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5 Fehler beim Installieren einer Brennwertheizung

Frank Urbansky
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Brennwerttechnik ist bei Öl-, Gas- und Pelletkesseln das Nonplusultra. Bei Wirkungsgraden von bis zu 96% ist hier auch kaum eine weitere Steigerung der Energieeffizienz vorstellbar. Möglich macht dies die Rückgewinnung der Abwärme im Schornstein mittels Wärmeübertrager. So wird der Rauch abgekühlt, was auch noch einen positiven Umwelteffekt hat. Allerdings fällt im Schonstein ein leicht säurehaltiges Kondensat an, das abgeführt werden muss. Und: Brennwerttechnik braucht unbedingt einen hydraulischen Abgleich, ist sie denn einmal installiert.

Hier die häufigsten Fehler bei Erwerb und Installation:

1. Zu großer Kessel

Schätzungen zufolge weisen gut 70 % der in Deutschland vor 2010 installierten Heizkessel eine viel zu große Leistungen auf, und zwar um etwa das Doppelte des eigentlich Nötigen. Installateure, aber auch ihre Kunden fuhren früher, als auch die Energiekosten noch deutlich niedriger lagen als heute, lieber nach dem Grundsatz: Was man hat, das hat man. Und das war eben eine sichere, wenn auch viel zu hohe Leistung. Das hat sich in den letzten Jahren gebessert. Zum einen richten sich die SHK-Handwerker gerade bei Neubauten und energetisch sanierten Bestandsbauten nach den deutlich geringeren Wärmelasten, die in diesen gut gedämmten Häusern anfallen. Zum anderen liegt das an der modulierenden Fahrweise der Heizungen. Das kann heute jeder moderne Kessel. Er passt also seine Leistung dem aktuellen Bedarf im Haus an. Frühere Kessel ballerten einfach dumpf durch. Dennoch sollte die Heizlastberechnung immer nach der DIN EN 12831 erfolgen.

Bei der Installation eines Brennwertgerätes wird in den alten Schornsteinzug ein modernes Abgasrohr (im Bild in weiß) aus Kunststoff eingezogen. Durch die niedrigen Abgastemperaturen ist der alte Schornsteinzug ungeeignet.

2. Hohe Rücklauftemperaturen

Im Idealfall fährt eine Heizung so, dass sie in etwa die Menge an Wasser erwärmt, für die gerade im Haus eine Nachfrage herrscht. Daraus folgt auch, dass das rücklaufende Heizungswasser so kalt wie möglich ist. Doch genau daran scheitert es bei vielen Brennwertgeräten. Die Rücklauftemperaturen sind zu hoch, die Heizung arbeitet damit ineffizient. Beheben kann man das mit dem schon eingangs erwähnten hydraulischen Abgleich.

3. Pufferspeicher zu groß

Wie die Heizleistung kann auch der Speicher für das im Voraus produzierte Warmwasser, der Pufferspeicher, deutlich zu groß ausfallen. Das wiederum sorgt dafür, dass die Heizung immer anspringt, wenn die Temperatur im Pufferspeicher unter den eingestellten Wert sinkt – und das, obwohl niemand im Haus gerade Duschen oder Baden will. Auch das sorgt für sinnlosen Energieverbrauch und zu hohe Heizkosten. Als Faustregel gilt: Je Person im Haushalt etwa 75 Liter Speichervolumen, oder 50 bis 100 Liter je Leistung des Brennwertgerätes. Bei Festbrenngeräten wie Pellet-Brennwertkesseln sollte die DIN EN 303-5 für Festbrennstoffkessel herangezogen werden.

4. Mangelhafte Programmierung

Ein gar nicht so seltener Fehler ist die mangelhafte Programmierung der Steuerung einer Heizungsanlage, was freilich nicht ein reines Brennwert-Problem ist, sondern auch bei Wärmepumpen auftreten kann. Im Idealfall ist eine Heizung witterungsgeführt, entweder mit einem Außenfühler oder anhand einer Internetverbindung mit einem dafür geeigneten Wetterdienst. Auch eine fehlende Differenzierung nach Wochentagen und Wochenenden, sowie zwischen Tag und Nacht sorgen für zu hohe Verbräuche.

5. Kein Platz und zu niedrige Türen

Ebenfalls ein Klassiker, insbesondere im Bestand, aber auch im Neubau, ist zu geringer Platz oder die zu hohen sogenannten Kippmaße, insbesondere bei Pufferspeichern, die dann nicht durch eine dafür vorgesehene Tür passen. Alle Montagemaße sollten deshalb vorher beim Hersteller erfragt werden, um böse Überraschungen und insbesondere dann nötige Mauerdurchbrüche zu vermeiden.

Und zum Schluss: Der Schornstein

Ein letzter, also sechster möglicher Fehler, liegt in einer mangelhaften Installation eines geeigneten Schornsteines. Brennwerttechnik wird ja meist da eingesetzt, wo durch eine energetische Sanierung oder gute Dämmung von vornherein auch Fahrweisen auf niedrigerem Niveau möglich sind. Denn das erhöht die Effizienz und spart Energie.

Doch genau darin liegt auch bei einer Umrüstung auf eine Brennwertheizung in älteren Gebäuden ein Problem. Denn die dort meist vorhandenen gemauerten Schornsteine sind nicht geeignet, das entstehende Kondensat durch die Abkühlung der Rauchgase mittels Wärmeübertrager fachgerecht abzuleiten (Bspw. über eine Kondensatpumpe). Das führt zu einer sogenannten Versottung des Schonsteines und letztlich zu dessen Schädigung. Hier hilft der Einzug eines geeigneten Kunststoffrohres bei Gas- oder Öl-Brennwert oder eines keramischen oder metallischen Abzuges bei Festbrennstoffkesseln.

Zudem sind modernisierte Gebäude durch die Dämmung eher luftdicht. Deswegen muss für die Brennwerttechnik die zur Verbrennung nötige Luft von außen zugeführt werden. Ältere gemauerte Schornsteine sind aber in aller Regel einzügig und können dies nicht gewährleisten. Deswegen muss die Luftzuführung entweder über die Außenwände erfolgen oder aber über eine Luftzuführung im Schornstein.

Bei modernen Abgassystemen sind diese beiden Funktionen – Kondensatabführung und Luftzuführung – miteinander kombiniert.

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