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Dämmung der Kellerdecke: So gelingt die Sanierungsmaßnahme

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Die Öl- und Erdgaspreise sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Das verteuert die Heizkosten. Beim Energieträger Erdgas ist die Versorgung im nächsten Winter gefährdet. Um dem zu begegnen, möchte eine zunehmende Anzahl an Eigentümerinnen und Eigentümer ihr Haus energetisch sanieren und auf erneuerbare Energien umsteigen.

Für die Umsetzung der meisten Vorhaben benötigt man Fachleute aus der Energieberatung und dem Handwerk. Sie sind aktuell aber meist ausgebucht. Einzelne Maßnahmen, um Energie und Kosten zu sparen, können Sanierungswillige dennoch sofort in Eigenregie umsetzen.

Lesen Sie dazu auch: 10 Verbrauchertipps, wie Sie Öl und Gas sparen können

Besonders effizient ist die nachträgliche Dämmung der Decke unbeheizter Keller in älteren Häusern wie dem Altbau. Diese häufig vergessene Maßnahme ist fast immer sinnvoll. Die Dämmung sorgt für einen warmen Fußboden im Erdgeschoss, da die Wärme nicht mehr in den kühleren Keller abfließt – das verhindert kalte Füße. Die Maßnahme spart bis zu zehn Prozent der Heizkosten ein. Da die nachträgliche Kellerdeckendämmung relativ einfach umzusetzen ist, gilt sie als eine der profitabelsten energetischen Maßnahmen.

Ist die Kellerdecke unterhalb des Erdgeschosses gedämmt, spart das Heizkosten und erhöht den Wohnkomfort.

Kellerdecke selbst dämmen: So geht‘s

Wer ein Haus bzw. einen Altbau besitzt, muss bei der Dämmung der Kellerdecke sorgfältig und Schritt für Schritt vorgehen. Das Anbringen der Dämmplatten selbst ist einfach, falls keine oder wenige Leitungen unterhalb der Kellerdecke vorhanden sind. Mit oder ohne Leitungen gilt: nach der Dämmung muss noch ausreichend Kopfhöhe bis zur Decke vorhanden sein.

„Zur Vorbereitung sollten Eigentümerinnen oder Eigentümer die Kellerdecke und die Wände von Staub befreien und losen Putz entfernen“, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Dann werden, falls bestehend, ungedämmte oder schlecht gedämmte Heizleitungen an der Kellerdecke deutlich dicker als der Rohrdurchmesser eingepackt; dies spart zusätzlich Energie im Haus.

Für die anschließende Anbringung der Dämmplatten an der Kellerdecke gibt es verschiedene Montagesysteme: Sie werden geklebt, gedübelt oder mit einem Schienensystem befestigt.

Von der Dicke des Dämmstoffs und der Oberfläche der Kellerdecke hängt es ab, ob – zusätzlich – gedübelt werden muss. Die Faustregel lautet: Je dicker die Dämmplatte und schlechter haftend die Decke, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Platten mit Dübeln befestigt werden müssen. Informationen dazu stehen in den Herstellerangaben.

Dämmplatten: Hartschaum, Mineralfasern oder Naturdämmstoffe

Als Dämmstoff für die Kellerdeckendämmung eignen sich unter anderem Hartschaumplatten aus Polystyrol oder Polyurethan, Platten aus Minerallwolle sowie Naturdämmstoffe, beispielsweise Holzweichfaserplatten oder Zelluloseplatten. Die Dämmung der Kellerdecke bzw. die Dämmplatten sollte bei den meisten Materialien mindestens zwölf Zentimeter dick sein, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Manchmal schränkt jedoch die Deckenhöhe die mögliche Dämmstoffdicke ein oder zwingt dazu besser dämmende Materialien zu nutzen.

Besonders gut ist ein Dämmwert, genannt U-Wert, von unter 0,2 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. „Bei dem Material Polyurethan braucht man dafür eine Dicke von rund zwölf Zentimetern, bei Holzweichfaser mindestens 20 Zentimeter. Ein guter U-Wert und sorgfältige, fugenfreie Anbringung lohnen sich, denn so können die Platten weit über dreißig Jahre ihren Dienst tun, ohne nachgerüstet oder gar ausgetauscht werden zu müssen“, so Hettler.

Am Ende können die Dämmplatten nach Wunsch verputzt, gestrichen oder mit einer Gipskartonplatte versehen werden. Manchmal ist die Oberfläche der Platten bereits gestrichen oder mit einem beschichteten Gewebe versehen, dann entfällt dieser Schritt. Die äußeren Wände sollten von der Innenseite im oberen Bereich, unterhalb der Decke, zusätzlich gedämmt werden. Rund eine Plattenbreite mit etwa 50 Zentimeter reicht dafür aus.

Dieser sogenannte Dämmkragen reduziert Wärmebrücken und spart zusätzliche Heizenergie. Bei Ausführung in Eigenleistung gibt es mit der neuen BEG die Möglichkeit, bei separatem Kauf des Materials die Materialkosten als Teil der förderfähigen Kosten anzusetzen. Dabei sind Anforderungen an Rechnungen und ggf. Eigenleistungen zu berücksichtigen und ein eingebundener Energieeffizienzexperte muss die sachgerechte Ausführung prüfen und bestätigen. Weiterhin muss beachtet werden, dass der verwendete Dämmstoff das Zulassungszeichen für diesen Einsatzzweck hat.

Die steigenden Öl- und Erdgaspreise treiben die Heizkosten für viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer nach oben. Eine besonders effiziente Maßnahme, um die Heizrechnung zu senken, ist das nachträgliche Dämmen der Kellerdecke.

Auch bewohnte Keller dämmen

Ist der Keller im Haus bewohnt und beheizt, lohnt sich neben der Kellerdeckendämmung auch das Dämmen des Kellerbodens und der Kelleraußenwand von innen. Auch Innenwände zu unbeheizten Kellerräumen sollten dann komplett gedämmt werden. Das alles richtig zu machen, ist deutlich komplizierter. Hier sollte im Vorfeld ein Energieberater hinzugezogen werden, um sicher zu stellen, dass keine Luftfeuchtigkeit hinter oder in der Dämmung kondensiert und dadurch Schäden verursacht.

Energie sparen: Decke zum Dach dämmen sinnvoll

Bei nicht ausgebauten Dachböden sollte auch die oberste Geschossdecke zum Dach mit einer möglichst dicken Dämmschicht versehen werden. Oft ist die Maßnahme sogar gesetzlich verpflichtend. Die Maßnahme kann prinzipiell ebenfalls gut in Eigenregie erfolgen, da sie einfacher ist als eine vollständige Dachdämmung. Damit die Wärmeverluste auf den geforderten Wert sinken können, werden Dämmplatten mit einer Dämmdicke von zwölf bis 18 Zentimetern benötigt, je nachdem, welches Material eingesetzt wird.

Experten empfehlen, beim Sanieren gleich etwa bis zu zehn Zentimeter mehr Dämmstoff einzubauen, als der Gesetzgeber fordert. Denn mit jedem zusätzlichen Zentimeter bei den Platten kann man dauerhaft Heizkosten sparen, während für die dickere Dämmung nur einmalig geringe Mehrkosten anfallen.

Wird die verbesserte Dämmung zum Dach von Fachleuten eingebaut, gibt es staatliche Fördermittel. Handelt es sich bei der obersten Geschossdecke um eine Holzbalkendecke, sollte mit dem Energieberater geprüft werden, ob und wo eine Dampfbremse erforderlich ist. Sie verringert den Eintrag feuchter Luft aus dem Zimmer in die Dämmschicht und das Bauteil, denn der Wasserdampf kann zu Schäden an der Baukonstruktion führen.

Weitere Unterstützung zur Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen am Haus, um Energie und Kosten zu sparen, gibt es beim Fachhandwerk der Stuckateure und Zimmerer sowie bei Gebäudeenergieberaterinnen und Gebäudeenergieberatern.

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Mehr Dazu

Zukunft Altbau informiert Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohnhäusern und Gebäuden neutral über den Nutzen einer energetischen Sanierung und wirbt dabei für eine qualifizierte und ganzheitliche Gebäudeenergieberatung.

Das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm berät gewerkeneutral, fachübergreifend und kostenfrei. Zukunft Altbau hat seinen Sitz in Stuttgart und wird von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg umgesetzt.

Praktische Tipps und Kniffe, wie Sanierungswillige mit fachlichem Grundverständnis, aber ohne genaue technische Vorkenntnisse das Projekt Kellerdeckendämmung professionell angehen, zeigen nun ein neues Video und die Internetseite von Zukunft Altbau unter www.zukunftaltbau.de/kellerdecke.

Übrigens: Auch die – oft gesetzlich verpflichtende – Dämmung der Decke zum Dachboden kann in vielen Fällen in Eigenregie erfolgen.

Neutrale Informationen über das Sanieren gibt es auch kostenfrei am Beratungstelefon von Zukunft Altbau unter 08000 12 33 33 (Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) oder per E-Mail an beratungstelefon@zukunftaltbau.de.

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