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Autarke Wasserversorgung: Was für die Trinkwasserhygiene wichtig ist

Isabel Hoffmann
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Hausbrunnen sind ein wichtiger Bestandteil der Wasserversorgung in Deutschland, vor allem in ländlichen Bereichen. Dort ist eine zentrale Versorgung aus technischen oder hygienischen Gründen nicht immer möglich oder ökonomisch sinnvoll. Bezogen wird das Wasser vorwiegend aus Quellwasser und oberflächennahen Grundwasserreserven.

Die Trinkwasserverordnung unterscheidet generell zwischen Kleinanlagen zur Eigenversorgung und dezentralen kleinen Wasserwerken, aus denen das Trinkwasser im Rahmen einer gewerblichen oder öffentlichen Tätigkeit abgegeben wird – beispielsweise an Mieter, Ferien­gäste oder Gewerbebetriebe (weniger als 50 Personen). Die Qualität des aus dem Boden gewonnenen Wassers hängt stark von den geologischen Gegebenheiten und den Umgebungsbedingungen vor Ort ab.

Diese Faktoren haben Einfluss auf die Trinkwasserqualität

Das Regenwasser nimmt bereits in der Atmosphäre verschiedene Stoffe auf, die es verändern. Beim Durchfließen der Bodenschichten reichert sich Wasser mit immer größeren Mengen an Inhaltsstoffen an. Hinzu kommen stets auch Mikroorganismen. Auch Legionellen finden sich praktisch in allen natürlich vorkommenden Wässern. Diese ungewollten Inhaltsstoffe gelangen dann wiederum in das Grundwasser.

Das Vorkommen und die Zusammensetzung der im Boden enthaltenen Mineralien entscheiden über den Härtegrad des Wassers: Gelangt etwa eine große Menge an Calcium- und Magnesiumionen hinein, wird es hart. Dies ist vor allem in Gegenden mit viel kalk- oder kreidehaltigem Gestein der Fall.

Auch bei Eigenwasser gilt die deutsche Trinkwasserverordnung

Der Besitzer eines Brunnens ist für die Einhaltung der Trinkwasserqualität verantwortlich. Bei Hausbrunnen, die auch von Dritten genutzt werden, steht der Betreiber laut Trinkwasserverordnung zudem in der Pflicht, mindestens einmal jährlich eine Besichtigung der Umgebung der Wasserfassungsanlage durchzuführen und gegebenenfalls einzugreifen.

Um Probleme durch verunreinigtes Trinkwasser zu vermeiden, sollte das Brunnenwasser – noch bevor es in den Hauswasserkreislauf gelangt – aufbereitet werden. Bei der Wahl des optimalen Verfahrens spielen neben den Vorgaben der Trinkwasserverordnung auch die individuellen Bedürfnisse des Besitzers sowie die Beschaffenheit der Umgebung eine entscheidende Rolle. Um im ersten Schritt die Qualität des eigenen Trinkwassers zu bestimmen, ist immer eine exakte Analyse geboten – selbst wenn augenscheinlich keine Auffälligkeiten auf eine Beeinträchtigung hindeuten.

Gut untersucht ist halb aufbereitet

Eine umfassende Analyse schafft Klarheit über die Beschaffenheit des Eigenwassers. Dabei wird das Wasser neben dem Geruch, dem Bodensatz, der Trübung und der Farbe unter anderem auch auf die Leitfähigkeit, den pH-Wert sowie die Säurekapazität bis pH-Wert 4.3 (Karbonathärte) hin untersucht. Hinzu kommt die Überprüfung der Gesamthärte sowie bei Bedarf der Basenkapazität, außerdem die Untersuchung auf Eisen, Mangan und eventuell Ammonium, Nitrat, Nitrit, Chlorid und Sulfat. Liegt das Ergebnis vor, kann der Brunnenbesitzer die Lösung wählen, die sich am besten für die Beschaffenheit des Brunnenwassers und seine Ansprüche eignet.

Die regelmäßigen Untersuchungen einer Brunnenanlage müssen von einer akkreditierten Stelle durchgeführt und die Ergebnisse ans Gesundheitsamt übermittelt werden.

Ein weiterer Grund, der eine regelmäßige Analyse und eine mögliche Aufbereitung des Trinkwassers sinnvoll macht, ist neben der eigenen Gesundheit auch die regelmäßige Kontrolle durch das Gesundheitsamt, das zur Überwachung von Wasserversorgungsanlagen verpflichtet ist.

In der Trinkwasserverordnung ist ebenfalls festgelegt, dass nicht nur Grenzwertüberschreitungen, sondern auch wahrnehmbare Beeinträchtigungen des Geschmacks, der Färbung und Trübung sowie außergewöhnliche Vorkommnisse in der Umgebung dem Gesundheitsamt zu melden sind. Denn das Überschreiten einiger Parameter kann eine Gesundheitsgefährdung darstellen.

Die regelmäßigen Untersuchungen einer Brunnenanlage müssen von einer akkreditierten Stelle durchgeführt und die Ergebnisse ans Gesundheitsamt übermittelt werden. Danach gilt eine Aufbewahrungsfrist von mindestens zehn Jahren. Für den Betreiber eines dezentralen kleinen Wasserwerks ist die Untersuchungspflicht besonders bei der Erstinbetriebnahme umfangreich.

Setzt er außerdem Chemikalien zur Aufbereitung ein, muss er das regelmäßig dokumentieren, indem er die verwendeten Stoffe und ihre Konzentration im Trinkwasser aufzeichnet. Es dürfen außerdem nur Stoffe eingesetzt werden, die nach § 11 der Trinkwasserverordnung gelistet sind.

Mögliche Störfaktoren und deren Behebung

Gleich mehrere Faktoren beeinflussen das Brunnenwasser negativ. Nach starken Niederschlägen oder bei Brunnenwässern mit einem Anteil an Oberflächenwasser enthält das geförderte Wasser häufig einen erhöhten Gehalt an Schwebstoffen beziehungsweise Trübstoffen. Dieser kann einerseits eine mechanische Schmutzbelastung hervorrufen, was beispielsweise dazu führt, dass nachgeschaltete Installationen schadhaft werden und somit nicht mehr zuverlässig funktionieren. Der Schwebstoffanteil kann andererseits auch durch enthaltene organische Verunreinigungen und die Bildung besiedelbarer Oberflächen eine mikrobiologische Belastung darstellen.

Eisen- und Mangangehalt in den Griff bekommen

Die im Brunnenwasser mit am häufigsten vorkommenden Inhaltsstoffe sind Eisen- und Manganverbindungen. Sie führen zu einer Verschlammung von Rohrleitungen und Installationen sowie zu einer Verfärbung des Wassers. Korrosion kann die Folge sein. Eine mögliche Lösung gegen Trübstoffe sowie den Eisen- und Mangangehalt ist die Aufbereitung des Brunnenwassers durch Filtration.

Festbettfilter eignen sich für unterschiedliche Anwendungen. Die Festbettfilter werden je nach Anforderung zur Enteisenung, Entmanganung, Entsäuerung, Entfärbung sowie zur Geruchs- und Geschmacksverbesserung des Brunnenwassers eingesetzt. Dabei durchströmt das Wasser den geschlossenen Filterbehälter von oben nach unten. Die unerwünschten Begleitstoffe werden in einer oder mehreren Schichten aus Filtermaterial mit unterschiedlicher Körnung und Zusammensetzung zurückgehalten.

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