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Warum Baustoffe immer teurer werden

Dörte Neitzel

Der Kostendruck hat sich in der Baustoffindustrie im Lauf des Jahres noch einmal verschärft. Verteuerungen werden von Lieferanten von Ausgangsmaterialien weitergegeben. Die Einflussmöglichkeiten der Hersteller sind äußerst gering.

Knapper REA-Gips

Als Kostenverursacher kommen politische Phänomene hinzu. Die mit dem Energiekonzept der Bundesregierung in 2010 eingeleitete Energiewende und der damit verbundene Ausstieg aus der „Kohleverstromung“ führt zunehmend zu einer zumindest lokalen Verknappung von REA-Gips, verbunden mit zum Teil erheblichen Preissteigerungen für diesen sehr wichtigen Rohstoff.

Zugleich steigt die Nachfrage nach bautechnisch und baubiologisch vorteilhaften Gipsprodukten, so dass die zurückgehenden REA-Gipsmengen durch Naturgips kompensiert werden müssen. Dies führt bereits jetzt zu einem weiteren Kostenanstieg, insbesondere bedingt durch längere Transportwege und die damit verbundenen erhöhten Logistikkosten.

Mehr Vorgaben und Regulierungen

So wichtig und richtig beispielsweise die europäische Integration ist, sie beschert der Branche in Form immer neuer Vorgaben und Regulierungen aus Brüssel auch hohe Kosten. Die Umsetzung der Bauproduktenverordnung beispielsweise verursacht enormen personellen und finanziellen Aufwand. Diese Kosten sind im Wesentlichen von den Herstellern zu tragen, das Ausmaß dringt oft gar nicht bis in die restliche Wertschöpfungskette vor. National sind es Themen wie die Energieeinsparverordnung, das angekündigte Gebäudeenergiegesetz und zahlreiche Normenanpassungen an europäisches Recht, die viele Kapazitäten und Etats binden.

Kostentreiber Logistik, Energie, Rohstoffe und Löhne

Gleiches gilt für die deutlichen Kostensteigerungen in den Bereichen Logistik, Energie, Rohstoffe und bei den Löhnen. Diese haben inzwischen ein Ausmaß angenommen, das sich ohne entsprechende Anpassungen nicht mehr ausgleichen lässt. Kostentreiber sind vor allem folgende Positionen:

  • die Ausweitung der LKW Maut auf Bundesstraßen verteuert die Transportleistungen der Knauf Flotte und der Speditionen erheblich;
  • Arbeitskosten, Lohn- bzw. Lohnstückkosten sind deutlich gestiegen;
  • der Fachkräftemangel kostet, weil mit großen Investitionen dringend benötigtes Personal gesucht und aus- bzw. fortgebildet werden muss;
  • hohe Strompreise auch für Großabnehmer, unter anderem verursacht durch die nicht marktgerechte Bevorzugung erneuerbarer Energien;
  • hohe Besteuerung von Strom – die Abgaben für Industriestrom haben sich innerhalb von nur vier Jahren in Deutschland nahezu verdreifacht;
  • der Ölpreis liegt auf einem Niveau wie seit Jahren nicht mehr, die weitere Entwicklung ist aufgrund der politischen Lage nicht vorhersehbar;
  • die Verteuerung der Rohstoffe, zum Beispiel Warmbandstahl, Kraftsackpapier, Füll- und Zuschlagstoffe.

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