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Flüssiggastank: Oberirdisch oder unterirdisch installieren?

Flüssiggastanks versorgen auch Gebäude mit Gas, in denen kein Anschluss an das öffentliche Erdgasnetz möglich ist. Sie nehmen einen Jahresvorrat Flüssiggas auf und lassen sich sichtbar im Garten oder versteckt unter der Erde installieren. Aber was sind die Unterschiede und worauf ist zu achten, wenn Monteure einen Flüssiggastank oberirdisch oder unterirdisch aufstellen?

Verschiedene Aufstellmöglichkeiten für Flüssiggastanks

Wenn Heizöl keine Option ist und Erdgas nicht anliegt, ist die Flüssiggasheizung häufig die kosteneffizienteste Art, ein Gebäude mit Energie zu versorgen. Der Rohstoff lagert dabei in einem großen Flüssiggastank, die sich auf verschiedenste Art und Weise aufstellen lassen. Am bekanntesten ist dabei die oberirdische Installation. Hier steht der Gastank auf einem Fundament im Garten. Er ist komplett sichtbar, lässt sich aber zum Beispiel durch eine Hecke verstecken. Die Lebensdauer einer solchen Anlage liegt in der Regel bei 30 bis 40 Jahren.

Möchten Hausbesitzer den großen Behälter versteckt installieren, kommt der ein unterirdischer Flüssiggastank infrage. Der rundum mit einer Korrosionsschutzschicht aus Epoxidharz versehene Flüssiggastank liegt dabei in einer Grube. Er ist von einer 20cm dicken schützenden Sandschicht umhüllt und von oben über den Domschacht zu erreichen. Die Lebensdauer einer solchen Anlage liegt in der Regel bei mindestens 30 Jahren.

Neben der oberirdischen und der unterirdischen Installation gibt es auch die halbunterirdische Aufstellung. Der Gastank liegt dabei in einem Sandbett halb unter der Erde, während von oben die Hälfte zu sehen ist. Unter bestimmten Voraussetzungen kommt auch die Aufstellung in Räumen infrage.

Die wichtigsten Anforderungen an die Aufstellung der Flüssiggastanks sind dabei in der TRF 2012 „Technische Regeln Flüssiggas“ geregelt.

Flüssiggastank oberirdisch aufstellen: Das ist zu beachten

Die oberirdische Installation eignet sich bei großen Grundstücken, knappen Budgets und immer dann, wenn das Erdreich nicht aufgegraben werden soll oder darf. Verstecken lässt sich der Behälter mit einer Hecke, grünen Sträuchern oder einem blickdichten Zaun, sofern ringsum ausreichend Platz (50 cm bis ein Meter) frei bleibt. Für einen stabilen Stand sorgt ein Fundament, das Hausbesitzer auf einer etwa 30 Zentimeter starken Frostschutzschicht errichten oder von ihrem Flüssiggasanbieter beziehen können. Die Größen richten sich dabei nach dem Tankvolumen, wie die folgende Tabelle zeigt:

Geht es um die Aufstellung in Hochwasserschutzgebieten, ist der Flüssiggastank an einer stärkeren Betonplatte zu verankern. Auf diese Weise lässt sich ein Auftreiben und Wegschwimmen in Gefahrensituationen sicher verhindern.

In beiden Fällen besteht die Verbindung zwischen Flüssiggastank und Haus aus kunststoffummantelten Kupferrohren oder einer PE-Gasleitung, die frostfrei 60-70 cm tief im Erdreich liegen. Um Beschädigungen auszuschließen, sind diese mit einer 10cm starken Sandschicht zu ummanteln. Außerdem gilt ein Mindestabstand von 20cm zu anderen Leitungen. 20cm über der Gasleitung ist ein alarmierendes Trassenwarnband (Aufschrift: Achtung Gasleitung) zu verlegen. Der Hausanschluss erfolgt dann entweder einzeln oder mit einem Mehrspartenhausanschluss. Im Haus folgen die Hauptabsperreinrichtung sowie einem Gasströmungswächter.

Flüssiggastank unterirdisch aufstellen

Soll der Flüssiggastank komplett verschwinden kommt die unterirdische Installation infrage. Der Erdtank liegt dabei auf einem Sandbett in einer Grube mit einer Erddeckung von insgesamt mindestens 50cm. Während die Grube ein Gefälle von maximal zwei Prozent zum Befüllschacht hat, schützt eine 20cm starke Sandschicht rund um den Flüssiggastank vor mechanischen Beschädigungen. Für den nötigen Korrosionsschutz sorgt die  Epoxidharzummantelung am Flüssiggastank.

Wichtig zu wissen: Vor der Bestellung eines Gastanks muss feststehen, ob dieser später nicht, teilweise oder komplett überfahrbar sein soll. Denn das beeinflusst die Bauart und den Einbau der unterirdischen Flüssiggastanks. Die für die Aufstellung erforderliche Grube muss von einem Kran zu erreichen sein und die folgenden Abmessungen aufweisen:

Hängt der Flüssiggastank am Kranhaken, ist der Isolations- oder Iso-Test durchzuführen. Dabei lässt sich mit Hochspannung feststellen, ob die Korrosionsschutzschicht intakt oder beschädigt ist. Neben der Prüfung ist es wichtig, die Transportösen nach dem Einlassen in das Erdreich noch einmal zu isolieren.

Auch bei Erdtanks kommt es in Überschwemmungsgebieten auf eine Auftriebssicherung an. Realisieren lässt sich diese mit Stahlbändern an einem Fundament oder mit Flügeln im Erdreich.

Der Anschluss an die Hausanlage erfolgt dann auch hier über eine kunststoffummantelte Kupferleitung, die frostfrei im Erdreich verläuft. Sie ist mit Sand ummantelt und durch ein Trassenwarnband bei Erdarbeiten zu erkennen. Übrigens: Durch die Leitungsverlegung in einem Schutzrohr lässt sich Letztere später einfacher austauschen oder reparieren.

Sicherheitsabstände: Diese Schutzzonen sind einzuhalten

Damit es weder bei der Befüllung noch zu anderen Zeiten zu Gasunfällen kommt, sind rings um den Flüssiggastank Schutzzonen einzuhalten. Die TRF unterscheidet dabei zwei Kategorien:

  • Zone 1: Hier können immer geringe Mengen Flüssiggas austreten. Daher dürfen sich bei oberirdischen Flüssiggastanks keine Zündquellen in einem Radius von einem Meter um die Armaturenhaube befinden. Bei erdgedeckten Anlagen bezieht sich dieser Bereich lediglich auf den Domschacht.
  • Zone 2: Hier kann bei einem Tankvorgang Flüssiggas austreten. Aus diesem Grund sind Zündquellen bei der Befüllung untersagt. Während sich die Zone bei oberirdischen Flüssiggastanks über einen Radius von drei Metern um die Mitte der Armaturenhaube erstreckt, ist bei Erdtanks ein Radius von drei Metern um den äußeren Rand des Domdeckels einzuhalten. In Zone zwei dürfen außerdem keine Kanäle, Kellereingänge, Kellerschächte oder Luftansaugöffnungen liegen.

Neben den Schutzzonen sind bei der Aufstellung von Flüssiggastanks weitere Sicherheitsabstände einzuhalten. Die folgende Liste gibt einen Überblick:

  • empfohlen sind drei Meter Arbeitsabstand zu Grundstücksgrenzen
  • ein Meter Abstand von oberirdischen Gastanks zu Hauswänden (unter Umständen 0,5 Meter)
  • mindestens Dachüberstand vom Haus, wenn dieser mehr als 0,5 Meter beträgt
  • 0,8 Meter Abstand von unterirdischen Gastanks zu Fundamenten und Leitungen
  • fünf Meter Abstand zu Brandlasten (Ausnahme: Strahlungsschutzblech oder Schutzwand)

Entnahmeleistung hängt von der Aufstellung ab

Geht Flüssiggas von der flüssigen in die gasförmige Phase über, dehnt sich sein Volumen um ein Vielfaches aus. Dieser Vorgang benötigt Wärme, welche die Behälter über ihre Wandungen aufnehmen. Aus diesem Grund wirken sich die Größe und die Einbaulage der Flüssiggastanks auf die Entnahmeleistung aus. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:

Im sehr kalten Winter kann die Entnahmeleistung leicht geringer ausfallen. Bei einer zu großen Entnahme kommt es zum Vereisen des Flüssiggastanks und Flüssiggas strömt vorübergehed nicht mehr aus. Für Abhilfe sorgen Flüssiggasverdampfer, die das Flüssiggas in der flüssigen Phase entnehmen und über eine externe Energiequelle mit Wärme versorgen. Erforderlich sind diese in der Regel nur in der Industrie.

Prüfvorschriften für oberirdische und unterirdische Flüssiggastanks

Alle Flüssiggastanks benötigen regelmäßig eine Flüssiggastankprüfung, um einen sicheren Betrieb gewährleisten zu können. Im zweijährigen Rhythmus erfolgt dabei die äußere Prüfung durch eine befähigte Person. Alle 10 Jahre prüft ein Experte einer zugelassenen Überprüfungsstelle (zum Beispiel TÜV oder Dekra) den Gastank von innen. Im privaten Bereich sind darüber hinaus auch die Rohrleitungen im zehnjährigen Rhythmus zu kontrollieren. Vor der Inbetriebnahme ist außerdem eine Aufstellungsprüfung erforderlich.

Wichtig zu wissen: Stellen Prüfer bei der inneren Untersuchung von Erdtanks fest, dass die Epoxidharzschicht beschädigt ist, sind zusätzliche Maßnahmen zum Korrosionsschutz erforderlich. Sicherheit verspricht dabei eine sogenannte KKS-Anlage (Kathodische-Korrosions-Schutz-Anlage). Dabei handelt es sich um eine Opferanode im Erdreich, die vor dem Gastank korrodiert. Da sich die Anode mit der Zeit verbraucht, ist ihr Zustand alle zwei Jahre zu überprüfen. Üblich sind diese Probleme vor allem dann, wenn Hausbesitzer den unterirdischen Flüssiggastank gebraucht kaufen.

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