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Heute ist Weltwassertag - aktuelle Branchenstimmen

Jedes Jahr am 22. März rufen die Vereinten Nationen zum Weltwassertag auf. 2022 findet er unter dem Motto „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“ (englisch: „Groundwater: Making the Invisible Visible“) statt.

Die deutschen Trinkwasserversorger haben im Jahr 2021 rund 3,3 Milliarden Euro in die Instandhaltung ihrer Anlagen und in den Ausbau und die Erneuerung ihrer Infrastruktur investiert. Dies zeigen erste Daten des BDEW. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Investitionen der Trinkwasserversorger damit deutlich, um über sechs Prozent, angestiegen.

60 Prozent der Investitionen flossen in die Rohrnetze. Insbesondere in deren Sanierung und Erneuerung wurde zuletzt deutlich mehr investiert. Rund 20 Prozent der Investitionssumme entfällt auf die Wassergewinnung, -aufbereitung und -speicherung. Die restlichen 20 Prozent verteilen sich auf Zähler, Messgeräte, IT und sonstige Investitionen. Die Investitionszahlen zeigen, dass auch die Digitalisierung der Trinkwasserversorgung stark voranschreitet. In den Bereichen Zähler und Messgeräte mit digitalen Systemen und in der IT gab es eine Zuwachsrate der Investitionen von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Um die hohe Qualität der Wasserversorgung auch in Zukunft aufrechterhalten zu können, investieren die Trinkwasserversorger auch weiterhin in die nachhaltige Sanierung und Erneuerung der Trinkwasserinfrastruktur. Auch in den Bereichen IT, Zähler und Messwesen werden die Investitionen in den nächsten Jahren weiter zunehmen.“ sagt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser.

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und seine Produktion wird immer aufwendiger

Auch in Mitteleuropa sind die Grundwasserreserven endlich und sauberes Wasser in Flüssen und Stauseen steht nicht immer zur Verfügung.

Die Industrie bietet viele Ansätze zum Einsparen von Trinkwasser oder zum Ersatz des Trinkwassers durch die Nutzung von Regenwasser - meist unbeachtet bleibt die Möglichkeit, einmal benutztes Trinkwasser wiederzuverwenden, z.B. für die Toilettenspülung, zur Bewässerung im Gartenbau und der Landwirtschaft und zu Reinigungszwecken. Zu diesem Zweck wird schwach belastetes Abwasser aus Dusche und Bad aufbereitet und einer zweiten Nutzung zugeführt. Diese Art der Grauwassernutzung setzt voraus, dass das so gewonnene Wasser keimfrei, frei von organischen Stoffen und geruchsfrei ist. Voraussetzung für eine sinnvolle Nutzung ist die Lagerfähigkeit des Betriebswassers über mehrere Wochen, denn der Anfall von Grauwasser, z.B. in Fitnessstudios und Sportstätten, aber auch in Hotels und Studentenwohnheimen ist oft vom Verbrauch entkoppelt.

Der Bereich Betriebswassermanagement der DEHOUST GmbH in Leimen hat letztes Jahr die Grauwasseranlagen Typ MB im Markt vorgestellt. Diese Anlagen zeichnen sich durch eine hohe Betriebssicherheit, die Möglichkeit der individuellen Anpassung der Prozessparameter, einfache Wartung und hohe Leistungen aus. Der Anschluss an das Internet erlaubt den Technikern von Dehoust eine lückenlose Überwachung der Anlage und sorgt für optimale Betriebsbedingungen. Je nach Bedarf von Betriebswasser (Nicht-Trinkwasser) ergänzen sich Grauwasseranlagen und Regenwassernutzungsanlagen von DEHOUST zu einem Gesamtsystem DEHOUST Connect.

Trinkwasserqualität zunehmend in Gefahr

"Grundwasser trägt mit 70 Prozent zur öffentlichen Wasserversorgung bei und ist damit die wichtigste und kostbarste Ressource für die Trinkwassergewinnung. Auch in Zukunft werden ausreichende Mengen an Trinkwasserressourcen verfügbar sein – Deutschland ist weiterhin ein wasserreiches Land. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Grundwasser in Qualität und Quantität zunehmenden Gefahren ausgesetzt ist. Seine Qualität wird beeinträchtigt von Schadstoffeinträgen, wie zum Beispiel Nitrat, sowie Rückstände von Pflanzenschutz- und Arzneimitteln. Die Maßnahmen zum Herausfiltern dieser unerwünschten Einträge sind aufwendig; die Kosten tragen letztlich Verbraucherinnen und Verbraucher.  Um die Qualität dieser wertvollen Ressource zu sichern, ist es wichtiger denn je, das Vorsorge- und das Verursacherprinzip so zu stärken, damit wirksame Anreize entstehen, Verunreinigungen gar nicht erst ins Grundwasser gelangen zu lassen. Das Naturprodukt Trinkwasser muss unbedingt mit einfachen Verfahren aus Grundwasser zu gewinnen sein. Hierfür ist ein vorsorgender Grundwasserschutz unerlässlich. 

Der Klimawandel stellt eine Herausforderung im Hinblick auf die Quantität der Wasserressourcen und des Grundwassers dar. Wir müssen heute die Weichen stellen, damit zukünftig genug Wasser für alle Nutzergruppen vorhanden ist. Für die Wasserversorger bedeutet dies, mit angepassten Strategien die Ausfallsicherheit der Versorgung zu erhöhen und die Infrastruktur im Rahmen eines modernen Assetmanagements zu ertüchtigen. Zukünftig müssen darüber hinaus regulatorische Rahmenbedingungen konsequenter umgesetzt werden, etwa die Flexibilisierung des Wasserrechts oder der Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung vor anderen Nutzungen müssen weiterhin gewährleistet bleiben", erklärt Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches.

Klimawandel bringt neue Herausforderungen für Wasserschutz

Die Veränderungen durch den Klimawandel stellen die Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen, die unbedingt Anpassungen erfordern. „Wasser ist von elementarer Bedeutung für Menschen, Tiere und die Umwelt. Dementsprechend hoch ist der Stellenwert, den der Gewässerschutz genießen sollte“, betont Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. „Hinsichtlich der Anpassung an den Klimawandel muss der öffentlichen Wasserversorgung gegenüber anderen Wassernutzungen Vorrang eingeräumt werden. Denn bei zunehmenden Nutzungskonkurrenzen wird die Gleichung „ohne Wasser kein Leben“ zu einer Realität, der eine nachhaltige Wasserstrategie in Deutschland zu begegnen hat.“ Der BDEW hat eine umfassende Wasserstrategie für Deutschland vorgelegt. Dabei stehen acht Kernpunkte im Fokus. Dazu gehören unter anderem das Thema Anpassung an den Klimawandel, die Forderung nach einer gewässerverträglichen Landwirtschaft und die Umsetzung des Vorsorgegrundsatzes und des Verursacherprinzips.

Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Milliarden Kubikmeter Wasser für die öffentliche Wasserversorgung gefördert. „Fast zwei Drittel unseres Trinkwassers stammt aus dem Grundwasser. Das macht es besonders wichtig, diese Wasserressource zu schützen“, sagt Weyand. Ziel muss es sein, Einträge von Spurenstoffen und Nährstoffen im Grundwasser bereits an der Quelle zu minimieren. Wichtig ist es daher, das Vorsorge- und das Verursacherprinzip zu stärken. Es gilt, wirksame Anreize zu setzen, Verunreinigungen gar nicht erst ins Wasser gelangen zu lassen. Dies betrifft nicht nur Arzneistoffe, Therapeutika oder Spurenstoffe, sondern in gleicher Weise auch andere Stoffeinträge wie Mikroplastik oder antibiotikaresistente Bakterien. „Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz, der sich am Verursacher- und Vorsorgeprinzip sowie an der Verantwortung des Herstellers für den gesamten Lebenszyklus seines Produktes orientiert“, so Martin Weyand. Denn jede Verschmutzung von Wasserressourcen führe am Ende dazu, dass insgesamt weniger Grundwasser zur Verfügung stehe. „Wasser ist nicht ersetzbar und braucht deshalb den uneingeschränkten Schutz der Gesellschaft.“

Hintergrund zum Weltwassertag

Der Weltwassertag, 1992 von der UNESCO ins Leben gerufen, findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Er soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Ressource Wasser schärfen. Zum Weltwassertag 2018 hat die UN-Weltwasserdekade begonnen, die bis März 2028 andauert und mit der die Vereinten Nationen besonders auf die Themen Wasser und Gewässerschutz aufmerksam machen möchten.

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