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Netznutzungsentgelte für Strom & Gas so hoch wie nie

Aktuell zahlen Verbraucher bei Strom und Gas so viel wie nie für die Netznutzung. Im kommenden Jahr könnten die Netznutzungsentgelte sogar noch weiter steigen.

Netznutzungsentgelte für Strom im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gestiegen

Im Energiewirtschaftsgesetz hat die Bundesregierung festgelegt, knapp 13 Mrd. Euro zur Stabilisierung der Übertragungsnetzentgelte einzusetzen.Trotzdem sind die Netznutzungsentgelte für Verbraucher von 2022 auf 2023 im Durchschnitt um 17 Prozent gestiegen. Ein Musterhaushalt mit 5.000 kWh Stromverbrauch zahlt dadurch etwa 62 Euro netto mehr als im Vorjahr. 2022 musste der Beispielhaushalt 363 Euro netto für die Netznutzung zahlen, 2023 sind es durchschnittlich 425 Euro. Am Gesamtnettostrompreis einer Beispielfamilie von derzeit 1.572 Euro machen die Netznutzungsentgelte bereits 27 Prozent aus.

„Der Milliardenzuschuss der Bundesregierung für die Übertragungsnetzbetreiber konnte den Anstieg der Netznutzungsentgelte für Verbraucher nicht aufhalten“, sagt Steffen Suttner Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Ohne den Milliardenzuschuss wären die Netzentgelte für Verbraucher*innen sehr wahrscheinlich um ein Vielfaches gestiegen.“

Die größten Preissteigerungen mussten Verbraucher aus Brandenburg hinnehmen. Obwohl die Netzkosten dort bereits vergleichsweise hoch waren, stiegen sie im Schnitt um 37 Prozent. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin waren die Steigerungen mit knapp einem Drittel deutlich größer als im Bundesdurchschnitt.

„In Bundesländern, die verstärkt erneuerbare Energien ausgebaut haben, müssen Stromkund hohe Netznutzungsentgelte bezahlen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Die Investitionen in Windkraft und Solaranlagen sorgen für höhere Netzkosten, die auf Verbraucher*innen der Region umgelegt werden.“

Besonders hohe Stromnetzkosten in Brandenburg, niedrige in Bayern 

Nicht nur die Preisanstiege im Vergleich zum Vorjahr variieren regional stark, sondern auch die absolute Höhe der Netznutzungsentgelte. Am meisten zahlen Verbraucher*innen aus Brandenburg (588 Euro), Schleswig-Holstein (587 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (558 Euro), am wenigsten Stromkunden aus Bayern (385 Euro). Damit ist die Netznutzung in Brandenburg knapp 53 Prozent teurer als in Bayern. Generell zahlen Verbraucher im Osten Deutschlands rund 14 Prozent mehr für die Netznutzung als im Westen (474 Euro vs. 416 Euro). Zukünftig ist keine Entlastung in Sicht.

„Durch den gestiegenen Leitzins in Europa könnte die Bundesnetzagentur den Netzbetreibern einen höheren Eigenkapitalzins zuzugestehen, um Investitionen zu fördern“, sagt Steffen Suttner. „Das könnte zu höheren Netznutzungsentgelten im kommenden Jahr und damit zu steigenden Strompreisen für Verbraucher*innen führen.“

Gasnetznutzungsentgelte 20 Prozent höher als 2022

Die Netznutzungsentgelte für Gas sind von 2022 auf 2023 im Durchschnitt um 20 Prozent gestiegen. Für einen Musterhaushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh bedeutet das Mehrkosten von rund 65 Euro netto. Zahlte der Musterhaushalt 2022 durchschnittlich 326 Euro netto pro Jahr für die Netznutzung, sind es 2023 rund 391 Euro. Am Gesamtnettogaspreis von derzeit 1.951 Euro machen die Netzentgelte etwa 20 Prozent aus. Die größten Preissteigerungen gab es in Hamburg (+36 Prozent), Sachsen und Berlin (je +28 Prozent).

Gasnetznutzung in Mecklenburg-Vorpommern am teuersten, in Bayern am günstigsten

Auch beim Gas gibt es große regionale Unterschiede. Am meisten zahlen Verbraucher aus Mecklenburg-Vorpommern (475 Euro), dem Saarland (454 Euro) und Sachsen-Anhalt (451 Euro), am wenigsten Gaskunden aus Bayern (342 Euro). Damit ist die Netznutzung in Mecklenburg-Vorpommern knapp 39 Prozent teurer als in Bayern. Im Osten Deutschlands zahlen Verbraucher rund elf Prozent mehr für die Netznutzung als im Westen (428 Euro vs. 384 Euro).

„Steigende Netznutzungsentgelte bei Gas sind unter anderem auf die Sparsamkeit der Industrie und Verbraucher der vergangenen Monate zurückzuführen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Es fließt weniger Gas durch das Netz und die entstehenden Kosten werden auf weniger Kilowattstunden verteilt.“

1Quelle: EnWG §24b

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