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So realisieren Sie einen freistehenden Waschtisch

Nicola Stammer
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Bild 1: Der in der Raummitte seitlich wandgebundene Waschplatz fungiert als kommunikatives Herzstück.

Die Ausgangssituation: Eine vierköpfige Familie wünschte sich ein Wohlfühlbad mit mehr Wellnessmöglichkeiten, das alltagstauglich den morgendlichen Stau im Bad stressfreier gestaltet. Im Haus stand ansonsten nur ein zusätzliches Gäste-Miniduschbad als Ausweichmöglichkeit eine Etage tiefer zur Verfügung.

Das bot aber nicht genügend Raum, um ernsthaft als Zweitbad – zum Beispiel für die Kinder – genutzt zu werden (die ideale Vorstellung wäre ein Elternbad und ein separates Kinderbad gewesen). So blieb nur die Alternative, den vorhandenen Raum im regulären Bad neu zu gestalten.

Kommunikativ – wie die Küche

Offene Küchen im Wohnbereich sind heute gang und gäbe – am liebsten mit einem frei platzierten Funktionsblock. Dieser nimmt meist das Kochfeld auf, welches somit dem Koch nicht nur den Blick in den Raum ermöglicht, sondern ihm auch die Möglichkeit bietet, an der Kommunikation der Gäste aktiv teilzunehmen.

Die Küche wurde somit vom rein funktionalen, abgetrennten Raum zum offenen Kommunikationsort erklärt. Übertragen wir diese Entwicklung ins Badezimmer, wird der freistehende oder seitlich wandgebundene Waschplatz zur Kommunikationszentrale.

Das Beispiel (Bild 1) zeigt, dass der Waschplatz zum Mittelpunkt wird: sich miteinander unterhalten und vor allem dabei anschauen. Eine Unterhaltung mit dem Partner oder den Kindern findet hier nicht mehr über ein Spiegelbild statt. Gleiches gilt, wenn der Partner ein abendliches Bad nimmt.

Persönlicher Blickkontakt zwischen den Nutzern ist plötzlich möglich. Ein freistehender oder wie hier seitlich wandgebundener Waschplatz fördert also die intime Kommunikation durch Blicke in einer Zeit, die von technischer Kommunikation beherrscht wird. Der Mensch als Individuum rückt in den Vordergrund.

Verschiedene Konzepte mussten zur Entscheidungsfindung her

Die Zuwegung zu dem Bad führte über die offene Wohngalerie, was schon mal zu peinlichen Situationen führen kann. Das Bestandsbad war mit rund 15 m² nicht als klein zu bezeichnen. Um allerdings zwei Badezimmer daraus zu machen – eins davon mit Wellness-Charakter in Form einer Sauna oder Dampfdusche, dafür reichte der Platz nicht aus.

Bei dem ersten Entwurfskonzept mit zwei Bädern (Entwurf Bild 2) wurde vom Elternschlafzimmer einfach ein Bereich dazugenommen. So ergab sich ein großzügiges Elternbad mit internem Zugang und Wanne, Dampfdusche, separatem WC und einem großen Waschtisch mit Glaswand zum Schlafzimmer hin, für mehr Tageslicht.

Außerdem führte die Teilung zu einem Kinderbad mit Wanne oder Dusche, WC und großzügigem Doppelwaschtisch. Um die neue Trennwand setzen zu können, hätte allerdings ein neues, zweigeteiltes Fenster eingebaut werden müssen. Der Vorschlag kam nicht zum Zug.

Bild 2: Im ersten Vorentwurf wären durch Flächenhinzunahme vom Schlafzimmer auch zwei getrennte Bäder realisierbar.

Bild 3 zeigt dagegen ein Entwurfskonzept, wo es zwar bei einem Familienbad bleibt, bei dem aber eine Art Vorflur für die Eltern geschaffen wurde, sodass sie unbemerkt vom Bad ins Schlafzimmer gelangen können. Alle Objekte finden bei diesem Entwurf eine optimale Lage im Raum: Waschtisch und WC nahe am Eingang (Trockenbereich), Wanne, kleine Sauna und große Dusche bilden den Ruhe- und Nassbereich.

 

Bild 3: Der zweite Vorentwurf enthielt die Abtrennung eines kleinen Vorflures, um den Eltern einen intimeren Zugang zum Bad – nicht über die Wohngalerie – zu ermöglichen.

Als Vergleich (Bild 4) wurde das Bad ohne den Vorflur und räumlich abgeteiltes WC geplant, sodass die Wanne nicht vor dem Fenster platziert wurde. Doch es entstand eine riesige ungenutzte Freifläche in der Raummitte. Für eine freistehende Wanne zu klein – also musste eine andere Lösung her, weg vom Standarddenken, alle Objekte an der Wand zu platzieren.

Bild 4: Der dritte Vorentwurf war eine Variante ohne Vorflur, dafür stand die Wanne nicht vor dem Fenster für bessere Bedienbarkeit. Insgesamt entsteht jedoch eine große, leere und ungenutzte Freifläche.

Warum nicht einfach mal den Waschplatz als zentrales Element in den Raum stellen (Bild 5)? Dieser Entwurf überzeugte auf Anhieb. Nur der Wunsch nach einem großen Spiegel musste geopfert werden.

Bild 5: In Vorentwurf vier präsentiert sich der Waschplatz wie ein Küchenblock– zentral und kommunikativ.

Zentraler Waschplatz

Vom Eingang her sichtgeschützt sind alle intimeren Objekte positioniert, lediglich der Waschplatz präsentiert sich als zentrales Objekt. Er ist Dreh- und Angelpunkt des Raumkonzeptes und fungiert wie ein Küchenblock als Kommunikationsmöbel. Ihm gegenüber befinden sich die Wanne mit Liegeabdeckung (Bild 6) und seitlich eine Bank mit beleuchtetem Fach (Bild 7).

So kann hier eine gemütliche Kommunikation über Eck stattfinden. An die Wanne schließt sich der Duschbereich an. Für mehr optische Großzügigkeit wurde als Spritzschutz eine Glasabtrennung gewählt. Diese geht bis zum Boden, sie wurde also nicht wie üblich auf die Wannenkante aufgesetzt. Rückseitig im Bereich der Wanne ist sie im Farbton der Fliesen lackiert (Bild 8).

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