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Schalldämmende Hausabflusssysteme richtig planen und ausführen

Dietmar Stump
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Spannverbinder ersetzten die Muffenverbindungen für duktile Gussrohre und Formstücke, während das Kleben und Schweißen bei Kunststoffrohren um Muffensteckverbindungen ergänzt wurde. Auch der Wechsel von stoffschlüssigen zu kraftschlüssigen Verbindungstechniken sowie neue Installationsmethoden brachten Verarbeitungsveränderungen mit sich, die in diesem Beitrag näher erläutert werden.

Der Einsatz von metallenen nichtbrennbaren Leitungen aus Guss oder brennbaren Kunststoffleitungen in der wasserführenden Gebäudetechnik wird in Fachkreisen immer wieder diskutiert. Gerade beim Thema Brandschutz scheiden sich die Geister. Hier wird oft mit Vorurteilen argumentiert: Gussrohr platzt, wenn es brennt, Kunststoffrohre erzeugen giftige Gase, dafür neigen sie weniger zu Inkrustationen, weil sie glattwandiger sind. Eine weitere typische Aussage: Die Lebenserwartung von Gussrohren ist höher, weil...

Doch wie immer sollte man auch bei der Betrachtung schalldämmender Abwassersysteme den gesunden Menschenverstand walten lassen. So platzen Gussrohre nicht, wenn es brennt, der Anteil giftiger Gase von Kunststoffrohren muss im Verhältnis zur Rauchentwicklung der gesamten Brandlast gesehen werden, die Inkrustationsneigung wird kaum durch die Art der Rohrwandung oder des Rohrmaterials beeinflusst.

Streitpunkt Lebenserwartung: Es gibt sowohl Guss- als auch Kunststoffrohrleitungen, die in den Gebäuden vor über 50 Jahren eingebaut wurden und heute noch uneingeschränkt ihren Dienst verrichten. Es gibt zwar immer wieder Fälle, die einer Erneuerung oder Reparatur bedürfen, aber: Die Ursachen von Schäden bei den verschiedenen Materialen unterscheiden sich naturgemäß. Ein Großteil der Schäden entsteht durch Missachtung von Montage- und Verlegeregeln, sei es durch falsche Befestigung oder mangelndes Gefälle.

Stand der Technik

Die Dimensionierung, Auslegung und Installation von Abwasserleitungen (Schmutz- und Regenwasser) in Gebäuden sind europäisch in der DIN EN 12056 geregelt. In Deutschland gilt zusätzlich die DIN 1986-100 mit ergänzenden nationalen Regelungen. Mittlerweile ist in der Entwässerungstechnik die sogenannte Mischinstallation, ein Materialwechsel von brennbaren auf nichtbrennbare Rohre, oft anzutreffen. Beispielsweise bei einem Strang aus Guss und Anschlussleitungen aus Kunststoff in der Etage.

Neben der überarbeiteten DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau) entwickelt sich die VDI-Richtlinie 4100 immer mehr zum Schallschutz-Maß im Wohnungsbau. In Deutschland ist das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – auch das von Abwasserleitungen – in der DIN 4102-1 klassifiziert. Parallel dazu gibt es die europäische Klassifizierungsnorm DIN EN 13501-1. Beide Normen sind derzeit gültig, eine Ablösung der deutschen Norm steht irgendwann bevor.

Größter Unterschied: In der europäischen Norm werden die brandbegleitenden Eigenschaften des Werkstoffes – „Rauchentwicklung“ und „Abtropfen im Brandfall“ – genau untersucht und entsprechend in der Baustoffklassifizierung berücksichtigt. Dementsprechend gibt es viele Klassen und Nebenklassen. Zwar lassen sich die „europäischen Ergebnisse“ nicht eins zu eins auf die weiterhin gültige DIN 4102-1 übertragen. Aber die Klassifizierung ist Ausdruck der Erfüllung höchster Sicherheitsansprüche.

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