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Praxistage "Dezentrale Energieversorgung": Die Branche trifft sich bei 2G-Energy

Die zweitägigen Praxistage Dezentrale Energieversorgung in Heek bei der 2G Energy AG boten Fachleuten aus der Kälte-, Wärme- und Energietechnik ein dichtes Programm zu aktuellen Fragen der Energiewende. Veranstaltet von der cci Dialog GmbH und moderiert von Lars Keller (Hitzköpfe Academy), stand die Fortbildung ganz im Zeichen der dezentralen Versorgung, intelligenter Sektorenkopplung und technischer Lösungen an der Schnittstelle von KWK, Wärmepumpe und erneuerbaren Energien.

Energiesituation in Deutschland

Die deutsche Energiewende befindet sich derzeit in einer Phase der Konsolidierung. Während der Ausbau erneuerbarer Stromquellen wie Photovoltaik und Windkraft Fortschritte macht, stehen die Wärmeversorgung und die Netzstabilität weiterhin im Fokus politischer und technischer Diskussionen. Steigende Stromkosten und die Notwendigkeit, fossile Brennstoffe zu ersetzen, machen hybride Systeme besonders interessant. Lösungen wie die Kombination aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Wärmepumpentechnologie rücken dabei zunehmend ins Zentrum der Praxis – ein Schwerpunkt, der sich auch im Seminarprogramm in Heek widerspiegelte.

Tag 1 – Strategien und Praxisbeispiele

Nach der Begrüßung durch Frank Grewe (CTO 2G Energy AG) und Florian Fischer (cci Dialog) eröffnete Christian Mildenberger (NRW.Energy4Climate GmbH) mit einem Vortrag zu den „Herausforderungen der Energiewende in Nordrhein-Westfalen“. Anschließend beleuchtete Heinz-Ullrich Brosziewski die rechtlichen Rahmenbedingungen für kombinierte KWK- und Wärmepumpensysteme – ein Thema, das aufgrund der aktuellen Gesetzgebung besonderes Interesse weckte.

Lars Keller selbst übernahm im Anschluss den Part „Kältemittel in der Praxis“ und stellte dabei die wechselnden regulatorischen Anforderungen sowie umweltrelevante Aspekte moderner Kältemittel vor. Der Trend geht ganz klar zu den Kohlewasserstoffen wie R290 Propan und R600a Isobutan sowie zu dem natürlichen Kältemittel R717 Ammoniak (NH3). Nach einer Networking-Pause folgten Beiträge über flexible Strompreise (Klaus Anduschus, SK Verbundenergie AG) und die technische Kombination von KWK und Wärmepumpe (Ulrich Brinkmann, 2G Energy AG).

Am Nachmittag zeigten Hendrik Becker (PlanET Biogas) und Hermann Benning (Benning Agrar-Energie) praxisnahe Beispiele für Sektorenkopplung und Biogaslösungen, bevor der Tag mit einem gemeinsamen Abendbuffet im Welcome Hotel Dorf Münsterland ausklang.
Fast alle Teilnehmer und Referenten nutzten den Abend für intensive Diskussionen bis spät in die Nacht – ein deutlicher Beleg für das hohe Engagement der Fachcommunity.

Tag 2 – Technologie und Zukunftsperspektiven

Der zweite Veranstaltungstag startete mit Praxisbeispielen aus der kommunalen Wärmeplanung: Uwe Weber (Stadtwerke Lemgo) präsentierte die Einbindung einer Flusswasserwärmepumpe mit dem Kältemittelgemisch NH3 und H2O.  Darauf folgte die Präsentation von Thomas Björk (Glood GmbH) mit innovativen KWK-Konzepten aus Papenburg.

Ein Highlight war der Vortrag über Speichersysteme in Kombination mit Wärmepumpen, den Max Vogl (Hans van Bebber GmbH & Co. KG) hielt. Er beleuchtete neue Speicherstrategien zur Effizienzsteigerung im Zusammenspiel mit dezentralen Wärmeerzeugern. Anhand von Praxisbeispielen wie der Energiezukunft Fuchstal (5.000 m³) und der Nahwärmeversorgung Leutkirch (6.000 m³) wurden die technische Schichtung, die Pendelleitungen zur Temperaturtrennung und die Mehrzonen-Konzepte vorgestellt.

Diese Speicher fungieren als energetische Drehscheibe zwischen KWK, Wärmepumpe, Power-to-Heat und erneuerbaren Quellen, was eine flexible Netzstabilisierung ermöglicht. Vogl betonte die zunehmenden Anforderungen an Statik und Prüfaufwand im Großspeicherbau sowie die Möglichkeiten der 3D-Planung für integrierte Systeme in Kombination mit Kälte- und Wärmeerzeugung. Damit ergänzte der Beitrag von Hans van Bebber das Seminar ideal – als praxisnahes Beispiel dafür, wie thermische Speicherlösungen zur Effizienzsteigerung und Dekarbonisierung kommunaler Energiesysteme beitragen können.

Timo Giese (Huber SE) stellte anschließend Abwasser-Wärmetauschersysteme vor, bevor nach dem Mittagessen die Teilnehmenden bei einer Unternehmensführung durch die 2G Energy AG Einblicke in die Fertigung und Systeme moderner BHKW erhielten.

Den Abschluss bildeten praxisorientierte Vorträge zu Fördermitteln in der TGA (Nicolas Rohrbach, ecogreen GmbH & Co. KG), zu Nahwärmenetzen und Rohrsystemen (Guido Jagdt, RWT Jagdt GmbH & Co. KG) sowie zu KI und Digitalisierung im Energiesektor (Michael Großholdermann, 2G Energy AG).

Fazit

Die Praxistage zeigten, dass die dezentrale Energieversorgung zunehmend von Technologievielfalt, smarter Verknüpfung und politischer Dynamik geprägt wird. Zwischen Praxisbeispielen, rechtlichen Einordnungen und visionären Lösungsansätzen bot das Seminar ein breites Spektrum an Wissenstransfer. Die verschiedenen Präsentationen griffen nahtlos ineinander über.

Unter der Leitung von Lars Keller gelang der cci Dialog GmbH eine Veranstaltung, die Fachleute aus Planung, Handwerk und Industrie gleichermaßen inspirierte – mit viel Raum für Austausch, Vernetzung und Kooperation über Sektoren hinweg. Einig waren sich die Teilnehmer, dass die Politik handeln muss, um die komplexen Vorgaben und Anforderungen zu vereinfachen.

Das nächste Seminar Kälte- und Wärmetechnik erleben: Effizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Praxis findet vom 12. bis 13. November in Rottenburg-Ergenzingen bei BITZER in der Schaufler Academy statt. Leser von haustec erhalten mit dem Rabattcode haustec einen Rabatt von 200 €. Hier geht es zur Veranstaltung: https://cci-dialog.de/produkt/kaelte-und-waermetechnik-erleben-effizien…

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