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Photovoltaik-Brandrisiko: 7 Tipps wie Sie Lichtbögen auf dem Flachdach vermeiden

Petra Franke

Lichtbögen entstehen nur, wenn Mängel an sicherheitsrelevanten Teilen der Anlage auftreten und unerkannt bleiben. Das können Beschädigungen der doppelten Isolierung an mehreren Stellen sein oder erhöhte Übergangswiderstände an einer beschädigten Steckverbindung. Während die Isolationsüberwachung des Wechselrichters in den meisten Fällen ausreichend Schutz vor  parallelen Lichtbögen bietet, sind serielle Lichtbögen nicht so einfach zu identifizieren. Eine sachgerechte Montage verhindert deren Entstehung oder minimiert zumindest Schäden.

1. Leitungskanäle verwenden

Leitungskanäle bieten einen sicheren Schutz gegen mechanische Belastungen der Leitungen. Scharfe Kanten an den Enden von Kabelkanälen oder Kabelgittern sowie bei Umlenkungen und Abzweigungen sind eine Gefahr, denn sie können die Isolation an Leitungen beschädigen. Eine Binsenweisheit – dennoch in der Praxis häufig missachtet.

2. Biegeradien beachten

Von den Herstellern vorgegebene Biegeradien müssen eingehalten werden. Sonst wird die Isolation zu stark belastet. Insbesondere bei niedrigen Temperaturen bricht dann die Isolierung. Auch bei der Montage der Leitungen an Schlussdosen, Generatoranschlusskasten, Steckern und Verteilern muss der Biegeradius ausreichend sein. Bei quer montierten Modulen sollte vorher geschaut werden, ob ausreichende Leitungslängen vorhanden sind. Können Biegeradien durch zu kurz gelieferte Anschlusskabel nicht eingehalten werden, gilt dies als gravierender Mangel mit entsprechenden Haftungsfragen.

3. Leitungen befestigen

Leitungen werden befestigt, um sie  vor mechanischer Überbeanspruchung zu schützen. Zusätzlich soll die Befestigung das Scheuern der Leitungen und damit den Abrieb der Isolierung verhindern. Auf keinen Fall darf die Isolierung durch die Befestigung beschädigt werden. Diese Vorgaben können in der Regel nur geeignete Halterungen erfüllen. Kabelbinder eignen sich daher nur zum Fixieren, nicht aber für die Lastabführung.

4. Zugentlastungen gewährleisten

Zugentlastungen schützen Anschlüsse vor mechanischer Überbelastung. In Steckern oder der Modulanschlussdose sind diese bereits häufig integriert. Allerdings können sie nur begrenzt Kräfte aufnehmen. Darüber hinaus auftretende Lasten müssen durch die Verlegeart aufgenommen werden.

5. Steckverbindungen richtig ausführen

Stecker müssen entsprechend den Herstellervorgaben gesteckt werden. Sie dürfen nicht unter mechanischer Spannung montiert werden und nicht dauerhaft unter Wasser stehen. Ebenso sollten sie keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Zudem sollten die Steckverbinder zugänglich sein, denn Verschmutzungen und Moosbildung sollen regelmäßig entfernt werden. Im Idealfall sind Steckverbinder so verlegt, dass Verschmutzung und Moosbildung verhindert werden.

6. Dacheinführung schützen

Werden Kabel ins Gebäude eingeführt, dürfen sie nicht über scharfe Kanten verlegt werden. Die Dachdichtigkeit muss erhalten bleiben Hier ist insbesondere die Flachdachrichtlinie des Dachdeckerhandwerks und die DIN 18531-1 zu beachten. Maximalabstände der senkrechten Leitungsbefestigungen werden in der VDE 0100-520 empfohlen, Kabelbinder sind zur Schwerkraftentlastung nicht zulässig. Die Fläche aller Leiterschleifen soll so gering wie möglich gehalten werden, um induzierte Spannung durch Blitzschlag zu verringern. Direkt vor der Dacheinführung wird jedoch empfohlen, DC-Plus- und DC-Minus-Leiter in einem Abstand von fünf bis zehn Zentimetern getrennt in das Gebäude zu führen. Eine Brandabschottung wird generell empfohlen. So wird ein Zündschnureffekt verhindert.

7. Geeignete Bauteile verwenden

Für Leitungen sind einadrige Kabel mit der Kennzeichnung PV1-F beziehungsweise H1Z2Z2-K zu verwenden. Deren Isolation erlaubt die Anwendung in Schutzklasse-II-Geräten. Zudem weisen sie eine hohe Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung und eine hohe mechanische Belastbarkeit auf. Sollten als Strang- oder DC-Hauptleitungen andere Leitungen verwendet werden, müssen diese erd- und kurzschlusssicher ausgeführt werden. Steckverbinder müssen der DIN EN 62852 entsprechen. Die Gegenstücke müssen vom gleichen Typ und Hersteller sein. Kabelkanäle und Installationsrohre müssen für die Außenanwendung geeignet sein.

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