Heck K+A: Neues WDVS für Plattenbau-Hochhaus in Dresden

Bereits in früheren Jahrzehnten war das Hochhaus mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ausgestattet worden. Die ursprüngliche Dämmung bestand aus 100 mm Mineralwolle. Im Rahmen der aktuellen Modernisierung sollte die Fassade nicht nur optisch, sondern vor allem energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden.
Die wirtschaftlichste Lösung für dieses Ziel wäre eine Aufdopplung gewesen – also die Applikation eines neuen WDVS auf das bestehende System. Durch Gutachter wurde festgestellt, dass die Verklebung des alten Systems nicht ausreichte, um die notwendige Tragfähigkeit für eine Aufdopplung zu gewährleisten.
Die Lösung: Nachträgliche Verklebung durch Hinterfüllung
Vor der Frage des kompletten Rückbaus oder einer Sanierung des Alt-WDVS fiel die Entscheidung zugunsten einer innovativen Methode: der nachträglichen Verklebung des Altsystems durch Hinterfüllung. Hierbei wurde ein speziell entwickelter Klebemörtel über Bohrlöcher in das vorhandene Dämmsystem injiziert, sodass er sich hinter der bestehenden Mineralwolle-Schicht gleichmäßig verteilt und Hohlräume verschließt. Dies sorgte für eine deutlich verbesserte Haftung der Altdämmung am Untergrund.
Sorgfältige Tests als Erfolgsfaktor
Vor der großflächigen Anwendung wurden mehrere Testflächen angelegt, um die Wirksamkeit der Methode nachzuweisen. Auf definierten Abschnitten der Fassade wurden Bohrlöcher mit exakt bemessenen Abständen eingebracht und der Klebemörtel HECK K+A Fill injiziert. Nach dem Aushärten folgten umfangreiche Prüfungen, darunter Haftzugmessungen und Gewebeabrisstests. Die Ergebnisse waren durchweg positiv: Die nahezu vollständige Hinterfüllung sorgte für eine erhebliche Verbesserung der Tragfähigkeit des Altsystems.
Sanierung in der Praxis: Effizient und wirtschaftlich
Nachdem die Testphase erfolgreich abgeschlossen war, begann die vollflächige Hinterfüllung auf der rund 5.200 Quadratmeter großen Dämmfläche der Fassade. Dabei wurde der Klebemörtel mittels Förderpumpe und Kleberpistole vorsichtig hinter die bestehende Dämmung gespritzt. Danach erfolgte die eigentliche Aufdopplung: Eine neue Schicht aus HECK Steinwolle-Dämmplatten Coverrock X-2, 120 mm dick, wurde vollflächig verklebt, verdübelt, armiert und mit einer hochwertigen Putzbeschichtung versehen.
Alternative: Der teure Weg des Rückbaus
Wäre diese innovative Lösung nicht zum Einsatz gekommen, hätte das gesamte Altsystem entfernt werden müssen – mit erheblichen finanziellen und ökologischen Nachteilen. Neben den hohen Rückbaukosten im sechsstelligen Bereich hätten enorme Mengen an Mischabfall entsorgt und der Untergrund mühsam wieder aufbereitet werden müssen. Zusätzlich wäre für die Erreichung der geforderten U-Werte eine dickere, somit teurere Neudämmung erforderlich gewesen.
Fazit: Nachhaltige Sanierung mit Weitblick
Durch die Hinterfüllung konnte die Tragfähigkeit der bestehenden Dämmung wirtschaftlich sinnvoll und effizient verbessert werden. Dies ermöglichte eine Aufdopplung anstelle des kostenintensiven und aufwendigen Abrisses des alten WDVS. Die Sanierung am Pirnaischen Platz zeigt, dass mit innovativen Methoden selbst herausfordernde Fassadenmodernisierungen wirtschaftlich, nachhaltig und technisch einwandfrei umgesetzt werden können.