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Wie funktioniert eigentlich der hydraulische Abgleich?

Stephan von Oelhafen

Ohne einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage wird die erzeugte Wärmemenge nicht gleichmäßig verteilt. Je nach Widerständen (z.B. Leitungen, Wärmeüberträger, etc.) ändert sich der Druck und damit auch die Versorgung der Wärmeüberträger. Dies beeinflusst wiederum die Wärmeabgabe an den Raum. So ist für einen dem Wärmeerzeuger naheliegenden Wärmeüberträger weniger Druck zur Versorgung nötig als für einen weit entfernten. Die Wassermenge, die bei den einzelnen Heizungen ankommt, reicht möglicherweise nicht aus, um den jeweiligen Raum mit genügend Wärme zu versorgen.

D.h. ohne der Maßnahme eines hydraulischen Abgleiches der Heizung kann es zu einer Unter- oder Überversorgung des Raums kommen, der Energieverbrauch steigt möglicherweise, der Komfort sinkt. Dann heißt es, in einem Raum wird es nicht warm genug, in einem Heizkörper rauscht es. Häufig wird dann an der Heizkurve gestellt oder die Leistung der Heizungspumpe im Gebäude verändert. Tatsächlich würde aber ein hydraulischer Abgleich die wirkungsvolle und richtige Maßnahme sein.

Das bewirkt der hydraulische Abgleich

Einfach gesagt, sorgt der hydraulische Abgleich dafür, dass jeder Wärmeüberträger genau die benötigte Wärmeenergie erhält. Der Volumenstrom der Wärmeüberträger wird in Abhängigkeit der benötigten Leistung angepasst. Dadurch werden sowohl Komfort als auch die Energieeffizienz gesteigert. Fließgeräusche werden verhindert, übermäßige Pumpenleistung verhindert, die Raumtemperatur entspricht den Vorgaben und Wünschen, die Heizkurve wird richtig eingestellt.

Der hydraulische Abgleich bietet folgende Vorteile:

  • Erst durch den hydraulischen Abgleich wird die volle Funktionstüchtigkeit aller Heizkörper bzw. der Fußbodenheizung gewährleistet
  • Wohnkomfort
  • Wertsteigerung der Immobilie
  • Energieersparnis

Das ist für den hydraulischen Abgleich nötig

Um die Wärmeüberträger richtig einzustellen, wird zunächst der Wärmebedarf des jeweiligen Raumes benötigt. Diesen erhält man im Neubau bei einer Heizlastberechnung. Ebenso sind in diesem Fall auch die benötigten Daten zu den Druckverlusten im Rohrnetz einfach durchzuführen. Im Altbau ist das deutlich schwieriger, da oft weder die Leitungsführung noch die eingebauten Formstücke bekannt sind. Auch der Wärmebedarf lässt sich im Altbau nur schwer genau berechnen.

Um den Durchfluss der Wärmeüberträger einzustellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So können ganze Stränge mittel Strangregulierventilen abgeglichen werden. Für Heizkörper gibt es voreinstellbare Thermostatunterteile. Durch die Voreinstellung wird der benötigte Durchfluss für den Heizkörper eingestellt. Ziel ist es, jeden Heizkörper mit genau dem benötigten Wasservolumen zu versorgen, das für die gewünschte Raumtemperatur nötig ist.

Auch bei Fußbodenheizungen ist ein hydraulischer Abgleich möglich. Der Aufwand ist zwar etwas größer, aber durch den Komfortgewinn und die Energieeinsparung trotzdem sinnvoll.

Schritte für den hydraulischen Abgleich

Vereinfacht kann die Durchführung des hydraulischen Abgleichs in folgende Schritte unterteilt werden:

  • Eine Abschätzung bzw. Berechnung der Heizlast und der eingebauten Heizkörperleistung und die Bestimmung der notwendigen Vorlauftemperatur
  • Daraus werden die maximal benötigten Heizwassermassenströme für jeden Heizkörper ermittelt
  • Eine Abschätzung bzw. Berechnung der Druckverluste im Rohrnetz zur Ermittlung der benötigten Pumpenleistung
  • Auswahl der Thermostatventile nach den erforderlichen Durchfluss- und Druckkennwerten
  • Auslegung der Umwälzpumpe (auch automatische Strangregulierventile) nach der benötigten Förderhöhe und dem erforderlichem Volumenstrom
  • Einstellung der Heizkurve entsprechend der berechneten optimalen Auslegungsvorlauftemperatur
  • Einstellung und Dokumentation der Werte

Testen Sie Ihr Wissen zum hydraulischen Abgleich mit unserem Wissenstest.

Lesen Sie auch: VdZ aktualisiert Formulare für Hydraulischen Abgleich

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