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Berufsbildungsbericht 2017: Ausbildung im Handwerk steigt

Zum  Berufsbildungsbericht 2017 erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

"In den Betrieben des Handwerks wurden 2016 knapp 142.000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Die Neuvertragszahlen sind damit das zweite Jahr in Folge leicht gestiegen - gegen den Gesamttrend. Das zeigt: Für junge Menschen ist die berufliche Aus- und Weiterbildung im Handwerk eine hervorragende Berufs- und Karrierechance. 

Eine zentrale Herausforderung bleibt die Integration von jungen Flüchtlingen in den Ausbildungsmarkt. Im Berufsbildungsbericht wird das bisherige Engagement der Wirtschaft hier ausdrücklich gelobt. Das Handwerk ist beim Thema Integration gut aufgestellt: 2016 befanden sich bereits knapp 4.600 junge Menschen aus den acht häufigsten Asylzugangsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) in Ausbildung. Etliche weitere Tausend junge Menschen mit Bleibeperspektive befinden sich in Praktika, Berufsorientierungsmaßnahmen oder in Ausbildungsvorbereitungskursen.

Ein Ansporn zur Stärkung der beruflichen Bildung ist die weiterhin hohe Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen. Allein im Handwerk konnten im vergangenen Jahr rund 14.000 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Gerade kleinere Betriebe haben zunehmend Probleme, Nachwuchs zu finden. Sie engagieren sich in ihrem Umfeld und unterstützen gegebenenfalls mit Nachhilfeangeboten. Auch die Assistierte Ausbildung ist ein Instrument, das Jugendliche mit Förderbedarf und ihre Ausbildungsbetriebe individuell und bedarfsgerecht betreut."

Aus dem Berufsbildungsbericht 2017

Im Entwurf des aktuellen Berufsbildungsberichts wird die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt für das Berichtsjahr 2016 positiv bewertet. Die duale Ausbildung bietet jungen Menschen ein hohes Maß an Beschäftigungsfähigkeit und sichert zugleich der Wirtschaft hochqualifizierten Fachkräftenachwuchs. Aufgrund der im internationalen Vergleich niedrigen Jugendarbeitslosigkeit stößt das System der dualen Berufsausbildung weiterhin auf ein starkes Interesse im europäischen und außereuropäischen Ausland.

Insgesamt blieb die Neuvertragszahl stabil. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge lag 2016 bei 520.300 (-1.800 bzw. -0,4 %). Der Rückgang bezieht sich fast ausschließlich auf außerbetriebliche Ausbildungsplätze. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsverträge blieb hingegen gegenüber dem Vorjahr mit 502.800 nahezu stabil (-500 bzw. –0,1 %).

Im Handwerk wurden insgesamt 141.769 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge registriert, d.h. 257 (+0,2 %) mehr als 2015. Damit wachsen die Neuvertragszahlen im Handwerk das zweite Jahr in Folge (in 2015 ebenfalls +0,2%).

Situation am Ausbildungsmarkt verbessert

Insgesamt wurden der BA 2016 517.789 betriebliche Stellen gemeldet, 18.386 (+3,7 %) mehr als im Vorjahr. Aus dem Handwerk gingen 122.731 betriebliche Ausbildungsstellenmeldungen ein, 3.465 (+2,9 %) mehr als im Vorjahr.

Für die Betriebe bleibt die Besetzung der Ausbildungsplätze jedoch eine Herausforderung: Zum Stichtag 30.09.2016 waren insgesamt 43.500 Berufsausbildungsstellen unbesetzt. Somit war das neunte Jahr in Folge am Ende des Beratungsjahres ein Stellenüberhang zu verzeichnen.

Im Handwerk blieben nach Daten der BA zum Stichtag 30.09.2016 rund 14.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Damit liegt der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen am gesamten betrieblichen Angebot im Handwerk mit 9,4% deutlich über jenem für die Gesamtwirtschaft (8 %).

7 der 10 Ausbildungsberufe mit starken Besetzungsschwierigkeiten kommen aus dem Handwerk. Ausbildungsstellen im Lebensmittelhandwerk (Fleischer 33 % unbesetzte Stellen, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk 33 %, Bäcker 24 %), aber auch Klempner (26 %), Beton- und Stahlbetonbauer (23 %), Gerüstbauer (23 %) und Gebäudereiniger (21,8 %) lassen sich schwer besetzen.

Problematisch ist auch die erneut leicht gesunkene Ausbildungsbetriebsquote, die sich vor allem auf die Besetzungsschwierigkeiten von Klein- und Kleinstbetrieben zurückführen lässt. Eine nachlassende Ausbildungsbereitschaft der Betriebe kann hieraus deshalb nicht ableitet werden. Denn wenn ein Kleinbetrieb, der nur einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellt, diesen nicht besetzen kann, hat dies einen negativen Effekt auf die Ausbildungsbetriebsquote. Hingegen verbleibt ein Großbetrieb, der bspw. nur einen von mehreren Ausbildungsplätzen nicht besetzen kann, in der Statistik. Des Weiteren ist anzumerken, dass in der Ausbildungsbetriebsquote auch Betriebe berücksichtigt werden, die überhaupt nicht über eine formale Ausbildungsberechtigung verfügen.

Allianz für Aus- und Weiterbildung

Die Arbeit der Ausbildungsallianz wird im Berufsbildungsbericht positiv bewertet. Auch dank des großen Engagements der Handwerksorganisation konnte ein deutlicher Ausbau des betrieblichen Ausbildungsplatzangebotes erreicht werden. Unter Federführung des ZDH ist ein gemeinsames Konzept zur Vermittlung und Nachvermittlung von jungen Menschen in Ausbildung entstanden.

Das neue Förderinstrument der Assistierten Ausbildung zur Unterstützung von jungen Menschen mit schlechten Startchancen und Betrieben bei der Ausbildung wurde etabliert und die Zugangsmöglichkeiten zu ausbildungsbegleitenden Hilfen verbessert. Damit sind die Chancen von jungen Menschen mit Förderbedarf gewachsen, einen Ausbildungsabschluss zu erreichen.

Integration von Flüchtlingen

Im Berufsbildungsbericht wird das Engagement der Wirtschaft bezüglich der Integration von Flüchtlingen in Ausbildung positiv bewertet. Seitens des Handwerks werden die entsprechenden Unterstützungsinstrumente begrüßt. Dazu gehört die Finanzierung von 150 Willkommenslotsen bei den Kammern mit dem Ziel der Vermittlung in Praktika, Ausbildung und Beschäftigung,

Gemeinsam haben die BA, der ZDH und das BMBF zudem die Initiative "Wege in Ausbildung für Flüchtlinge" gestartet, die die Integration von Flüchtlingen in eine Ausbildung im Handwerk unterstützt.

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