Was wird aus der SMS? Versand auf niedrigstem Stand seit 1999
2018 wurden in Deutschland 8,9 Milliarden SMS versendet, das sind 14% weniger als im Vorjahr (2017: 10,3 Mrd.). Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2012 (59,9 Mrd. SMS) wurden noch fünfmal mehr SMS verschickt. Eine noch geringere Anzahl an SMS als im Jahr 2018 wurde zuletzt im Jahr 1999 versandt (3,6 Mrd.). Das teilt der Digitalverband Bitkom auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur mit.
Für das laufende Jahr prognostiziert die Bundesnetzagentur einen weiter sinkenden SMS-Versand. „In der Nutzerkommunikation haben Messaging-Apps wie WhatsApp, Telegramm oder Facebook Messenger die SMS weitestgehend verdrängt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Auch bei Online-Verfahren zur Identitätsbestätigung lösen spezielle Apps nach und nach die SMS ab.“
Erste SMS vor 27 Jahren verschickt
Doch viele Smartphone-Nutzer verwenden nach wie vor die SMS-Funktion ihres Handys – wenngleich selten. In einer repräsentativen Bitkom-Umfrage gaben zu Beginn des Jahres sechs von zehn Nutzern (59 %) an, dass sie mit ihrem Gerät auch SMS schreiben oder empfangen. Zum Vergleich: 54% der Nutzer verwenden Messaging-Apps. „Die SMS wird auch in den kommenden Jahren nicht ganz verschwinden, die Nutzung wird jedoch weiter abnehmen“, so Rohleder.
Die weltweit erste SMS (Abkürzung für Short Message Service) wurde am 3. Dezember 1992 in Großbritannien verschickt – von einem Computer an ein Handy. In den ersten 20 Jahren war der Dienst immer populärer geworden. Die höchstens 160 Zeichen umfassende Kurzmitteilung machte es erstmals möglich, Texte unabhängig von Ort und Zeit über das Mobilfunknetz zu übermitteln.
Ursprünglich diente sie vor allem Mobilfunkanbietern dazu, ihre Kunden über eventuelle Netzstörungen zu informieren. Um 1994 nahm die Popularität der Kurznachricht auch unter Handy-Nutzern rasant zu. Im Jahr 2009 kam mit WhatsApp der Dienst auf den Markt, der Instant-Messangern zum Durchbruch verhalf. Seit 2013 befindet sich die SMS im freien Fall.
Auch Handwerksbetriebe registrieren den Wunsch der Kunden, über WhatsApp zu kommunizieren. Dies stellt die Betriebe allerdings vor rechtliche Probleme. Mehr dazu in unserem Beitrag "Kann man WhatsApp für Geschäftsbeziehungen nutzen?" und hier: