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So werden Einrohrheizungen richtig einreguliert

Meinolf Rath
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Die Optimierung von Einrohrheizungen ist keine leichte Aufgabe. In Deutschland gibt es laut Schätzungen noch über eine Million Anlagen.

Schätzungen zu Folge existieren in Bestandsgebäuden bis dato noch weit über eine Million Einrohrsysteme, die mehrheitlich Mitte der 1970er bis Mitte der 80er installiert wurden. Ein großer Teil davon arbeitet sehr ineffizient. Die mangelhafte Funktion beruht dabei auf der Besonderheit der Bauweise. Bei Einrohrventilen wird nur ein bestimmter Prozentsatz des Heizungswassers dem Heizkörper zugeführt – etwa 30 bis 50 % – und der verbleibende Volumenstrom fließt daran vorbei. Hinter dem Heizkörper kommt es dann zu einer Vermischung des Wassers aus dem Bypass mit dem abgekühlten Heizungswasser aus dem Heizkörper.

Durch die Verbindung der einzelnen, aufeinander folgenden Heizkörper über nur eine Ringleitung nimmt die Vorlauftemperatur in der Leitung mit zunehmender Entfernung vom Ausgangspunkt stetig ab. Die sinkende Heizleistung wird mit einer kontinuierlichen Vergrößerung der Heizflächen ausgeglichen. Dennoch lassen sich die Wärmeverluste trotz korrekter Auslegung in manchen Fällen nicht ausreichend kompensieren, sodass weit vom Ausgangspunkt entfernte Räume häufig unterversorgt sind.

Mangelnde Regulierbarkeit

Bei Heizungen mit Einrohrsystem handelt es sich um volumenstromkonstante Systeme, bei denen die Wassermenge im Strang, anders als bei einer Zweirohranlage, gleichbleibt. Das kann zu folgender Situation führen: Wenn Nutzer die Heizungswasserzufuhr eines Heizkörpers über ein Thermostatventil drosseln oder ganz unterbinden, fließt eine größere Wassermenge durch den Bypass. Dadurch steigt die Vorlauftemperatur für den Folgeheizkörper, sodass dieser überversorgt wird. Häufig führt dies dazu, dass der Nutzer auch hier das Thermostatventil niedriger einstellt bzw. schließt.

Der Einsatz druckunabhängiger Ventile ermöglicht in Einrohranlagen den hydraulischen ­Abgleich ohne komplexe Berechnungen oder detaillierte Kenntnisse des Rohrleitungsnetzes.

Dieser Effekt setzt sich dann bis zum letzten Heizkörper fort – eine Kettenreaktion, die letztlich zu einem Anstieg der Rücklauftemperatur führt, weil heißes Heizwasser aus dem Vorlauf in den Rücklauf fließt. Als Folge dessen vermindert sich die Spreizung der Wassertemperatur. Insbesondere die schwankenden und teilweise zu hohen Rücklauftemperaturen sind der Grund, warum sich Einrohrheizungen schlecht mit modernen, effizienten Wärmeerzeugern wie Brennwertkesseln oder Wärmepumpen kombinieren lassen. 

Ein weiteres Problem ergibt sich durch die Tatsache, dass in den Anlagen während der Heizperiode alle Rohrleitungen ständig von Heizwasser durchströmt werden. So kommt es während dieses Zeitraumes selbst bei geschlossenen Thermostatventilen zu einer permanenten Wärmeabgabe über die Heizungsrohre. Das verbraucht nicht nur unnötig Pumpenenergie, sondern kann darüber hinaus zu einer Überhitzung der Räume und damit zu mangelndem Komfort für die Bewohner führen.

Warum einfache Maßnahmen nicht greifen

Kaum eine Einrohranlage arbeitet ohne mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen. Oftmals wird dann mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen versucht die Situation zu ver­bessern, beispielsweise durch eine Änderung der Anlagen­einstellungen. Allerdings haben die Anpassungen sehr häufig statt positiver Auswirkungen eher negative Konsequenzen, genauer gesagt eine Verschlechterung der Hydraulik oder/und einen höheren Energieverbrauch zur Folge. Ein Beispiel dafür ist der Versuch, den zunehmenden Wärmeverlust in der Ringleitung mit einer übermäßig hohen Ausgangs-Vorlauftemperatur auszugleichen.

Druckunabhängige ­Regel- und Einregulier­ventile wie etwa das TA-Compact-P von IMI Hydronic Engineering übernehmen die Funktion eines automatischen Durchflussreglers und gewährleisten eine exakte Versorgung der angeschlossenen Heiz­körper.

Die Erhöhung der Vorlauftemperatur führt oftmals dazu, dass durch die Wärmeabgabe der Rohrleitungen bereits ein Großteil des Wärmebedarfs gedeckt werden kann. Diese Überversorgung ist zum einen mit einem hohen Energiebedarf und die dadurch unnötigerweise entstehenden Kosten verbunden sowie zum anderen mit Behaglichkeitseinbußen, da ein angenehmes Raumklima auf Dauer kaum zu erreichen ist. 

Eine andere, oft umgesetzte Maßnahme ist die Erhöhung der Pumpenleistung durch eine höhere Drehzahl oder eine größere Pumpe. Dieser Schritt hat als Ergebnis ebenfalls einen erheblich erhöhten Energiebedarf, zudem wirkt er sich negativ auf die Hydraulik aus und kann Strömungsgeräusche verursachen.

Hydraulischer Abgleich hilft

Eine sichere, aber zugleich auch mit hohem Aufwand verbundene Methode, einen möglichst effizienten Betrieb einer Einrohrheizung zu gewährleisten und einen zumindest ausreichenden Komfort für die Bewohner des Gebäudes zu sichern, ist die Durchführung eines ­hydraulischen Abgleichs. Allerdings wird er nur selten in Betracht gezogen, da für einen nachträglichen Abgleich eine neue Rohr­netzberechnung der einzelnen Kreise vorgenommen werden müsste, um die Ringvolumenströme einigermaßen genau zu ermitteln. Das ist mit hohem Aufwand verbunden bzw. teilweise kaum realisierbar, da in Bestandsgebäuden vielfach die nötigen Daten fehlen. 

Eine leicht umsetzbare Lösung für diese Situation bieten druckunabhängige Regel- und Regulierventile, da sie nur geringe Betriebskosten mit sich bringen und sich schnell und einfach installieren lassen. Durch den Einsatz moderner, druckunabhängiger Ventile lässt sich ein hydraulischer Abgleich sogar ohne komplexe Berechnungen oder detaillierte Kenntnisse des Rohrleitungsnetzes automatisch ausführen. Das Ventil TA-Compact-P von IMI Hydronic Engineering ermöglicht beispielsweise individuelle Durchflussmengen, verhindert zu hohe Durchflüsse und erreicht so eine exakte hydronische Regelung. Es eignet sich besonders für die Einregulierung und Regelung kleiner und mittlerer Verbraucher.

Einregulierventile für ­automatische Regelung

Die Regel- und Regulierventile ermöglichen dank des integrierten Differenzdruckreglers, der über das Regelteil den Differenzdruck konstant hält, unter sämtlichen Arbeitsbedingungen eine stabile und präzise Temperaturregelung. Vollständig geöffnete Ventile begrenzen den maximalen Durchfluss und gewährleisten so, dass sämtliche Einrohr-Ringe exakt die für die Versorgung der angeschlossenen Heizkörper benötigte Wassermenge erhalten. 

Für die Ermittlung der erforderlichen Durchflussmenge sind lediglich die Heizleistung des Einrohrrings und die Temperaturspreizung des Systems erforderlich. Der entsprechende Einstellwert am Ventil kann anschließend einer Tabelle in den Produktunterlagen entnommen werden.

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