Estrichziegel von Leipfinger-Bader für hybrid genutzten Neubau

Die Zahl der hierzulande in Kitas betreuten Kinder steigt laut Angaben des Familienministeriums weiter an. Doch der Bedarf an Betreuungsplätzen überschreitet vielerorts das Angebot. So hatten im Jahr 2022 49,1 Prozent der Eltern von unter dreijährigen Kindern Bedarf an einem Platz. Die tatsächliche Betreuungsquote lag aber nur bei 35,5 Prozent. Landshut zählt zu den Kreisen, die in den vergangenen Jahren – auch bedingt durch ein starkes Bevölkerungswachstum – großen Bedarf beim Ausbau der Kinderbetreuung haben.
Um diesem zu begegnen, hat im dortigen Stadtteil Achdorf jetzt erstmals ein privater Investor eine Kindertagesstätte gebaut: die Brauerei C. Wittmann OHG. Betrieben wird die Einrichtung von der Stadt Landshut. Der Bau der Kindertagesstätte wurde im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs aus Mitteln des Freistaates Bayern mit einem Investitionskostenzuschuss gefördert. Die Besonderheit: In den Etagen über der Kindertagesstätte werden hochwertige Wohnungen geschaffen, die dem ebenfalls steigenden Bedarf nach mehr und bezahlbarem Wohnraum Rechnung tragen.
Hybrides Nutzungsmodell
Im ersten und zweiten Obergeschoss entstehen so auf einer Gesamtfläche von circa 740 Quadratmetern Geschossfläche acht Wohnungen. Die Kindertagesstätte befindet sich im Erdgeschoss und nimmt rund 335 Quadratmeter ein. Geplant sind bis zu 15 Betreuungsplätze für unter Dreijährige und bis zu 25 Betreuungsplätze für Kinder zwischen drei Jahren bis zum Schuleintritt. Mit einer Außenfläche von über 300 Quadratmetern haben die Kinder auch draußen viel Platz, um sich zu entfalten.
Fokus auf Bauökologie
Leipfinger-Bader zählt zum Kern der an dem Projekt beteiligten Baufirmen, die allesamt regional angesiedelt sind. Herzstück der Gebäudehülle ist der Mauerziegel Silvacor von Leipfinger-Bader in der Wandstärke 42,5 Zentimeter. Der massive Ziegel zur Errichtung von Außenmauerwerk ist mit sortenreinen Nadelholzfasern gefüllt. Er bietet unter anderem sehr gute schalldämmenden Eigenschaften. Seine spezielle Beschaffenheit sorgt zudem für ein hohes Maß an Wärmeschutz im Winter bei gleichzeitigem Hitzeschutz im Sommer. Der Ziegel selbst sowie seine Füllstoffe können als natürliche Rohstoffe zudem vollständig recycelt und wieder in den Wertstoffkreislauf integriert werden. Unterstützt wird dies durch ein eigenes Rücknahmesystem.
Schallschutz durch Ziegel-Rollladenkasten
Auch die massiven Ziegel-Rollladenkästen von Leipfinger-Bader tragen bei diesem Projekt zu einer Schallschutz-Aufwertung und somit zu einem hohen Maß an Wohnqualität bei. Durch ihren mehrschichtigen Aufbau aus hochwärme- und schalldämmendem, hochverdichtetem EPS-Material sowie der massiven Ziegelummantelung erreichen sie Schalldämmwerte von bis zu 58 Dezibel und minimieren damit störende Lärmemissionen erheblich. Darüber hinaus beseitigen sie Wärmebrücken rund um Fenster und Türen, verbessern die Energieeffizienz des Gebäudes und sorgen in Kombination mit optional integrierbaren Lüftungssystemen für ein wohngesundes und wohltemperiertes Raumklima – bei nahtloser Integration in das Mauerwerk.
Estrichziegel für flexible Bodengestaltung
Statt Nassestrich kamen bei dem Landshuter Neubau zudem knapp 900 Quadratmeter Estrichziegel von Leipfinger-Bader zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen keramischen Trockenestrich, der standardmäßig über das Format 200 mal 555 Millimeter und eine Stärke von nur 18 Millimetern verfügt. Damit eignet er sich – neben Neubauten – besonders auch für Sanierungsprojekte, bei denen die Aufbauhöhe aus Platzgründen minimiert werden muss.
Der Estrichziegel bietet Druck- und Biegefestigkeit, Feuchtigkeitsunempfindlichkeit sowie hohe Werte für Punkt- und Verkehrslasten. Als Lastverteilschicht schafft er eine schnell begehbare Unterkonstruktion, auf der sämtliche Bodenbeläge verlegt werden können – wie großformatige Fliesen bis zu 1,20 mal 1,20 Metern, Natursteinboden, alle Arten von Parkett sowie Laminat, PVC und Teppich. Die Böden der neuen Kindertagesstätte in Landshut wurden mit Linoleum, die der Wohnungen im Obergeschoss mit Vinyl ausgelegt.
Durchdachter Bodenaufbau
Die Verlegung der Estrichziegel wurde von Leipfinger-Bader fachmännisch begleitet. Die Verarbeitung erweist sich als einfach und schnell. Die üblichen Werkzeuge, die zur Fliesenverlegung notwendig sind, reichen aus. Eine Verarbeitung ist dabei bereits bei einer Temperatur ab fünf Grad Celsius mit hochfestem Spezialkleber von Leipfinger-Bader möglich.
In Landshut wurde auf die Rohbetondecke zunächst eine Ausgleichsschüttung aufgetragen. Diese korrigiert den Untergrund. Es folgten eine Akustikbahn zur Trittschalldämmung sowie ein ökologisches Fußbodenheizungssystem mit einem 30 Millimeter starken Trägerelement aus Holzweichfaser. Dieses ist zu 100 Prozent recycelbar und sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum.
Im Anschluss an das Verlegen einer Schrenzlage kamen dann die Estrichziegel von Leipfinger-Bader zum Einsatz. Sie sind an den Stirnseiten glatt geschnitten und verfügen an den Längsseiten jeweils über eine Nut und eine Feder. Die Verlegung erfolgte Reihe für Reihe im Halbverband.
Jährliche Energieersparnis
Mit seiner hohen Wärmeleitfähigkeit von 1,30 Watt pro Meter und Kelvin (W/mK) ermöglicht der Estrichziegel eine schnelle Raumerwärmung. Zum Vergleich: Herkömmlicher Nassestrich verfügt über eine Wärmeleitfähigkeit von rund 0,35 bis 0,38 W/mK. Insbesondere in Kombination mit Fußbodenheizungen kann der Estrichziegel dabei seine Eigenschaften voll entfalten, denn es sind nur geringe Vorlauftemperaturen notwendig. So ermöglicht er eine jährliche Energieersparnis von bis zu 30 Prozent.
