mit einem vertragsbasierten Tarif ohne Grundgebühr.

Für die Untersuchung hat der ADAC im Mai 2025 die Preise an Schnellladesäulen mit mindestens 50 Kilowatt Ladeleistung an Autobahnraststätten, Autohöfen und nahegelegenen Ladeparks erhoben. Die höchsten Preisunterschiede wurden bei EWE Go festgestellt: Dort kostete die Kilowattstunde beim Ad-hoc-Laden 84 Cent, während Vertragskunden nur 52 Cent zahlten. Auch bei EnBW lag der Preisunterschied mit 28 Cent pro Kilowattstunde (87 Cent vs. 59 Cent) deutlich über dem Durchschnitt.

Tabellarischer Vergleich der Ladepreise für E-Fahrzeuge bei verschiedenen Anbietern, unterteilt in Ad-hoc- und Vertragsladen für Gebäudetechnikprofis.
Nicht bei allen Anbietern liegt eine Differenz im Preis vor.

Technische Hürden und intransparente Preise

Neben den Preisunterschieden kritisiert der ADAC auch die mangelnde Benutzerfreundlichkeit vieler Ladesäulen. Seit April 2024 gilt die AFIR-Verordnung (Alternative Fuels Infrastructure Regulation), die neben dem Ad Hoc-Laden ohne Vertragsbindung beim Stromanbieter, unter anderem kontaktloses Bezahlen mit Debit- oder Kreditkarte vorschreibt. Trotzdem sind viele ältere Ladesäulen weiterhin nur über QR-Code, App oder Kundenkarte nutzbar. Eine Übergangsfrist erlaubt dies noch bis Ende 2026. Danach müssen neue Ladesäulen über Karten-Lesegeräte zum kontaktlosen Bezahlen auch ohne Ladekarte verfügen.

Ein weiteres Problem ist die sogenannte Vorautorisierungsgebühr. Einige Anbieter blockieren beim Ad-hoc-Laden vorübergehend bis zu 150 Euro auf der Kreditkarte, um die Zahlungsfähigkeit zu prüfen. Die Rückerstattung des nicht genutzten Betrags kann mehrere Tage dauern.

Umfrage: Mehr Transparenz bei den Lade-Preisen

Laut einer ADAC-Umfrage wünschen sich 96 Prozent der Befragten eine transparente Preisangabe direkt an der Ladesäule – ähnlich wie beim Tanken fossiler Kraftstoffe. Über die Hälfte der Teilnehmer hält die aktuelle Preisgestaltung für nicht ausreichend nachvollziehbar.

Mehrere E-Autos laden an solarbetriebenen Ladestationen mit großem Überdach auf Parkplatz, umgeben von Begrünung, Fokus auf Energieeffizienz.
Die Verordnung für die Regulation der Infrastruktur alternativer Kraftstoffe (AFIR) ist seit April 2024 in Kraft und soll das Strom-Laden so einfach und transparent machen.

ADAC fordert Markttransparenzstelle

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse fordert der ADAC die Einrichtung einer Markttransparenzstelle für Ad-hoc-Ladepreise beim Bundeskartellamt. Eine solche Stelle existiert bereits für den Kraftstoffmarkt und soll nun auch für den Strommarkt eingeführt werden. Ziel ist es, Preisunterschiede sichtbar zu machen und den Wettbewerb unter den Anbietern zu fördern.

„Die Anbieter von Ladesäulen müssen verpflichtet werden, Preise klar, verständlich und in Echtzeit an der Säule sowie digital anzugeben“, heißt es vom ADAC. Die derzeitigen Preisunterschiede seien nicht akzeptabel. 

ADAC stellt Tipps für Verbraucher zusammen

  1. Vor jedem Ladevorgang Preise vergleichen: Die Kosten können je nach Anbieter und Tarifmodell stark schwanken – bis zu 62 Prozent Unterschied sind möglich.
  2. Den passenden Tarif zum eigenen Fahrverhalten wählen: Wer selten lädt, etwa auf Reisen, kann mit einem Ad-hoc-Zugang oder einem Vertrag ohne Grundgebühr gut fahren.
  3. Ladekarten mit breiter Netzabdeckung mitführen: Solange Kartenzahlung nicht überall möglich ist, hilft eine App oder Karte mit Zugang zu vielen Anbietern.
  4. Informationsquellen gezielt nutzen – und Missstände melden: Der Markt verändert sich laufend. Aktuelle Infos bieten etwa ADAC, Verbraucherzentralen oder Vergleichsportale.
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