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Nachwuchsmangel: Wie aus Flüchtlingen Fachkräfte werden

Oliver Janßen

Das Problem des Nachwuchses im Fachhandwerk ist nicht neu. Für viele Arbeitgeber ist es schwer, offene Stellen oder Ausbildungsplätze zu besetzen. Ein Weg zur Lösung des Problems ist die Integration von Flüchtlingen in den Fachbetrieb.

Großes Engagement bei Handwerksunternehmen

Auf Initiative des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA), das vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, helfen mehr als 150 sogenannte Willkommenslotsen seit Frühjahr 2016 kleinen und mittleren Unternehmen dabei, Ausbildungsplätze passgenau mit Geflüchteten zu besetzen. Auch die Integration von ausländischen Fachkräften gehört zu dem Kernkompetenzen der Willkommenslotsen.

Laut der im März 2017 veröffentlichten KOFA-Studie „Engagement von Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen“ haben rund 400.000 Unternehmen in den letzten drei Jahren Geflüchtete beschäftigt. Bundesministerin Zypries sieht vor allem im Handwerk ein großes Engagement bei der Integration. So habe ein Drittel aller Handwerksunternehmen Flüchtlinge durch Praktika, Ausbildungen und reguläre Anstellungen beschäftigt. Für 90 Prozent der Unternehmen stelle die Beschäftigung der Geflüchteten eine Bereicherung dar, heißt es weiter in der Studie. Bei fast allen Unternehmen seien die Flüchtlinge bereits nach kurzer Zeit in das Team integriert worden.

Jedoch zeigt die Studie nicht nur positive Entwicklungen bei der Integration. Viele Betriebe sehen Herausforderungen bei mangelnden Sprach- und Fachkenntnissen und bemängeln die unzureichende Transparenz über die im Ausland erworbenen Qualifikationen.

Willkommenslotsen unterstützen Handwerksbetriebe

Nach wie vor klagen viele Unternehmen auch über nur unzureichende Informationen zu Unterstützungsangeboten und Initiativen, die den Integrationsprozess begleiten. Die Willkommenslotsen sollen dabei helfen, diesen Unmut zu nehmen. Sie unterstützen kleine und mittlere Unternehmen bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungs-  und Arbeitsstellen mit Flüchtlingen, d. h. Asylbewerber/-innen, anerkannten Flüchtlingen mit Aufenthalts- oder  Niederlassungserlaubnis sowie Geduldeten. Weitere Aufgaben der Willkommenslotsen sind:

  • Gemeinsam mit Unternehmen erarbeiten sie ein Azubi- bzw. Mitarbeiteranforderungsprofil.
  • Sie übernehmen die Bewerbersuche und treffen für die Unternehmen eine Vorauswahl.
  • Unternehmen erhalten gezielte Vorschläge geeigneterBewerber/-innen aus dem Kreis der Flüchtlinge.
  • Die Willkommenslotsen unterstützen Unternehmen bei Formalitäten zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages.

Die Willkommenslotsen unterstützen Unternehmen bei allen Fragen rund um die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Beschäftigung. Das heißt konkret:

  • Rechtliche Rahmenbedingungen für Praktika, Ausbildung und Beschäftigung, insbesondere im Zusammenhang mit dem Aufenthaltsstatus
  • Verwaltungstechnischer Aufwand
  • Regionale und nationale Förder- und Unterstützungsprogramme für Betriebe, die Flüchtlinge ausbilden bzw. beschäftigen
  • Verzahnung mit anderen Initiativen zur Unterstützungwährend der Ausbildungszeit
  • Aufbau und Weiterentwicklung einer Willkommenskultur im Unternehmen

Welche Betriebe können Willkommenslotsen in Anspruch nehmen?

Willkommenslotsen helfen jenen kleinen und mittleren Unternehmen,

  • die weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen
  • einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder
  • eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro aufweisen.

Für Betriebe, die händeringend nach Personal suchen und einen aktiven Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten wollen, stellen die Willkommenslotsen die idealen Ansprechpartner dar. Eine aktuelle Liste auf der Internetseite des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) gibt Ihnen einen Überblick über die Willkommenslotsen und den entsprechenden Kontakt in Ihrer Region.

Weitere Informationen finden Sie beim KOFA und beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

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