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Darauf kommt es bei Rohrabschottungen für den Deckendurchbruch an

Gerhard Lorbeer und Karl-Heinz Brandenburg
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Für den Praktiker stellen die Verwendbarkeitsnachweise nicht wirklich die Funktion und die Auswirkungen auf den Einbau und Betrieb von Abschottungssystemen dar. Besonders Deckenabschottungen sind eine besondere Herausforderung und gegenüber den Wandabschottungen durch die Vielzahl von Systemen besonders unübersichtlich.

Drei Kategorien Rohrabschottungen

In der Installationstechnik ist die Vermischung von brennbaren und nichtbrennbaren Rohren schon durch die Anschlusstechnik bei Objekten gegeben. In der Entwässerungstechnik ist die sogenannte Mischinstallation, ein Materialwechsel von brennbaren und nichtbrennbaren Rohren, fast schon Standard, beispielsweise innerhalb eines Stranges oder an den Anschlüssen.

Daher sollten bei Gussrohrsträngen grundsätzlich die Regeln für Mischinstallationen beachtet werden. Allgemein können Abschottungen für Abwasserrohre in drei Kategorien eingeteilt werden:

  1. Die klassischen Rohrabschottungen, bei denen der Rohrstrang verschlossen wird (Bild 1 A,B). Das ist nach wie vor die einfachste Rohrabschottung für Abwasseranlagen mit Kunststoff- oder Gussrohrsystemen.
  2. Hier wird bei nichtbrennbaren Gusssträngen am Abzweig ein Rohrverschluss herbeigeführt (Bild 1C). Das Strangrohr verläuft dabei jedoch offen wie ein offener Schacht durch alle Etagen und wird durch den Verschluss an allen Abzweigen abgeschottet. Ob das noch als klassische Rohrabschottung bezeichnet werden kann, ist fraglich. Bedingt durch diese offene Leitung müssen bestimmte Kriterien (keine ungesicherten Anschlüsse, Rohrverbinder) unbedingt eingehalten werden. Voraussetzung einer Abschottung ist die Einhaltung der Temperaturen oberhalb der Etage, in der der Brand stattfindet. Diese darf an allen Stellen zum Nutzer hin nicht höher als ca. 200 °C sein (Raumtemperatur 20 °C – zulässige Endtemperatur nicht höher als 180 K). Das muss bei den klassischen Abschottungen auch vom Rohr eingehalten werden. Einige Hersteller überschreiten offensichtlich diese Rohrtemperaturen und bauen um das Strangrohr eine Vorsatzschale in der Etage oberhalb des Brandraumes. Damit wird, da zum Nutzer hin kein sichtbares Rohr mehr vorhanden ist, die Temperatur nicht mehr auf dem Rohr, sondern auf der Vorsatzschale gewertet.
  3. Diese Kategorie kann folgerichtig in Systemabschottungen von Rohren mit Vorsatzschale eingeteilt werden (Bild 1D,E).

Jede Rohrabschottung hat Vor- und Nachteile, die individuell zu bewerten sind. Beim Einbau einer Abschottung muss der Installateur, als Hersteller der Abschottung, für die Ausführung und den Einbau aller Bestandteile einer Abschottungsmaßnahme eine Übereinstimmungserklärung unterschreiben

Ist eine Vorsatzschale Bestandteil der Rohrabschottung, so ist diese Ausführung auch im Umfang der Übereinstimmungserklärung enthalten. Die Arbeiten an Vorsatzschalen sollten dann zur eigenen Absicherung selbst vorgenommen oder überwacht werden.

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