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Das sind die Vorteile von PV-Anlagen für Gewerbebetriebe

Die Nachfrage nach Solarmodulen auf dem Dach steigt seit einigen Jahren. Die neu installierte Photovoltaik-Leistung in Deutschland summierte sich im Jahr 2018 insgesamt auf 2,81 GW, ein Plus von über 60% gegenüber 2017. Das Wachstum zeigt, dass es wieder interessanter wird, mit Solarzellen selbst Strom zu erzeugen. „Für Unternehmen ist es dank günstiger Rahmenbedingungen  lohnend, Photovoltaikanlagen auf Gebäuden zu installieren“, so Franz Pöter, Geschäftsführer des Solar Clusters*.

Unternehmen verfügen über große Flächen für PV-Anlagen

Die Dachflächen der über 3,5 Millionen Unternehmen bieten ein großes Potenzial: In Deutschland gibt es 4 bis 5 Millionen Nichtwohngebäude, allein in Baden-Württemberg sind es 440 000. Zu den meist großen Flächen auf dem Dach kommen unzählige Freiflächen in Industrie- und Gewerbegebieten hinzu, die als Konversionsflächen ausgewiesen sind.

Die Unternehmen profitieren aktuell von gesunkenen Preisen. Für eine gewerbliche Aufdachanlage fallen derzeit je nach Größe 800 bis 1.000 Euro pro kW zu installierender Leistung an. Der von den Solarkraftwerken auf dem Dach erzeugte Solarstrom kostet dann zwischen 6 und 7 Cent pro kWh bei einem Betrieb über 20 Jahre. In den genannten Kosten enthalten ist der Aufwand für die Wartung und die Ausgaben für mögliche Reparaturen. Bei 100 % Fremdfinanzierung steigen die Kosten für den Solarstrom um rund 0,5 Cent pro kWh. Wird die Anlage 5 Jahre länger – also 25 Jahre – betrieben, sinken dagegen die Stromkosten bezogen auf die Gesamtlaufzeit um rund 1 Cent pro kWh auch bei Einbezug der zusätzlichen Instandhaltungs- und Wartungskosten.

Modulkosten fallen, Einspeisevergütung sinkt in ähnlicher Höhe

Die Vergütungssätze für neue Solaranlagen sind ähnlich stark gesunken wie Anlagekosten. Für Aufdachanlagen von 40 bis 100 kW installierter Leistung etwa erhält der Betreiber (Stand Juli 2019) für den Anteil bis 10 kW 10,64 Cent pro eingespeiste kWh, von 10 bis 40 kW 10,34 Cent und für den Anteil von 40 bis 100 kW 8,13 Cent. Für eine Anlage mit einer installierten Leistung von 100 kW beträgt die Gesamtvergütung somit 9,04 Cent pro eingespeiste kWh. Bei einer Größe von 100 bis 750 kW installierter Leistung muss der Strom selbst verbraucht oder über einen Energiehändler direkt vermarktet werden („Marktprämienmodell“). Hier gilt der „anzulegende Wert“, der 0,4 Cent höher ist als bei der Festvergütung, um die Vermarktungskosten zu decken. Damit erhält ein Anlagenbetreiber bei einer Aufdachanlage mit installierter Leistung von 150 kW durchschnittlich 9,14 Cent pro kWh und bei 750 kW immer noch im Schnitt 8,65 Cent pro kWh.

Haben Unternehmen ihre Anlage installiert, können sie sich auf die Vergütung verlassen. Die Höhe ist für 20 Jahre festgeschrieben. Das schafft Kalkulationssicherheit bei den Einnahmen. „Die Errichtung einer Photovoltaikanlage ist eine recht sichere Investition“, so Brandl. „Bei einer Volleinspeisung kann ohne großen Aufwand eine Rendite erzielt werden, die deutlich über dem derzeitigen Niveau von Geldanlagen liegt.“

Nutzen Firmen jetzt noch einen Teil des Solarstroms selbst, erhöht sich die jährliche Rendite noch einmal deutlich. Unternehmen haben im Gegensatz zu Privathaushalten aufgrund von laufenden Produktionsmaschinen, Klimaanlagen, Beleuchtung und Computern tagsüber oft einen konstanten Strombedarf. Das deckt sich mit dem Solarstrom, der vor allem von 8 bis 18 Uhr erzeugt wird. Daher können Firmen Eigenverbrauchsquoten von 70 % und mehr ohne Solarstromspeicher erreichen, was die attraktive Rendite der Volleinspeisung weiter erhöht.

Verbraucht ein Gewerbeunternehmen den eigenen Solarstrom, muss es dafür keinen Netzstrom für 17 Cent pro kWh kaufen. So spart es die Differenz zwischen Stromgestehungskosten und Stromeinkauf von rund 10 Cent abzüglich der anteilig zu entrichtenden EEG-Umlage von derzeit 2,6 Cent pro kWh. Im Ergebnis erzielt der Verbrauch des Solarstroms vom eigenen Industriedach daher einen Gewinn von rund 7 Cent pro kWh.

Vor der Installation der Photovoltaikanlage ist u. a. zu prüfen, ob das Dach für die zusätzliche Last geeignet ist.

PV-Anlagen nicht zu klein dimensionieren

Einen Fehler sollten die Unternehmer aber nicht begehen, rät Franz Pöter vom Solar Cluster. „Die Anlage kleiner zu dimensionieren, sodass der Eigenverbrauch maximiert wird, ergibt keinen Sinn.“ Große Anlagen sind pro installiertem kW günstiger und daher ist deren Rendite im Vergleich zu kleinen Anlagen genauso hoch. Umgekehrt decken große Anlagen einen höheren Anteil des lokalen Strombedarfs und sind deshalb eine bessere Absicherung gegen steigende Strompreise als kleine Anlagen. Daher gilt: Dächer voll belegen, so der Solar-Cluster-Geschäftsführer.

Solarstromspeicher erhöhen übrigens die Rendite der Gesamtanlage in Unternehmen derzeit noch nicht. Dafür sind die Kosten für die Speicher aktuell zu hoch. Wenn die Speicher jedoch gleichzeitig auch für andere Zwecke eingesetzt werden, beispielsweise zur Reduktion der Spitzenlast des Industriebetriebs, dann könnte sich das auch finanziell lohnen.

KfW-Förderung auch für Firmeneigentümer möglich

Wenn sich Unternehmer für eine Photovoltaikanlage interessieren, sollte der Photovoltaik-Fachmann vorab prüfen, ob das Firmendach auch für die Aufnahme der zusätzlichen Last(en) generell geeignet ist oder ob vorab z. B. Sanierungs- oder Verstärkungsarbeiten notwendig sind. Die Experten erstellen dann u. a. eine fachgerechte Planung der Photovoltaikanlage, eine Ertragsprognose und Amortisationsrechnung.

Nachdem die fachgerechte Installation abgeschlossen ist, stellen sie z. B. auch den Anlagenpass aus, der u. a. die Daten und den Aufbau der Anlage enthält. Insbesondere mit Blick auf Wartungs- und eventuelle Reparaturarbeiten ist dies eine sinnvolle Maßnahme.

Übrigens können Firmeneigentümer die Unterstützung der öffentlich-rechtlichen KfW-Bankengruppe in Anspruch nehmen und damit eine Photovoltaikanlage vollständig finanzieren (Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“).

Fazit

Die Unternehmen profitieren nicht nur finanziell (direkt) vom selbst erzeugten Solarstrom. Sie sichern mit der PV-Anlagen-Investiton auch ihre Stromkosten langfristig ab und steigern zudem ihr (ökologisches) Image in der Öffentlichkeit.

*Solar Cluster Baden-Württemberg e.V.

Das Solar Cluster Baden-Württemberg e. V. vertritt und vernetzt derzeit rund 45 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus allen Teilen der solaren Wertschöpfungskette. Ziele der südwestdeutschen Branchenvereinigung sind der beschleunigte Ausbau der Solarenergie in Baden-Württemberg und die Unterstützung der regionalen Solarbranche.

www.solarcluster-bw.de

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