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EH55-Förderung: 800 Millionen für Neubauten geplant

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Die Bundesregierung will den stagnierenden Wohnungsbau durch eine Neuauflage der EH55-Förderung ankurbeln. Dafür sollen nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) 800 Millionen Euro bereitgestellt werden. Ab Mitte Dezember können Bauherren, deren Projekte bereits genehmigt sind, wieder auf Fördermittel für Effizienzhäuser mit dem Standard EH55 zugreifen. Ziel ist es, insbesondere den Bauüberhang bei bereits genehmigten, aber noch nicht realisierten Bauvorhaben abzubauen.

EH55-Standard erneut im Fokus der Wohnungsbauförderung

Der EH55-Standard beschreibt Gebäude, die lediglich 55 Prozent der Energie eines Standardhauses benötigen. Die Förderung für diesen Standard war 2022 eingestellt worden, da die Bundesregierung damals davon ausging, dass sich EH55 als Marktstandard etabliert habe. In der Folge wurde nur noch der strengere und kostenintensivere EH40-Standard gefördert. Die Abschaffung der EH55-Förderung führte dazu, dass zahlreiche Investoren ihre Planungen für entsprechende Gebäude einstellten oder auf Eis legten.

Rückkehr der EH55-Förderung: ZDB sieht Chance auf Trendwende

Die geplante Rückkehr der EH55-Förderung stößt in der Bauwirtschaft auf breite Zustimmung. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), betont: „Wir begrüßen diesen wichtigen Schritt ausdrücklich. Das Programm ist eine gute Ergänzung zum Bau-Turbo, der zwar Planungen erleichtert – aber vorher müssen Menschen den Mut fassen zum Bauen. Da hilft die angekündigte Förderung entscheidend. Bauwillige brauchen einen attraktiven Zinssatz, der zu Investitionen animiert."

Pakleppa fordert zudem eine Verstetigung des Programms. Dies sei sehr wichtig um einen Ansturm und einen abrupten Förderstopp zu vermeiden, im Falle, dass die Bundesregierung die KfW-Mittel aufstocke. Die Bereinigungssitzungen in der kommenden Woche bieten die Gelegenheit, ungenutzte Fördermittel umzuschichten für einen noch größeren Schub am Wohnungsbaumarkt. Es steht viel auf dem Spiel."

Viele Bauherren im Land würden von dem EH55-Plus-Programm mit regenerativen Heizungen stark profitieren. Das Programm sollte aber nicht nur für bereits genehmigte Vorhaben gelten, sondern auch für künftige Projekte. Das würde eine breitere Schicht an Bauwilligen ansprechen und könnte eine echte Trendwende am Wohnungsmarkt einläuten."

Nichtsdestotrotz würden die eigentlichen Herausforderungen bleiben: gestiegene Baukosten, hohe Zinsen, Bürokratie. Pakleppa appelliert: Jetzt braucht es mehr Bauwillige und mehr Genehmigungen durch verlässliche Investitionsimpulse für bezahlbaren Wohnraum.“

800 Millionen Euro in genehmigte Projekte investieren

Mit der Reaktivierung der EH55-Förderung sollen nun insbesondere bereits genehmigte Projekte realisiert werden. Bauministerin Verena Hubertz (SPD) betont: „Dafür investieren wir 800 Millionen Euro, um den Bauüberhang abzuschmelzen.“ Die Bereitstellung der Mittel steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Haushaltsausschuss und den Bundestag.

Nach Angaben des Bundesbauministeriums sind aktuell rund 760.000 Wohnungen bundesweit genehmigt, aber noch nicht gebaut. Die neue Förderung soll ein „klares und wuchtiges Signal in die Bauwirtschaft“ senden, so der Baupolitiker der Union, Jan-Marco Luczak. Erwartet wird, dass durch die Maßnahme Zehntausende neue Wohnungen entstehen.

Förderbedingungen: EH55-Standard und erneuerbare Wärme zu beachten

Die Förderung erfolgt über zinsverbilligte Kredite der staatlichen Förderbank KfW. Voraussetzung für die Inanspruchnahme ist, dass das Bauvorhaben den EH55-Standard erfüllt und die Wärmeversorgung zu einhundert Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgt. Damit sind Bauvorhaben mit Öl- oder Gasheizungen von der Förderung ausgeschlossen. Zudem muss zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits eine gültige Baugenehmigung vorliegen.

Die Fördermittel stehen zur Verfügung, solange der bereitgestellte Etat nicht ausgeschöpft ist. Bauherren mit genehmigten Projekten können nach Förderzusage unmittelbar mit der Umsetzung beginnen.

Ausblick: Das sind die Potenziale für den Wohnungsbau

Mit der geplanten Wiedereinführung der EH55-Förderung könnte ein signifikanter Teil der derzeit aufgeschobenen Bauprojekte realisiert werden. Die Maßnahme ist darauf ausgerichtet, kurzfristig mehr Wohnraum zu schaffen und zugleich energetische Mindeststandards sowie den Einsatz erneuerbarer Energien sicherzustellen. Die weitere Entwicklung hängt von der parlamentarischen Zustimmung und der konkreten Ausgestaltung der Förderbedingungen ab.

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