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Hydraulische Weiche: Antworten auf die FAQ

Hanno Schatzmann
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Inhalt
Diese hydraulische Weiche SpiroCross All in One in DN 100, in gelb, links im Bild, sorgt für unabhängige ­Volumenströme.

Was ist eine hydraulische Weiche und wo wird sie eingesetzt?

Die hydraulische Weiche ist ein Bauteil, das in Heizungs- und Kühlanlagen den Primär- vom Sekundärkreis hydraulisch entkoppelt. Der Primärkreis entspricht der Erzeugerseite, also der Heizung/Kühlung, der Sekundärkreis ist die Verbraucherseite mit allen Elementen der Wärme- und Kälteverteilung. Eingesetzt wird die Weiche insbesondere in größeren und großen Heizungs- und Kühlanlagen, etwa in Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden sowie gewerblichen und industriellen Anlagen. Hier sind die benötigten Volumenströme im Primär- und Sekundärkreis unterschiedlich groß.

Welchen Folgen treten auf, wenn ein größeres oder großes System ohne eine hydraulische Weiche installiert würde?

Ohne eine hydraulische Trennung ist es nur äußerst schwer möglich, einen effizienten Betrieb zu erreichen. So würden die Pumpen nicht im optimalen Bereich laufen, was die Betriebskosten erhöht. Zudem würde das System anfälliger für Störungen (Stichwort Kavitation) und die Lebensdauer geringer. Als weiterer Nachteil ist zu nennen, dass die Temperaturregelung im Verbraucherkreis schwieriger würde. Das liegt unter anderem daran, dass es eine häufige Änderung der Druckverluste gibt, etwa durch Öffnen und Schließen von Heizkörperventilen.

Die Platzierung einer hydraulischen Weiche in einer Heizung, hier schematisch dargestellt mit einer Zweikesselanlage.

Was passiert in einer hydraulischen Weiche?

Eine hydraulische Weiche wird senkrecht zwischen den Primär- und den Sekundärkreis platziert und entkoppelt diese beiden Systembereiche. Dabei wird jeweils der Vor- und Rücklauf an die Weiche angebunden. Es besteht im Prinzip gleichzeitig eine Trennung und eine Verbindung mithilfe des Bauteils. Durch eine entsprechende Größe der Weiche ist die Fließgeschwindigkeit relativ gering. Daher bildet sich durch die unterschiedlichen Temperaturen im Innern eine Schichtung: Durch die oberen Anschlüsse fließt das wärmere Vorlaufwasser, durch die unteren das kältere Rücklaufwasser. Im besten Fall sind die Volumenströme des Vor- und Rücklaufs praktisch gleich. Dieser Zustand tritt nur dann auf, wenn ­Angebot und Nachfrage identisch sind, was im laufenden ­Betrieb aber selten ist.

Wie reagiert die hydraulische Weiche auf Schwankungen im Primär- und Sekundärkreis?

Durch diese permanenten Veränderungen, ausgelöst durch mehr oder weniger große Nachfrage auf der Verbraucher­seite, muss die Primärseite reagieren. Unter Umständen moduliert der Wärmeerzeuger in unterschiedlichen Lastbereichen, während sich die Wärmeabnahme ebenfalls ständig verändern kann. Daher lassen sich neben den ausgeglichenen Volumenströmen zwei Betriebszustände unterscheiden, bei denen eine Mischung von Vor- und Rücklaufwasser erfolgt:

1. Ist die Abnahme größer als das Angebot, gelangt ein Teil des Rücklaufwassers in den Vorlauf. Die Vorlauftemperatur sinkt, ein moderner modulierender Wärmeerzeuger regelt nach und erhöht die Leistung.

2. Ist die Abnahme geringer als das Angebot, fließt Vorlaufwasser in den Rücklauf. Die Rücklauftemperatur steigt und ein modulierender Wärmeerzeuger verringert seine Leistung, um seinen hohen Wirkungsgrad beizubehalten. Moderne Wärmeerzeuger haben zudem sehr geringe Wasservolumina, die schnell ihre Solltemperatur erreichen. Ohne den Einsatz einer hydraulischen Weiche fangen die Geräte häufig an zu takten.

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