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Gebrauchte Elektroautos: TÜV gibt Tipps für den sicheren Kauf

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Immer mehr gebrauchte Elektroautos stehen zur Auswahl, die Preise sinken und Modelle wie VW ID.3, Renault Zoe, Hyundai Kona Elektro oder Tesla Model 3 sind inzwischen als junge Gebrauchte aus Leasingverträgen verfügbar. 

„Gebrauchte Elektroautos haben sich von der Nische zum relevanten Marktsegment entwickelt“, erklärt Robin Zalwert, Referent für Nachhaltige Mobilität beim TÜV-Verband. Für viele Käuferinnen und Käufer sind sie technisch und preislich eine attraktive Alternative zu Verbrennern. Dennoch gibt es beim Gebrauchtwagenkauf besondere Punkte zu beachten.

Schnellen Wertverlust als Preisvorteil nutzen

Gebrauchte Elektroautos verlieren deutlich schneller an Wert als vergleichbare Verbrenner. Laut Daten des Marktbeobachters DAT liegt der Restwert nach drei Jahren bei E-Autos oft nur bei rund 50 Prozent des Neupreises; bei Benzin- und Dieselfahrzeugen sind es über 60 Prozent. Gründe dafür sind technologische Fortschritte, größere Akkus und längere Reichweiten neuer Modelle sowie sinkende Neuwagenpreise und Kaufanreize. 

Für Kaufinteressierte bedeutet das günstigere Preise: Ein gebrauchtes Tesla Model 3 ist inzwischen häufig für 18.000 bis 20.000 Euro erhältlich, kleinere Modelle wie der Opel Corsa-e sind noch günstiger. Mit dem wachsenden Angebot an Leasingrückläufern dürfte dieser Trend anhalten.

Bei gebrauchten E-Autos ist der Akkuzustand entscheidend

Das teuerste und wichtigste Bauteil eines Elektroautos ist die Batterie. Ein Akkutausch kostet je nach Modell zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Deshalb sollte der Akkuzustand vor dem Kauf sorgfältig geprüft werden. „Die Leistungsfähigkeit des Akkus entscheidet über den Wert und die Alltagstauglichkeit eines gebrauchten Elektroautos“, betont Zalwert. Käuferinnen und Käufer sollten den State of Health (SoH) von einem unabhängigen Drittanbieter prüfen lassen. Diese Prüfung kostet in der Regel 100 bis 200 Euro und gibt Auskunft darüber, wie viel Kapazität der Akku im Vergleich zum Neuzustand noch bietet. Ein SoH-Wert von mindestens 80 Prozent gilt als alltagstauglich.

Ab 2027 wird ein EU-weit verpflichtender Batteriepass für zusätzliche Transparenz sorgen. Viele Hersteller bieten bereits freiwillig acht Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie auf Batterien. Mit der EURO 7 Norm werden Mindestwerte für die Batteriekapazität nach fünf und acht Jahren verbindlich. Messungen von Forschungsinstituten zeigen, dass Batterien im Alltag meist langlebiger sind als bislang angenommen.

Reichweite und Ladefähigkeit überprüfen

Die Reichweite ist ein zentrales Kriterium beim Kauf. Neue Modelle schaffen oft 300 bis 400 Kilometer pro Ladung, ältere Fahrzeuge kommen teils nur auf 100 bis 200 Kilometer. Ebenso wichtig ist die Ladefähigkeit: Moderne Fahrzeuge beherrschen das Schnellladen mit Gleichstrom (DC), wodurch in 20 bis 30 Minuten Energie für mehrere hundert Kilometer geladen werden kann. Ältere Modelle verfügen oft nur über einphasiges Wechselstrom-Laden (AC), was deutlich länger dauert. Käuferinnen und Käufer sollten daher prüfen, ob das Wunschmodell Schnellladen unterstützt und welche Ladeleistung möglich ist. 

„Für den Alltag mag ein reines AC-Laden ausreichen, wer aber häufig längere Fahrten unternimmt oder auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen ist, sollte auf ein Fahrzeug mit moderner DC-Ladefähigkeit achten“, appelliert Zalwert.

Typische Schwachstellen bei E-Autos erkennen

Elektroautos haben grundsätzlich weniger Verschleißteile als Verbrenner:kein Auspuff, kein Getriebe, kein Zahnriemen. Dennoch gibt es typische Schwachstellen. Da beim Bremsen häufig Energie zurückgewonnen wird (Rekuperation), werden die mechanischen Bremsen seltener genutzt und können rosten. „Regelmäßiges kräftigeres Abbremsen sorgt dafür, dass sich Flugrost gar nicht erst festsetzt und die Bremsen einsatzfähig bleiben“, empfiehlt Zalwert.

Das hohe Gewicht der Batterie belastet Fahrwerk und Achsen stärker als bei Verbrennern. Hinweise auf Probleme sind ungleichmäßiger Reifenabrieb oder Poltergeräusche bei der Probefahrt. Auch Ladebuchse und Ladekabel sollten auf Abnutzung oder Beschädigungen geprüft werden, da sie im Alltag stark beansprucht werden.

Ausblick: Durch gebrauchte E-Autos Geld einsparen sowie nachhaltig fahren

Wer beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos auf geprüfte Qualität, einen dokumentierten Akkuzustand und sorgfältige technische Kontrolle achtet, minimiert Risiken. So wird der Umstieg auf ein gebrauchtes E-Auto nicht nur preislich attraktiv, sondern auch zu einer sicheren Entscheidung für nachhaltige Mobilität. Das wachsende Angebot und neue Transparenzvorgaben bieten künftig noch mehr Sicherheit für Käuferinnen und Käufer.

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