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Die richtige Einbauhöhe für alle Wand-WCs

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Die Einbauhöhe für Wand-WCs im Badezimmer sorgt immer wieder für Ärger bei den Kunden. Wie Sie als Badprofi teure Streits vermeiden können, zeigen unsere Praxis-Tipps.

Auf Standard-Höhe in Hersteller-Unterlagen achten

Eine einheitlich verbindliche Angabe für die Montagehöhe von Wand-WCs im Badezimmer, bezogen auf Standard-Anwendungen im Wohnungsbau, existiert nicht. In der VDI-Richtlinie 6000, Blatt 1 „Ausstattung von und mit Sanitärräumen  - Wohnungen“ (2008-02) sind zwar 420 mm Oberkante Keramik angegeben. In den Hersteller-Unterlagen für wandhängende WCs findet man jedoch nach wie vor als Standard-Einbauhöhe 400 mm bezogen auf die Oberkante der Keramik und des Fertigfußbodens (OKFFB). Hinzu kommt noch der Toilettensitz, der im Schnitt etwa 20 mm aufträgt.

Doch Achtung: Insbesondere die neueren WC-Modelle mancher Hersteller erreichen auch 410 bis 420 mm. Die Höhen-Unterschiede sind zum einen auf die Formgebung zurückzuführen. Außerdem beziehen die Hersteller ihre Maßangaben insbesondere auf den Standard-Wert des Abflussrohrbogens im Vorwandelement (220 mm Mitte OKFFB).

Extra-Tipp: Gibt es keine vertragliche Vereinbarung, empfiehlt es sich, die Maße für die Montage aus den technischen Herstellerunterlagen des jeweiligen WC-Modells zu übernehmen.

Die Angaben für Einbauhöhen von Wand-WCs und -Bidets wie Otea von Burgbad differieren von Hersteller zu Hersteller.

WC-Höhen mit den Kunden vereinbaren

Die seit vielen Jahrzehnten unverändert gebliebene Standard-Sitzhöhe von 400 mm bei Toiletten ist für größere und ältere Menschen oft unbequem und das Aufstehen beschwerlich. Um die Toilettenhöhe seniorengerecht zu gestalten, sollte der WC-Sitz auf einer Höhe zwischen 430 bis 480 mm liegen. 

Deshalb ist es generell für den Badprofi empfehlenswert, das Gespräch mit seinen Kunden zu suchen und eine Wunschhöhe für die Toilette zu vereinbaren. Falls unterschiedlich große und alte Personen im Haushalt leben, ist darauf zu achten, dass ein guter Kompromiss gefunden wird. Eventuell kann ein „Probe-Sitz-Termin“ in der Badausstellung die Entscheidung beschleunigen. Badprofis sollten auf jeden Fall nicht nur das Alter der Bewohner berücksichtigen, sondern auch die Körpergröße hinsichtlich der geeigneten WC-Höhe.

Sollte es mehrere Toiletten in der Immobilie geben, können diese auch auf zwei unterschiedliche Höhen montiert werden. Indem der Badprofi einen WC-Sitz höher setzen lässt, kann dieser speziell von älteren Menschen benutzt werden, während die weiteren Bewohner die anderen WCs mit anderen Installationsmaßen nutzen können. Die Installationsmaße des WCs in den Herstellerunterlagen sind bei Bedarf entsprechend anzupassen.

Extra-Tipp: Der Badprofi sollte alle individuell vereinbarten (Höhen-)Maße, z. B. auch für Waschbecken, Spiegel etc., in einer Tabelle zusammenfassen und diese dem Kunden möglichst vor der Montage (zur Freigabe) zukommen lassen. Lesen Sie auch: Montagemaße im Bad

Die technischen Herstellerunterlagen beziehen sich in der Regel auf das Standard-Montagemaß des Abflussrohrbogens im Vorwandelement (220 mm Mitte OKFFB).

Toiletten-Höhe nachträglich verändern

In der Praxis gibt es immer wieder Fälle, in den es notwendig sein kann, die Höhe des Wand-WCs während oder nach der Bauphase zu verändern:

Variante 1: Gibt es z. B. Unsicherheiten bei der späteren Ausführung des Fußbodenaufbaus, kann der Einbau eines Wand-WC-Montageelements hilfreich sein, welches während der Rohbauphase eine Höhenverstellung der WC-Keramik, von z. B. 410 bis 460 mm, erlaubt.

Variante 2: Wünscht der Kunde eine Höhenanpassung zu einem späteren Zeitpunkt, ist der Einbau eines höhenverstellbaren Vorwand-Installationselements im Badezimmer erste Wahl. Ohne die Fliesen zu beschädigen lässt sich die Maße des WCs durch das Vorwandelement nachträglich einstelllen z. B. zwischen 410 und 490 mm.

Variante 3: Bestimmte Hersteller bieten spezielle Komfort-Modelle an, die bei gleichen Anschlussmaßen des eingebauten Standard-Installationselements, eine um 50 mm höhere Sitzposition ermöglichen. Badprofis können hier auf Wunsch der Kunden ohne größeren Aufwand den WC-Sitz höher setzen.

Variante 4: Die kostengünstigste Lösung ist eine Sitzerhöhung der Toilette, die es mit (festen) Höhenmaßen bis zu etwa 150 mm gibt. Diese häufig auch temporär genutzte Maßnahme ist optisch am wenigsten ansprechend. Auch kann es sein, dass anschließend für einige Bewohner das Wand-WC zu hoch hängt.

WC-Höhe im barrierefreien Bad seniorengerecht planen

Vorgaben zur Anordnung eines WC-Beckens enthält die DIN 18040-2 „Barrierefreies Bauen - Planungsgrundlagen - Teil 2: Wohnungen“. Festgelegt sind dort seniorengerechte Toilettenhöhen von 46 bis 48 cm (inkl. Sitz). Doch Achtung: Rollstühle haben unterschiedliche Sitzhöhen. Damit der Benutzer möglichst leicht auf das WC wechseln kann, sollte man die WC-Höhe mit ihm abstimmen.

Extra-Tipp: Eventuell bietet es sich der Einbau eines WC-Elements an, welches die regelmäßige Höhenveränderung durch den Nutzer ermöglicht. Dadurch werden unterschiedliche Installationsmaße für das WC nicht mehr notwendig. Neben manuell verstellbaren Systemen gibt es eine bequemere, aber deutlich teurere elektrische Variante. Die WC-Sitzhöhe lässt sich in beiden Fällen - je nach Hersteller - im Bereich von bis zu etwa 100, 150 oder 300 mm variieren. Dadurch wird eine seniorengerechte Toilettenhöhe garantiert und gleichzeitig verhindert, das für andere Nutzer und Nutzerinnen das Wand-WC zu hoch hängt.

 

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