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Fenstermontage: Warum häufen sich die Schadensfälle?

Markus Vater und Jürgen Kaminiarze
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Fehlerhafter Anschluss einer Balkontüre nach unten.

Bauschäden resultieren immer häufiger aus einer fehlerhaften Montage und immer seltener aus fehlerhaften Produkten. Die Sachverständigen Markus Vater und Jürgen Kaminiarz sehen das Problem vor allem in einer mangelhaften Ausbildung der Personen, die für die Montage verantwortlich sind. Die Bedeutung einer fachgerechten Montage von Fenstern und Türen sollte sich in der Branche inzwischen hinreichend herumgesprochen haben. Denn besonders bei der großflächigen Fenster-Montage ist ein professioneller Einbau maßgeblich wichtig. 

Nach anfänglichen begrifflichen Verwirrungen zwischen einer „RAL-Montage“ und einer „Montage nach anerkannten Regeln der Technik“, wurden vor allem mit Erscheinen des Leitfadens zur Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren bereits im Jahre 2010 inhaltlich die anerkannten Regeln der Technik und damit die geltenden Normen und Vorschriften wiedergegeben.

Die darin enthaltenen Regelwerke, wie z. B. die DIN 4108 Wärmeschutz im Hochbau oder die DIN 18055 Anforderungen und Empfehlungen für Fenster und Außentüren, sind noch viel älter und stammen z.T. aus den 80er-Jahren – kurz: enthalten also keine völlig neuen Erkenntnisse, die sich erst herumsprechen und in der Praxis bewähren müssen.

So haben sich in den letzten 10 bis 15 Jahren nahezu alle Verbände und Institutionen, die meisten Fenster- und Profilhersteller sowie Hersteller von Zusatzprodukten für den Fensterbau bemüht, die Bedeutung der Montage und einer fachgerechten Ausbildung der Anschlussfuge in zahlreichen Seminaren und Ausbildungen zu vermitteln.

Doch warum häufen sich dann in der Gutachterpraxis Schadensfälle, die genau aus dieser fehlerhaften Ausbildung der Anschlussfuge resultieren?

Schadensfälle nicht durch Fenstersysteme

In der Praxis zeigt sich, dass das Bauteil Fenster in den letzten Jahren qualitativ massiv verbessert wurde und daher vom Fenstersystem selber die wenigsten Probleme herrühren. Vielmehr kommt es zu Schäden, die aus den verschiedenen Beanspruchungen von Fenstern und Türen und deren Anschlüssen in Alt- und Neubau resultieren.

Die Ursachen dieser Schadensfälle sind vielfältig. Nach wie vor ist es nicht gelungen, die Montage von Fenstern und Türen im Rahmen eines anerkannten Ausbildungsberufes zu regeln. Noch immer darf jeder, der ein Gewerbe zur Montage von Bauelementen anmeldet, ohne jeglichen Nachweis oder gar Meistertitel, hochwertige Fenster und Haustüren verbauen. 

Ohne Kenntnisse über Befestigung, Statik, Bauphysik oder erforderliche Montagematerialien wird eine Montage nach anerkannten Regeln der Technik dann schnell zum Glückstreffer.

Fehlende Ausführungsplanung bei Fenstermontage

Auch fehlt bei den meisten Montagen eine korrekte Ausführungsplanung. Anschlussfugen sind zu planen, vor allem dann, wenn verschiedene Gewerke an der Fugenausbildung beteiligt sind, z.B. Vollwärmeschutz und Außenfensterbank, Schwellenanschluss unten und Abdichter. Noch immer fehlt es an Absprachen und Vereinbarungen, geschweige denn wird die Anschlussfuge als planerische Aufgabe, die ggf. Zeichnungen oder Systembeschreibungen beinhaltet, gesehen.

Selbst in der Sanierung im Privatkundenbereich sind diese Planungsschritte erforderlich, die dann oft direkt vom Handwerker erwartet werden, weil auch im Bestand unterschiedliche Einbaulagen, das Vorhandensein von Rollladenkästen, unterschiedliche Mauerwerksstärken u.v.m. eine Planung erforderlich machen würden. Die Erfahrung zeigt aber, dass hier oft dem Monteur vor Ort die Planung überlassen wird bzw. keine Vorgaben zur Montage gemacht werden.

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