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So sorgen PV-Thermie-Kollektoren für den Energieschub bei Wärmepumpen

Dr. Ing. Ulrich Leibfried und Andreas Siegemund
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Bild 1: Beim PVT-Kollektor „Solink“ sorgt auf der Unterseite eines 2 m2 großen XL-Photovoltaikmoduls ein spezieller Luftwärmetauscher mit einer Oberfläche von 20 m 2 für eine hohe Strom-Leistungsaufnahme und eine gleichzeitige Nutzung der Modulabwärme.

Elektrisch angetriebene Kompressionswärmepumpen, insbesondere Luftwärmepumpen, sind im Gebäudebestand nur eingeschränkt einsetzbar. Denn falls kein Niedertemperatur-Heizsystem vorhanden ist, können sie viel Primärenergie benötigen und hohe Stromkosten verursachen. Und die effizienteren Erdreichwärmepumpen sind, z. B. wegen der notwendigen Erdsondenbohrungen, vor allem im städtischen Umfeld im Gebäudebestand nur begrenzt möglich und im Vergleich zu konkurrierenden Systemen oft auch wirtschaftlich nicht wettbewerbsfähig.

Als Voraussetzung, dass Wärmepumpen tatsächlich zu einer beträchtlichen Klimaentlastung führen, sollten folgende Punkte erfüllt werden:

  • Einsatz von hocheffizienter Wärmepumpentechnologie (Systemjahresarbeitszahl  4,3)
  • Qualitätssicherung, durch die der effiziente reale Betrieb gewährleistet wird
  • Sicherstellen, dass die von dem System verbrauchte elektrische Energie in der gleichen Menge aus erneuerbaren Energien bereitgestellt wird
  • Nutzen des Heizsystems für das Stromnetz-Lastmanagement – als aktivierbarer oder für eine gewisse Zeit deaktivierter Verbraucher

Um eine auch für die Vermarktung zielgerichtete Entwicklung eines PVT-Kollektors für die Kombination mit Sole-Wasser-Wärmepumpen sicherzustellen, wurde ein Konsortium von Marktakteuren, bestehend aus Stadtwerken, Bauträgern, Planungs-, Vertriebs- und Installationsunternehmen im Bereich Solarwärme/PV/Heizung sowie Wärmpumpenherstellern, gegründet.

Die besonderen Eigenschaften des PVT-Kollektors

Das gemeinsam entwickelte Photovoltaik-Thermie(PVT)-Modul zur kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung weist einen hohen Wärmeübergangskoeffizienten von der Umgebungsluft zum Wärmeträgermedium auf. Außerdem ist es vergleichsweise kostengünstig in Herstellung und Montage sowie sicher und langlebig im Betrieb. Die Entwickler hatten dabei folgende Optimierungsziele im Vergleich zu herkömmlichen PVT-Modulen im Fokus:

  • die Vereisung bei kühlen Temperaturen um die 0 °C zu minimieren
  • das PV-Modul auch ohne Wärmeträgerfluid mit Umgebungsluft zu kühlen und so den PV-Stromertrag zu erhöhen und thermische Spannungen zu minimieren
  • die Kostendegressionen zu nutzen, indem Standard-PV-Module sowie verbreitete industrielle Fertigungsverfahren für Wärmeübertrager verwendet werden sollten

Im Wesentlichen besteht das Konzept des so entstandenen PVT-Moduls darin, dass der Wärmeübertrager auf der Rückseite des PV-Moduls nicht nur die nicht in Strom umgewandelte Solarenergie nutzt, sondern für die Wärmeaufnahme von der Umgebungsluft optimiert ist. Die Kollektorverrohrung ist so gestaltet, dass eine einfache hydraulische Verschaltung und Kollektorfeld-Planung möglich sind. Dies ist bei in den Modulen integrierten Sammlerrohren und der Parallelverschaltung gegeben. Notwendig für eine gleichmäßige Felddurchströmung ist, dass der Strömungswiderstand durch ein Modul wesentlich größer ist als der Widerstand in den Sammlerrohren. Es wurde daher eine Mäanderverrohrung zwischen zwei Sammlerrohren gewählt (Bild 2).

Der Kollektoraufbau ohne Kollektorrahmen ermöglicht dabei, dass Luft weitgehend ungehindert den rückseitigen Wärmetauscher umströmen kann. Als Ausgangsmodul wird ein rahmenloses PV-Laminat verwendet.

Aus mehreren Gründen wurde als Standardbauform außerdem die Queranordnung gewählt:

  • besser geeignet für auf Schrägdächern aufgeständerte Felder
  • kürzerer Durchströmungsweg für Luft bei Paralleldachmontage
  • kostengünstigerer Wärmetauscher, weil weniger Rohrbiegungen und Lötstellen

Ebenfalls aus Kostengründen – sowohl hinsichtlich Produktion als auch Montage – entschieden sich die Entwickler als Standardformat für die XL-Größe von PV-Modulen, also 2 x 1 m. Der gesamte Kollektor wiegt inkl. PV-Modul etwa 32 kg, was noch gut zu montieren ist.

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