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Holzschaum des Fraunhofer WKI bald als Verpackungs- und Baumaterial erhältlich

In Kürze starten die Bauarbeiten für ein Produktionswerk in Norddeutschland. Die Auslieferung der ersten Holzschaumplatten wird für 2026 erwartet. Die Forschenden des Fraunhofer WKI werden Butterweck Holzstoffe GmbH & Co. KG weiterhin beratend zur Seite stehen.

"Wir verfolgen am Fraunhofer WKI das Ziel, innovative und nachhaltige Entwicklungen in die industrielle Anwendung zu bringen. Gemeinsam mit der Firma Butterweck haben wir dieses Ziel erreicht und unser Holzschaum kann zukünftig im Bau und in der Produktion Verwendung finden", sagt Professor Dr.-Ing. Bohumil Kasal, Institutsleiter des Fraunhofer WKI.

Im Rahmen eines institutsinternen Vorlaufforschungsprojekts entwickelte das Fraunhofer WKI das innovative Verfahren, bei dem Schaumstoffe aus reinem Holz bzw. Holzfasern hergestellt werden. Während der Kooperation mit Butterweck Holzstoffe GmbH & Co. KG stand die Überführung in den industriellen Verarbeitungsprozess im Fokus. Die Kooperationspartner haben in den letzten Jahren beispielsweise daran gearbeitet, den Holzschaum in Form eines Plattenwerkstoffes bis hin zur Marktreife zu entwickeln.  

"Wir glauben, dass es ein sehr großes Potenzial für die Verwendung von Holzschaum gibt. Dass unser langjähriger Partner eigens für die Produktion von Holzschaumplatten ein Werk errichten wird, freut uns sehr. Wir werden weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, um unsere Entwicklung an den industriellen Maßstab anzupassen und Rezepturen gegebenenfalls an die Rahmenbedingungen anzugleichen", berichtet Nina Ritter, Gruppenleiterin am Fraunhofer WKI.

Die am Fraunhofer WKI entwickelten Holzschäume bestehen zu 100 Prozent aus Holz, da sie keine Bindemittel benötigen. Sie sind ein leichter Holzwerkstoff (Dichte 45 bis 200 kg/m³) mit einer offenporigen Struktur. Ihre Festigkeit entsteht durch holzeigene Bindungskräfte, sodass der Einsatz von synthetischen Klebstoffen nicht notwendig ist. Holzschäume eignen sich aus ökologischer und ökonomischer Sicht hervorragend für eine Vielzahl von Einsatzbereichen, etwa als Verpackungsmaterial oder auch als Wärme- und Schalldämmung. Sie können problemlos recycelt werden.

Holzschäume sind jedoch nicht nur als reine Werkstoffe hochinteressant. Auch als Kernmaterial für neue hybride Werkstoffe eröffnen sie ganz neue Möglichkeiten für die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere für ökologische Leichtbauanwendungen. Der Holzschaum kann mit klassischen Holzwerkstoffen, Metallen, Beton, Kunststoffen oder auch WPC als Decklage kombiniert werden, wodurch leichte Hybridmaterialien mit höherer Funktionalität entstehen. Solche Sandwichmaterialien können beispielsweise im Automobil, als Möbelplatte oder als Fassadenelement eingesetzt werden.

"Die Idee zum Holzschaum hatte bereits der Gründer unseres Instituts, Wilhelm Klauditz. Wir sind sehr stolz, dass wir das Ende der Reise von einer Idee über die Entwicklung eines marktreifen Produkts bis hin zur Markteinführung begleiten durften", erklärt Dr. Dirk Berthold, Fachbereichsleiter am Fraunhofer WKI.

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