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Baden-Württemberg setzt auf Tiefe Geothermie

Ein entsprechender Forschungsantrag zur Entwicklung und Erprobung der Technologie durch das Landesforschungszentrums Geothermie (LFZG), an dem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) maßgeblich beteiligt ist, wurde bewilligt. Die Entscheidung steht im Zusammenhang mit dem Klimaschutzgesetz des Landes, das eine Reduktion der Treibhausgasemission um 90% bis zum Jahr 2050 vorsieht.

In Baden-Württemberg gibt es insbesondere im Oberrheingraben und in Oberschwaben große Potenziale für die Nutzung der Tiefen Geothermie. Sie sollen nach einem Beschluss der Landesregierung nun besser genutzt werden. Zu diesem Zweck erstellt das Umweltministerium eine Road Map mit verschiedenen Maßnahmen. 

Was ist Tiefe Geothermie?

Als Tiefe Geothermie bezeichnet man die klimafreundliche Nutzung der Erdwärme aus Tiefen zwischen 400 und 4.000 Metern. Experten schätzen, dass rund zehn Prozent des deutschen Energiebedarfs geothermisch gedeckt werden können. Für den effizienten Einsatz im Wärmesektor sind jedoch Wärmenetze in den Kommunen eine zentrale Voraussetzung.

„Der Ausbau der Wärmenetze muss Teil der Road Map Tiefe Geothermie sein“, fordert Franz Pöter, Geschäftsführer der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg. „In Oberschwaben reichen die Temperaturen eher für eine Versorgung auf Quartiersebene. Die Fernwärmenetze in Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg dagegen könnten vollständig durch Erdwärmeanlagen versorgt werden.“ Bislang werden sie aus fossilen Quellen, etwa der Abwärme aus Kohlekraftwerken, gespeist.

170°C nur drei Kilometer unter der Erde

Professor Thomas Kohl vom Institut für Angewandte Geowissenschaften am KIT und Sprecher der Großforschungsinitiativen zur Geothermie am KIT betont die großen Potenziale im Land: „Unter Baden-Württemberg liegen die größten bekannten thermischen Anomalien in Deutschland mit über 170 Grad Celsius in drei Kilometern Tiefe. Diese Wärme gilt es zu nutzen, zumal das Potenzial des Untergrundes – zumindest in menschlichen Maßstäben – unerschöpflich ist.

Um diese Energie effizient und sicher zu nutzen, erforschen wir nun mit großen Projekten die Gegebenheiten sowie die Auswirkungen einer Nutzung auf die Umwelt. Mit innovativen Forschungsprojekten im Bereich der Tiefen Geothermie sowie mit der Ausbildung der zukünftigen Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet hat sich das KIT dabei bereits seit Jahren stark positioniert.“

Bürger müssen Teil der Entwicklung sein

Eva Schill, Professorin für Geophysik in Reservoirsystemen und Leiterin neuer Forschungsinfrastrukturen am KIT sieht neben der Gewinnung von Erdwärme auch ein enormes Wärmespeicherpotenzial in der Geothermie: „Die große Herausforderung in der Energiewende ist es, erhebliche Energiemengen vom Sommer in den Winter zu übertragen. Geothermie kann hier einen großen Beitrag leisten. Wie dies sicher und nachhaltig geht, möchten wir mit einem Demonstrationsprojekt am KIT untersuchen.“

Von großer Bedeutung sei es nun bei allen Aktivitäten die Bevölkerung einzubinden: „Es ist wichtig die Bürgerinnen und Bürger nicht nur zu informieren, sondern auch als Teil der Entwicklung an Vorhaben zu beteiligen. Das müssen wir anpacken.“

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