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Wie funktioniert eigentlich Brennwerttechnik?

Frank Urbansky

Doch nicht nur für die beiden fossilen Energieträger gibt es Brennwerttechnik, sondern auch für Pellet- und andere Biomassekessel.

Brennwerttechnik kann bis zu 96% der im Brennstoff vorhanden Energie in Wärme umsetzen. Selbst gute NT-Kessel kommen im Vergleich auf etwa 90%, alte Kessel, die mit hohen Temperaturen arbeiten, auf 60 bis 70%.

Abwärme der Abgase nutzen

Brennwerttechnik nutzt die Abwärme, die in den Abgasen des Verbrennungsprozesses schlummert. Dabei wird der Wasserdampf im Abgas heruntergekühlt. Die so gewonnene Wärme kann via Wärmetauscher in den Warmwasserkreislauf ein- und das entstehende Kondenswasser abgeleitet werden.

Bei kleineren Anlagen gelingt das über die Kanalisation, das Kondenswasser wird also mit häuslichem Abwasser vermischt und bis zur Unschädlichkeit verdünnt. Bei größeren Anlagen muss das Kondensat, da es schwefelhaltig sein kann, aufgefangen und neutralisiert werden. Deutlich aufwendiger ist jedoch die Installation eines neuen Abgassystems. Dieses muss säurebeständig sein, da die Schwefelanteile im Abgas schwefelige Säure bilden könnten. Installateure verwenden dabei üblicherweise Kunststoffe wie Polypropylen und PTFE oder Edelstahl.

Bei Gasheizungen stellte die Umstellung auf Brennwerttechnik selten ein Problem dar, da das Gas von Natur aus weitgehend schwefelfrei ist. Bei Ölheizungen war es sinnvoll, schwefelarmes Heizöl einzuführen. Dieses hat maximal 50 ppm (parts per million) Schwefelanteile, während es bei dem klassischen Heizöl bis zu 1000 ppm waren.

Modulierend Wärme erzeugen

Hinzu kommt noch ein Vorteil der Brennwerttechnik, die Heizgeräte meist nur in geringerem Umfang aufweisen können: Brennwertgeräte lassen sich sehr gut modulierend steuern. Sie können also mit der gleichen Technik mehrere Leistungsbereiche abdecken. Oftmals sind Brennwertheizungen für Einfamilienhäuser für eine Leistung von 2 kW bis mehr als 10  kW ausgelegt.

Das hat folgenden Effekt: In der Übergangszeit von Frühjahr und Herbst, wenn der Heizbedarf nicht sehr hoch ist, steuert das Gerät seinen Verbrauch automatisch über die Stufe, die die niedrigste Leistungsaufnahme erlaubt. Sie arbeitet dann etwa nur mit einer Leistung von 2 kW, die bei einem gut gedämmten Haus auch locker ausreichen dürfte. An kalten Wintertagen steuert die Brennwertheizung das Leistungsniveau an, das nötig ist, um die gewünschte Heizleistung zu erbringen. Selbstredend erfolgt die Steuerung hierfür automatisiert, auf Wunsch bieten die Hersteller auch Apps und Steuerung per Handy.

Inzwischen läuft etwa jede fünfte Heizungsanlage in Deutschland mit Brennwerttechnik. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass 80 % der Heizgeräte veraltet sind.

Tipps und Hinweise:

  • Immer einen Fachbetrieb planen und rechnen lassen. Nur der kann den Wärmebedarf eines Gebäudes exakt ermitteln.
  • Platzwahl: Brennwertkessel gibt es stehend (höherer Platzbedarf) oder wandhängend. Einige Geräte sind so modern gestaltet, dass sie als Wohnaccessoire durchgehen.
  • Unbedingt hydraulischen Abgleich machen lassen. Sonst wird die Brennwerttechnik nicht effizient arbeiten.
  • Über eine zusätzliche Wärmequelle nachdenken. Brennwerttechnik lässt sich in so genannten Hybridanlagen z.B. mit Solarthermie kombinieren.
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