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6 Fehler bei der Installation von Heizungsanlagen

1. Heizungsregelung nicht (individuell) eingestellt

Bei einem witterungsgeführten Heizsystem muss die Heizkurve bzw. Heizkennlinie, welche die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur steuert, an die Objekt-Gegebenheiten angepasst werden. Denn zu hohe Vorlauftemperaturen vermindern die Effizienz und führen zu höheren Energiekosten. Andererseits werden die Räume bei zu niedrigen Vorlauftemperaturen nicht richtig warm. Neben der Außentemperatur gilt es deshalb auch die (Raum-)Solltemperatur sowie den energetischen Zustand des Hauses beim Einstellen der Heizkurve zu berücksichtigen.

Die individuelle Einstellung der Regelung berücksichtigt zudem die Nutzungszeiten durch die Bewohner mit Blick auf eine eventuelle Nachtabsenkung.

Bei einer adaptiven Heizkurven-Funktion („Raumaufschaltung zur Vorlauftemperaturanpassung“) optimiert der Regler eigenständig die Heizkurve anhand der Abweichung zwischen Ist und Soll-Raumtemperatur, sofern diese Werte erfasst werden (können).

2. Außenfühler am falschen Ort montiert

Damit die witterungsgeführte Regelung vernünftig arbeiten kann, muss der Außentemperaturfühler richtig platziert werden. Tabu sind Stellen, die von externen Wärmequellen (z.B. Abluftöffnungen) und direkter Sonneneinstrahlung beeinträchtigt werden. Ungünstige Montageorte sind z. B. auch Schornsteine, in Fensterbereichen sowie unter (Vor-)Dächern oder Balkonen. Optimal ist ein schattiger Platz an der Nordseite des Gebäudes. Oder, z.B. bei Reihenhäusern, alternativ an der Ost- oder Westseite. Auch die Montagehöhe sollte die Situation der betreffenden Etage(n) des Gebäudes möglichst gut abbilden (z.B. „halbe Höhe“).

Übrigens: Sollten die Messwerte durch ein zu starkes Aufheizen der Fassade verfälscht werden, empfiehlt sich der Einsatz eines Abstandhalters.,

3. Bauteile sind nicht oder unzureichend gedämmt

Typisch bei älteren Heizungssystemen sind nicht oder nur unzureichend gedämmte Heizungs- und Warmwasserrohre und Komponenten, die gerade in unbeheizten Räumen unnötig Wärme abstrahlen. Um die unnötigen Verteilverluste zu stoppen, sollte die Wärmedämmung im Rahmen einer Heizungssanierung untersucht und, falls notwendig, erneuert bzw. auf den aktuellen Dämmstandard gebracht werden. Eine Beispielrechnung zeigt, dass sich in einem Einfamilienhaus allein durch die Dämmung zugänglicher Rohrleitungen im Keller bis zu 556 Euro einsparen lassen.

Maßgebend für die Mindestanforderungen der Dämmdicke von Rohrleitungen und Armaturen ist die Energieeinsparverordnung (EnEV). In der Regel sind alle warmgehenden Rohrleitungen mit einer Dämmstärke zu ummanteln, die mindestens dem Innendurchmesser der Rohrleitung entspricht (Dämmstoffen mit Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK). Für Pumpen, Ventile und andere Bauteile bieten die meisten Hersteller passende, meist zweiteilige Dämmschalen an, die sich rasch montieren lassen. Dass sich die Maßnahmen rasch amortisieren, lesen Sie hier.

Tipp: Umfassende Dämm-Infos in der technischen Gebäudeausrüstung bietet z. B. das „Merkblatt Dämmungen“ von Missel.

4. Heizwasser falsch aufbereitet

Heizungsanlagen sind heute anfälliger für Störungen durch Ablagerungen als früher. So sind z.B. die Wärmeübertrager in den Wärmeerzeugern viel kompakter gebaut. Entscheidende Bedeutung kommt daher der Qualität des Heizungswasser beim Befüllen und Nachfüllen zu.

Maßgebend für den Fachhandwandwerker sind zum einen die Bestimmungen der VDI 2035 sowie zum anderen die konkreten Vorgaben der Wärmeerzeugerhersteller. Nach VDI 2035 stehen als Behandlungsarten des Heizungswassers die Enthärtung, Entsalzung, Härtestabilisierung und Härtefällung zur Verfügung. Was letztlich konkret erforderlich ist, hängt von verschiedenen Parametern ab, u. a. von der Art des Heizsystems, vom Wasservolumen und der örtlichen Trinkwasserqualität ab.

5. Zu viel Luft im Heizsystem

Luft im Heizungswasser kann nicht nur zu Korrosionserscheinungen, sondern auch zu Störungen bei der Strömung sowie der Funktion von Komponenten wie Pumpen und Ventilen führen. Laut VDI 2035 ist deshalb ein ständiger Sauerstoffeintrag zu vermeiden. Voraussetzung dafür ist auch eine dichte Heizungsanlage.

Eine wichtige Rolle spielen zudem Luftabscheider: Um die Entlüftung von Anlagenabschnitten während der Befüllung zu gewährleisten, werden in erster Linie Schnellentlüfter gedacht. Zu empfehlen sind Modelle mit einer Lufteintrittssperre. Diese verhindert bei Unterdruck, dass Luft über den Schnellentlüfter angesaugt wird.

Die Entgasung im Betrieb übernehmen Mikroblasen-Abscheider. Dieser sollte vorzugsweise in der Vorlaufleitung des Heizkessels installiert werden. Produkte mit kompakter Bauform lassen sich auch bei beengten Platzverhältnissen, z. B. unterhalb von Wandgeräten, installieren. Die an den Wärmeübertragungsflächen freigesetzten Mikroblasen werden so zuverlässig entfernt. Nach einer bestimmten Betriebszeit ist das Wasser weitestgehend entgast und blasenfrei. 

6. Störungen durch Schmutz und Magnetit

Eine weitere wichtige Rolle in Bezug auf die Wasserqualität spielt die Schmutzabscheidung, um die Lebensdauer und Leistung eines Heizungssystems zu erhöhen bzw. zu sichern. Denn Schmutz, Schlamm und Magnetit können sich in Pumpen festsetzen oder Wärmetauscher, Rohre und Ventile verstopfen und somit den Wärmetransport erheblich beeinträchtigen. Mittels mechanischer Abscheideverfahren, z. B. unter Nutzung der Zentrifugalkräfte, lassen sich selbst kleinste Partikel vom Wasserstrom abtrennen und im unteren Gehäuseteil sammeln.

Zur Verbesserung der Abscheidewirkung bieten Hersteller ihre Schlammabscheider auch mit integrierten Magneten an, wodurch sich Magnetit eliminieren lässt. Praktisch sind hierbei Produkte, die sich ohne Betriebsunterbrechung reinigen und warten lassen.

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