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Baugewerbe: Entsorgungskosten machen das Bauen teuer

„Wer Umweltschutz und bezahlbares Bauen vereinen möchte, muss ortsnahe Verwertungsmöglichkeiten auf Deponien schaffen und Baustoffrecycling attraktiver machen", sagt  Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB). "Mineralische Bauabfälle dürfen nicht mehr über hunderte von Kilometern quer durchs Land gefahren werden. Das ist kein Beitrag zum Klimaschutz, sondern genau das Gegenteil!“

Eine verbandsinterne Unternehmensbefragung aus dem Juni 2020 zeigt, dass sich die Entsorgungssituation über die letzten Jahre weiter verschärft hat. Für mehr als 50 Prozent der befragten Unternehmen machen die Entsorgungskosten bis zu 25 Prozent der Gesamtbaukosten aus. Etwa ein Drittel der Betriebe ordnet den Entsorgungsanteil bereits in einer Höhe von 25 bis 50 Prozent ein. Lange Entsorgungswege sowie knapper Deponieraum sind hierbei die größten Kostentreiber.

Entsorgungswege je nach Qualität des Bodenaushubs

„Die Barrieren für eine effektive Kreislaufwirtschaft am Bau sind derzeit zu hoch", sagt Pakleppa. "Der regulatorische Rahmen der Mantelverordnung muss so gestaltet werden, dass mehr Bau- und Abbruchabfälle recycelt werden können. Ohne Boden- und Grundwasserschutz zu vernachlässigen, muss die Akzeptanz für Baustoffrecycling erhöht und der Einbau von recycelten Baumaterialien ermöglicht werden.“

Die Umfrage des Verbandes macht deutlich, dass mit abnehmender Qualität des Bodenaushubs auch die Entsorgungswege länger werden. Während unbelasteter Boden noch in der Nähe entsorgt werden kann, fahren rund 25 Prozent der befragten Unternehmen Böden der Materialklasse 1 bereits 50 bis 100 km bis zur Annahmestelle. Für Böden der schlechteren Materialklasse II besteht praktisch kein Markt zum Wiedereinbau. Er wird zumeist deponiert. 40 Prozent der befragten Unternehmen legen dafür Strecken von mindestens 50 km zurück, 40 Prozent fahren Strecken zwischen 50 und 100 km und 20 Prozent sogar über 100 km.

„Wir befinden uns momentan in einer Lose-Lose-Situation", sagt Pakleppa. "Bodenaushub wird nicht vor Ort verwertet und Baustoffrecycling wird eher gehemmt als gefördert. Dabei liegen die ökonomischen und ökologischen Vorteile auf der Hand. Es darf nicht an politischem Willen mangeln, Umweltschutz und bezahlbares Bauen zusammenzubringen. Gerade die Mantelverordnung hätte die richtigen Impulse geben können. Dafür wären aber dringend Nachbesserungen notwendig.“

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