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Wie Sie Keime in komplexen Trinkwasser-Installationen verhindern

Dr. Christian Schauer
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Je verzweigter eine Trinkwasserinstallation konzipiert ist, desto umfangreicher muss die Beprobungsstrategie ausfallen, damit belastbare Ergebnisse gewonnen werden. Als Konsequenz sind eine intelligente Auswahl der Steigestränge und deren zielführende Beprobung erforderlich, um die hygienische Situation für komplexe und weit verzweigte Trinkwassersysteme umfänglich und nachhaltig zu erfassen. Falls nicht alle Steigestränge einer Trinkwasseranlage zum Beispiel aufgrund der Größe beprobt werden, liegt die Verantwortung für dadurch übersehene Belastungen und deren gegebenenfalls schwerwiegende Folgen beim Unternehmer oder sonstigen Inhaber (UsI). Daher soll in diesem Fall die Auswahl der aus hygienischer Sicht ungünstigsten Probenahmestellen (also auch Steigestränge) nur durch hygienisch-technisch kompetentes Personal mit nachgewiesener Qualifikation erfolgen.

Generell gilt dabei, unabhängig von der Frage der beprobten Stränge: Die volle Funktion der (gesamten) Zirkulation ist durch die Anlageninspektion und -wartung sicherzustellen.

Daher erscheint es angemessen, umfangreiche Stockwerksleitungen ab 3 l Wasserinhalt wie Steigestränge zu behandeln. Die Bewertung kurzer, zirkulationsbegleiteter Steigleitungen, die bis zu zwei Wohnungen versorgen und weniger als 3 l Wasser enthalten, erfolgt analog zu Stockwerksleitungen.

Pseudomonas aeruginosa bevorzugt neue Oberflächen

Die kürzlich erschienene UBA-Empfehlung zur erforderlichen Untersuchung und Risikoabschätzung von Pseudomonas aeruginosa zeigt auf, dass insbesondere bei Baumaßnahmen (Neubau und bauliche Veränderungen) in der Trinkwasserinstallation P. aeruginosa eingetragen werden kann und daher eine Untersuchung des Trinkwassers auf P. aeruginosa einen Beitrag zur hygienischen Sicherheit leistet (Besorgnisgrundsatz nach § 37 IfSG).

Sie ersetzt die bisherigen Empfehlungen im Bezug auf P. aeruginosa. Als Folge eines Eintrages ist die Besiedlung verschiedenster Materialklassen wie Edelstahl, Kunststoffe, Weich-PVC oder Dichtmaterialien möglich, wobei neue Materialien ohne bestehenden Biofilm stärker besiedelt werden als Oberflächen mit einem vorhandenen Trinkwasser-Biofilm.

Neben den Gesundheitseinrichtungen kann in allen öffentlichen Einrichtungen eine Untersuchung auf. P. aeruginosa nach Risikoeinschätzung durch das Gesundheitsamt veranlasst werden.

Zur Absicherung einer einwandfreien Trinkwasserqualität wird daher empfohlen, die Trinkwasserbeschaffenheit im Leitungsnetz nach Neubau bzw. nach der Durchführung von Baumaßnahmen (z. B. der Erneuerung von Leitungen und Bauteilen, Baumaßnahmen mit Leitungsöffnung) durch Untersuchung auf P. aeruginosa zu kontrollieren. Diese Untersuchung soll vor Einbindung in die Versorgung erfolgen.

Schlank dimensionieren gegen Stagnation

Eine wichtige Voraussetzung für den Hygieneerhalt in Trinkwasseranlagen sind kurze Installationsstrecken mit geringem Leitungsvolumen und regelmäßig genutzten Verbrauchern, die der Stagnation und somit einer Kontamination entgegenwirken.

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